Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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20,9–19). Das Gleichnis, das im Vergleich zu anderen Gleichnissen eher das Gericht als das Reich Gottes im Blick hat, gründet auf der Allegorie von Jes 5,1–7, wobei bei Markus die Weingärtner die Anführer Israels sind, die Knechte die Propheten Gottes repräsentieren und der Erbe für Jesus selbst steht. Bei Jesaja wird der Weinberg verurteilt, weil er keine essbaren Trauben hervorbringt (Götzendienst und Unrecht werden mit wilden Trauben verglichen), und seine Zerstörung wird vorhergesagt. Christliche Traditionen sehen mitunter in diesem Gleichnis Jesu die Ankündigung, dass das Judentum durch die Kirche ersetzt werden würde, aber das Gleichnis kann auch als Verurteilung jüdischer Amtsträger durch Jesus verstanden werden, weil diese mit Rom zusammenarbeiteten. 12,10 Ps 118,22–23. Eckstein, gr. kephalēn gonias; hebr. rosch pina, übersetzt „Haupt der Ecke“. Ein „Schlusstein“ ist der oberste Stein am Scheitel eines Bogens, der den Bogen fixiert; ein Eckstein ist der Stein, auf dem alles andere aufliegt. Die allgemeine Aussage des Psalms wird auf Jesus bezogen.

       Mk 12,13–17 Steuern für den Kaiser (Mt 22,15–22; Lk 20,20–26) Wie in Mk 11,27–33 versuchen die Gegner Jesu, ihm eine politisch kompromittierende Äußerung zu entlocken. Hintergrund dieses Abschnittes könnten die Geschehnisse von 6–7 u.Z. sein, als ein prophetischer Anführer namens Judas (in Apg 5,37 erwähnt) eine Bewegung zur alleinigen Verehrung Gottes und zur Verweigerung von Steuerzahlungen ins Leben rief (Jos.Bell. 2,117–18).

       Mk 12,18–27 Das Streitgespräch mit den Sadduzäern (Mt 22,23–33; Lk 20,27–40) Im frühen Israel glaubte man, dass das Leben sich nach dem Tod in Form von Kindern und im jeweiligen Geschlecht fortsetzte (z.B. Ps 25,13). Die „Scheol“, ein Ort von schattenhafter Existenz (Ps 6,5), ist ein Totenreich ähnlich dem griechischen Hades; in 1Sam 28 nimmt Saul die Dienste eines Mediums, einer „Frau, die Tote beschwören kann“, in Anspruch, um Samuel aus dem Totenreich („dem Boden“) zu erwecken, damit er prophetisch zu ihm spreche (die Scheol wird in diesem Abschnitt nicht erwähnt, aber die schattenhafte Existenz wird deutlich). Eine Vorstellung der Auferstehung der Toten erscheint zuerst in der sog. „Jesaja-Apokalypse“ (Jes 26,19) und in Dan 12,2–3 (vgl. Weish 2–5; 2Makk 7; 4 Makk; 1Kor 15). 12,18 Sadduzäer, eine aristokratische Gruppe, die die schriftlichen Gesetze der Tora befolgte, nicht aber die pharisäischen „Überlieferungen der Ältesten“ (vgl. Anm. zu 7,3–4). Sie unterschieden sich auch darin, dass sie die Auferstehung verneinten; die Pharisäer glaubten wie die Anhänger Jesu an die Auferstehung (Apg 23,6–10) und die rabbinische Tradition folgte dem pharisäischen Glauben (bSan 90b–92b). 12,19–23 Die Absurdität des Testfalles soll die Vorstellung der Auferstehung widerlegen. 12,25 Wie die Engel, beschreibt ähnliche Glaubensüberzeugungen, wie sie auch in den jüdisch-apokalyptischen Texten dieser Epoche zu finden sind (syrBar 51,5). 12,26–27 Bei dem Dornbusch, vgl. Ex 3,1–6. Die Argumentation beruht überraschenderweise nicht auf Vorhersagen von Jesu Auferstehung, sondern auf Schriftbeweisen über die lebendige Gegenwart von Abraham, Isaak und Jakob (vgl. Anm. zu 10,40; vgl. Mt 8,11; Lk 13,28).

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