"Ich schaffs!" in Aktion. Ben Furman

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Kraft-Figur ist ein Symbol für die innere Stärke des Kindes und kann auf vielfältige Art und Weise während des Lernprozesses benutzt werden. Sie kann z. B. Ideen haben, wie das Kind die Fähigkeit üben kann, sie kann sich von den Fortschritten beeindruckt zeigen oder das Kind an die Fähigkeit erinnern, wenn es sie mal vergisst, usw. Häufig ist es leichter, einen Rat von einer Kraft-Figur anzunehmen als von anderen Leuten, und Bemerkungen zur Ermutigung und Wertschätzung von einem solchen Wesen fallen in der Regel auf fruchtbaren Boden – auch wenn das Kind weiß, dass ein Erwachsener hinter diesen Botschaften steckt.

      Kinder brauchen die Unterstützung durch ihre Kraft-Figuren, aber sie brauchen auch die Hilfe von realen Personen. Darum geht es im nächsten Schritt von »Ich schaffs«.

       6. Helfer einladen

      Damit Kinder neue Fähigkeiten erlernen können – oder solche, die sie schon besitzen, verbessern können –, benötigen sie die Unterstützung und Ermutigung durch andere Leute. Lassen Sie die Kinder selber entscheiden, wen sie als Helfer rekrutieren möchten. Dabei sollten sie nicht nur Erwachsene mit einbeziehen, sondern auch andere Kinder wie Geschwister oder Freunde. Wenn ein Kind seine Helfer ausgesucht hat, gilt es diese Personen zu kontaktieren. Das kann auf verschiedene Arten geschehen. Am besten ist es, wenn ein Kind seine Bitte persönlich überbringt. Es kann einem vorgesehenen Helfer auch sein »Ich schaffs«-Trainingsbuch oder -Poster zeigen und dazu sagen: »Wenn du mein Helfer sein willst, kannst du deinen Namen hierhinein schreiben.«

      Helfer sind wichtig für Kinder und können sie in vielfältiger Weise unterstützen. Sie können z. B.

      •das Kind dafür loben, dass es sich entschlossen hat, eine bestimmte Fähigkeit zu erlernen,

      •Interesse an den Fortschritten zeigen,

      •zum Erreichten gratulieren,

      •Vorschläge machen, wie man die jeweilige Fähigkeit erlernen kann,

      •wenn nötig, an die Fähigkeit erinnern und

      •gemeinsam feiern, wenn ein Kind die neue Fähigkeit beherrscht.

      Kinder wollen typischerweise möglichst viele Helfer haben. Meistens freuen sich die Leute, die gebeten werden, beim Erlernen einer Fähigkeit zu helfen, über diese Anfrage. Es gibt aber auch Fälle, in denen es sich um sehr intime Probleme wie Einnässen oder Einkoten handelt und Kinder nur engste Familienmitglieder als Helfer mit einbeziehen möchten. Nur selten lehnt es jemand ab, die Rolle eines Helfers zu übernehmen. Wenn das passiert, gilt es einfach weiterzusuchen nach Menschen, die gerne dazu bereit sind.

      Es reicht jedoch noch nicht aus, einfach nur eine Reihe von Helfern aufzuzählen. Man muss sie auch ansprechen und mit ihnen einen Plan schmieden, wie sie konkret unterstützen können.

      Wenn es sich als schwierig erweisen sollte, Helfer aus dem direkten Umfeld des Kindes zu finden, können Sie auch mit einer Gruppe von Kindern arbeiten – sodass diese sich gegenseitig unterstützen können –, oder laden Sie ein anderes Kind, das das »Ich schaffs«-Programm schon einmal durchlaufen hat, als gleichaltrigen Helfer dazu ein.

       7. Vertrauen aufbauen

      Damit sie sich an das Erlernen einer bestimmten Fähigkeit heranwagen, müssen Kinder darauf vertrauen können, dass sie ihr Ziel auch tatsächlich erreichen können. Kinder sind von Natur aus optimistisch. Wenn wir sie fragen: »Glaubst du, dass du das lernen kannst?«, antworten sie üblicherweise mit »Ja« – egal, was es ist –, aber manchmal, wenn sie es schon mehrmals erfolglos versucht haben, kann es vorkommen, dass sie diese Zuversicht verloren haben und sich leicht entmutigen lassen. Sie fangen an zu glauben, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und dass die angestrebte Fähigkeit zu schwierig für sie ist.

      Um sicherzustellen, dass ein Kind zuversichtlich ist, sprechen Sie mit ihm darüber, welche Gründe es für diesen Optimismus gibt. Fragen Sie z. B.: »Glaubst du, dass du diese Fähigkeit lernen kannst?« Und wenn Sie eine positive Antwort erhalten, fragen Sie weiter: »Warum glaubst du, dass du es schaffen kannst?« Man kann die Helfer auch bitten, dem Kind zu sagen, was sie über es wissen bzw. gehört haben, das sie zu der Überzeugung bringt, dass es sein Ziel erreichen kann. Dieses einfache Vorgehen – also dass Leute dem Kind mitteilen, warum sie an seinen Erfolg glauben – kann die Zuversicht von Kindern besonders effektiv verstärken.

       8. Die Feier planen

      Für Kinder ist die Feier einer der Höhepunkte von »Ich schaffs«. Aber auch schon die Planung und Vorbereitung macht ihnen großen Spaß. Bei »Ich schaffs« binden wir Kinder schon ganz früh in die Überlegung mit ein, wie sie feiern möchten, wenn sie ihre Fähigkeit erlernt haben.

      Sie können z. B. fragen: »Was würdest du gerne mit deinen Helfern unternehmen, wenn du die Fähigkeit erlernt hast? Hättest du gerne, dass wir eine Party für dich arrangieren, oder würdest du lieber etwas anderes machen?« Wenn das Kind die Idee einer Feier attraktiv findet, sollten Sie mit ihm die Details ausführlich besprechen: »Wohin sollen wir gehen?«, »Wen sollen wir einladen?«, »Was würdest du dir dabei zu essen und zu trinken wünschen?«, »Was sollen wir dann machen?«, »Würdest du gerne etwas Besonderes anziehen oder sollen sich alle verkleiden?« usw.

      In der Regel sind Kinder für eine Feier zu begeistern. Aber in manchen Fällen – insbesondere, wenn sie noch im Grundschulalter sind oder ihnen das betreffende Problem peinlich ist – können sie ein solches Angebot schon mal ablehnen. Dann findet sich aber meistens eine gute Alternative, wie z. B., nur mit den Eltern etwas Schönes zu unternehmen.

      Die Feier ist ein zusätzlicher Anreiz, der Kindern häufig den entscheidenden Kick gibt, sich auch tatsächlich an das Erlernen der Fähigkeit zu machen. Man sollte sie allerdings nicht einfach nur als Belohnung für das Kind ansehen; sie ist auch ein wichtiges gemeinschaftliches Erlebnis, das einen Entwicklungsschritt im Reifungsprozess des Kindes markiert und durch das seine Erfolge im sozialen Umfeld bekannt werden.

       9. Die Fähigkeit beschreiben

      Auch wenn ein Kind äußert, dass es eine bestimmte Fähigkeit erlernen muss, weiß es vielleicht gar nicht genau, was das in der Praxis bedeutet. Daher sollten Sie unbedingt mit dem Kind darüber sprechen, was es ganz genau tun wird, wenn es diese Fähigkeit beherrscht.

      Damit »Ich schaffs« funktioniert, muss die Fähigkeit, die man erlernen soll, »machbar« sein. Kinder sollten also demonstrieren können, wie sie sich in einer bestimmten Situation verhalten werden. Das Vorführen einer Fähigkeit in einem Rollenspiel oder im wirklichen Leben gewährleistet, dass es ein gemeinsames Verständnis davon gibt, was für eine Bedeutung die Fähigkeit in der Praxis hat. Es bietet auch Anregungen dafür, wie Kinder die Fähigkeit üben können.

      Die folgenden Fragen sind Beispiele dafür, wie Sie ein Kind bitten können, seine Fähigkeit in der Praxis zu demonstrieren:

      •»Kannst du mir zeigen, wie du auf jemanden, der gemein zu dir ist, reagieren wirst, wenn du diese Fähigkeit besitzt?«,

      •»Zeig uns doch mal, wie du essen wirst, wenn du gelernt hast, ordentlich zu essen«,

      •»Ich

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