Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und klagen. 26 Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan.

       Lk 6,24–26 Die Weherufe 6,24 Lukas nimmt die Reichen wahr, die sich weigern, Almosen zu geben (Anm. zu 6,30), und fordert zu äußerster Freigebigkeit auf (Lk 11,41; 12,13–21.33–34; 16,13.19–31; 18,18–30; vgl. auch äthHen 94,8 [„Wehe euch Reichen, denn ihr habt auf euren Reichtum vertraut, aber aus eurem Reichtum werdet ihr heraus müssen, weil ihr in den Tagen eures Reichtums nicht an den Höchsten gedacht habt.“]); in diesem Evangelium ist die Verurteilung von Reichtum stärker als etwa in 1Tim 6,10 und Hebr 13,5 (wo es um die „Geldgier“ geht; vgl. z.B. auch Hab 2,5).

       Lk 6,27–36 Die Gewaltvermeidung (Mt 5,38–48; 7,12) 6,27 Liebt eure Feinde, die jüdische Lehre gebietet es, auch seinen Feinden zu helfen (vgl. z.B. Ex 23,4–5; Spr 24,17; 25,21); die rabbinischen Kommentare sprechen vom Helfen (nicht vom „Lieben“) der Feinde, „um den Trieb zu beugen“ (bBM 32b). Das Gebot Jesu könnte eine Übertreibung sein, ähnlich der Benutzung von „hassen“ bei Lk 14,26; wahrscheinlicher handelt es sich um eine Erweiterung des Anliegens, seine Feinde gerecht zu behandeln. 6,28 Bittet für die, die euch beleidigen, vgl. Lk 23,34. 6,29 Wer dir den Mantel nimmt, Mt 5,40 deutet einen Rechtsprozess, Lukas hingegen Raub an. 6,30 Wer dich bittet, dem gib, Lukas schreibt freiwillige Armut vor (vgl. Anm. zu 6,24; Lk 12,33; 18,22); in rabbinischen Quellen findet sich dies nicht, da persönliche Verarmung zu größeren Schwierigkeiten der Familie und der Gemeinschaft führen würde. Jüdische Quellen ordnen das Geben von Almosen an (zedaqa); vgl. z.B. Dtn 15,11. Rav Assi (3. Jh.) schreibt über Almosen: „Die Wohltätigkeit wiegt alle Gesetze auf“ (bBB 9a). 6,31 So tut ihnen auch, vgl. das Diktum Hillels: „Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht“ (Tob 4,15; bSchab 31a). 6,32–34 Welchen Dank, Lukas durchdenkt das reziproke System von Wohltaten. 6,35 Ohne etwas dafür zu erhoffen, großzügiger als das Zinsverbot auf Darlehen im Tanach (Ex 22,24; Lev 25,36–37). Kinder des Höchsten, vgl. Lk 1,32.35; 8,28. 6,36 Seid barmherzig, vgl. Mt 5,48, wo dazu aufgefordert wird, vollkommen zu sein; zur Imitation von göttlicher Barmherzigkeit (Ex 34,6) vgl. bSchab 133b; MechJ Beschallach zu Ex 15,2; SifDev 11,22; 49 („Wie der Ort [G“tt] ‚barmherzig’ und ‚gnädig’ genannt wird, so sei auch du barmherzig […] und gib Gaben ohne Entgelt“).

       Lk 6,37–42 Vom Richten (Mt 7,1–5; 12,36–37; 15,14; Mk

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