Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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Mk 12,28–34 Das höchste Gebot (Mt 22,34–40; Lk 10,25–28) 12,29 Jesus zitiert Dtn 6,4–5 und Lev 19,18 (in Lk 10,25–28 entlockt Jesus das Zitat einem Gesetzeslehrer; die Kombination der zwei Verse findet sich nicht nur im Munde Jesu); Hillel, der mit einer ähnlichen Frage konfrontiert wurde, fasste das Gesetz mit folgendem Diktum zusammen: „Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht“ (bSchab 31a; vgl. Tob 4,15; Mt 7,12). Höre, hebr. schema; das Verb wurde zum Namen des Gebetes, das aus Dtn 6,4–9; 11,13–21 bestand; vgl. Num 15,37–41, es wurde der jüdischen Praxis nach zweimal täglich gebetet. 12,32–34 Schriftgelehrter, trotz des Kontextes der vorangegangen und folgenden Perikope antwortet er Jesus auf positive Art und Jesus reagiert in gleicher Weise. Matthäus und Lukas lassen diese Zeilen aus. 12,33 Basiert auf Hos 6,6; Mi 6,6–8. 12,34 Nicht fern vom Reich Gottes, wird als warmherzige Antwort Jesu präsentiert.
35 Und Jesus fing an und sprach, als er im Tempel lehrte: Wieso sagen die Schriftgelehrten, der Christus sei Davids Sohn? 36 David selbst hat durch den Heiligen Geist gesagt (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege.« 37 David selbst nennt ihn ja »Herr«. Woher ist er dann sein Sohn? Und die große Menge hörte ihn gern.
Mk 12,35–37 Der Messias und der Sohn Davids? (Mt 22,41–46; Lk 20,41–44). Hier wird ein kurzes Schriftargument dahingehend eingeworfen, dass der Messias nicht nur der Sohn Davids ist (d.h. ein König von davidischer Abstammung), sondern etwas Größeres (vgl. Anm. zu 10,47). An anderer Stelle bekräftigt Markus die Verbindung Jesu zu David (Mk 2,25–26; 10,47). 12,36 Ps 110 wird eröffnet mit „Ein Psalm Davids. Der Herr sprach zu meinem Herrn [dem Messias, nicht David]: […]“. Dem Argumentationsgang liegt zugrunde, dass David, der angenommene Sprecher von Ps 110,1, den Messias „mein Herr“ nannte, was folglich bedeutet, dass der Messias David übergeordnet war.
38 Und er lehrte sie und sprach: Seht euch vor vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern umhergehen und sich auf dem Markt grüßen lassen 39 und sitzen gern obenan in den Synagogen und beim Gastmahl; 40 sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen.
41 Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein. 42 Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das ist ein Heller. 43 Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben. 44 Denn sie haben alle von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.
Mk 12,38–44 Reiche Schriftgelehrte und eine arme Witwe (Mt 23,6; Lk 20,46–47; 21,1–4) Mt 23 entwickelt diese Kritik weiter. Die markinische Version erwähnt die Pharisäer nicht und ist ausdrücklich ökonomischer orientiert: Die Ansprüche der Schriftgelehrten führen zu einem Vergleich mit einer armen Witwe (was bei Matthäus ausgelassen wird). 12,43–44 In der Forschung wurde teilweise erwogen, dass Markus die Großzügigkeit der Frau kritisiert, aber der Text deutet das nicht an. Der Tempel ist ein Ort, an dem sowohl Reiche als auch Arme etwas beitragen können.
1 Und als er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm einer seiner Jünger: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten! 2 Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Hier wird nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.
3 Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie allein waren: 4 Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wann das alles vollendet werden soll? 5 Jesus fing an und sagte zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe! 6 Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin‘s, und werden viele verführen. 7 Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so erschreckt nicht: Es muss geschehen. Aber das Ende ist noch nicht da. 8 Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; es werden Erdbeben geschehen hier und dort, es werden Hungersnöte sein: Das ist der Anfang der Wehen.
9 Ihr aber seht euch vor! Sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr geschlagen werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis. 10 Und das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern. 11 Und wenn sie euch hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid‘s nicht, die da reden, sondern der Heilige Geist. 12 Und