Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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43 Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht trägt. 44 Ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man pflückt nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken. 45 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.
Lk 6,43–45 Vom Tragen guter Früchte (Mt 7,15–20; 12,33–35) Vgl. Jak 3,11–12. 6,45 Herz, das Zentrum der Moral (Gen 8,21; Dtn 6,5–6 u.a.). Zur Verbindung von Herz (hebr. lev) und Mund (hebr. pe) vgl. Ps 19,15.
46 Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?
47 Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. 48 Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Fluss an dem Haus und konnte es nicht erschüttern; denn es war gut gebaut.
49 Wer aber hört und nicht tut, der gleicht einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde, ohne Grund zu legen; und der Fluss riss an ihm, und es fiel gleich zusammen, und der Einsturz dieses Hauses war gewaltig.
Lk 6,17–49 Die Feldrede (Mt 5–7) 6,17 Ebenes Feld, steht im Gegensatz zur matthäischen „Bergpredigt“.
Lk 6,46–49 Von klugen und törichten Bauherren (Mt 7,21–27) Vgl. Jak 1,22–25. 6,46 Herr, Herr, Bekenntnisse ohne entsprechende Taten sind bedeutungslos. Bezüglich des Anrufs vgl. Ex 34,7 und die Rezitation der dreizehn midot ha-rachamim („Kennzeichen der [göttlichen] Gnade“) in den Selichot (Gebete um Vergebung). 6,47–49 Vgl. den ähnlichen Aphorismus über Bäume mit schwachen und starken Wurzeln von R. Eleazar b. Azarja (mAv 3,17: „Derselbe sagt: Wem gleicht jeder, dessen Weisheit größer als seine Taten ist? Einem Baum, der viele Zweige hat, aber wenig Wurzeln“).
1 Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum. 2 Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. 3 Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen. 4 Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn inständig und sprachen: Er ist es wert, dass du ihm dies erfüllst; 5 denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.
6 Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach, Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; 7 darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 8 Denn auch ich bin ein Mensch, der einer Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er‘s.
9 Da Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich auch in Israel nicht gefunden. 10 Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.
Lk 7,1–10 Der Knecht des Hauptmanns (Mt 8,5–13; vgl. auch Joh 4,46–54). 7,1 Kapernaum, vgl. Anm. zu 4,23. 7,2 Hauptmann, der Befehlshaber über eine Kompanie Soldaten; er ist entweder mit Aufgaben des Steuerwesens im Zuständigkeitsbereich des Antipas betraut oder außer Dienst. Unter Antipas waren keine römischen Truppen in Galiläa stationiert. Zu Hauptmännern im lukanischen Doppelwerk vgl. Lk 23,47; Apg 10,1; 22,25–26; 24,23; 27,43. 7,2 Lieb und wert, gr. entimos, abgeleitet vom Substantiv timē, übers. „Ehre“; deutet auf einen ehrbaren Dienst (Phil 2,29; 1Petr 2,4.6) und wird in den Papyri dieser Zeit verwendet, um den ehrenhaften Einsatz von Soldaten zu beschreiben. 7,5 Die Synagoge hat er uns erbaut, einer von mehreren, nichtjüdischen Mäzenen von Synagogen (z.B. Tation [CIJ 2.738]; Julia Severa [CIJ 2.766]). Dieser Kommentar widerspricht der Aussage von Petrus (Apg 10,28), es sei Juden nicht erlaubt, Umgang mit Nichtjuden zu haben. Tacitus (hist. 3,24) berichtet von Soldaten, die die Religion der Region annahmen, in der sie stationiert waren. 7,9 Auch in Israel nicht, Lukas rühmt die Frömmigkeit dieses Nichtjuden. 7,10 Sie [fanden] den Knecht, bezüglich rabbinischer Heilungen aus der Ferne vgl. z.B. bBer 34b über die Heilung von Kindern durch R. Chanina b. Dosa; vgl.