Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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von kefar-Nachum, dem Dorf Nachums, ein Fischereizentrum am Galiläischen Meer. 4,24 Wahrlich, gr./hebr. amen, wörtl.: „so sei es“; das einzige hebräische Wort, das Lukas benutzt. Der Ausdruck steht meist am Ende eines Gebetes, aber die Verwendungsweise hier ist nicht speziell jesuanisch, vgl. z.B. Jer 28,6. 4,25–26 Vgl. 1Kön 17,8–16. 4,27 Vgl. 2Kön 5,1–4. 4,28 Von Zorn erfüllt, nicht wegen der Wohltätigkeit, die Nichtjuden erwiesen wurde, sondern weil Jesus ihnen seine Macht vorenthielt. 4,30 Und er ging mitten durch sie hindurch, könnte übernatürliche Fähigkeiten andeuten.

      Diese Erzählung von Jesu Predigt in der örtlichen Synagoge, die Markus‘ Bericht über die Zurückweisung Jesu in Nazareth (Mk 6,2–6) ersetzt, gilt gemeinhin als die Schlüsselerzählung des Lukasevangeliums: Jesus kündigt an, dass er die Vorhersagen Jesajas über den „Gesalbten“ erfülle (Lk 4,18; das griechische echrisen ist mit dem Begriff „Christos“, Gesalbter, verwandt), die Mission unter den Völkern wird angekündigt und die Juden in der Synagoge lehnen ihn in aggressiver Weise ab. Obwohl die Versammlung seine Botschaft anfangs begrüßt (Lk 4,22), steht am Anfang des Erzählprozesses, durch den sich anfängliche Zustimmung in Ablehnung wandelt, die Anspielung auf zwei Vorläufer der Sendung Jesu: Die Propheten Elia und Elischa vollbrachten Wunder nicht für Juden, sondern für Nichtjuden. Lukas beschreibt dann, wie die Versammlung „von Zorn erfüllt“ wurde, Jesus „zur Stadt hinaus [stieß]“ und ihn „an den Abhang des Berges“ führte, „um ihn hinabzustürzen“ (Lk 4,28–29). Die christliche Predigt hat diese bösartige Reaktion bisweilen durch die Vermutung zu erklären versucht, dass die Juden, die nicht nur ethnozentrisch, sondern auch fremdenfeindlich seien, die messianischen Heilszusagen für sich selbst zu sichern suchten; deshalb hätten sie Jesus zu töten versucht, weil er eine frohe Botschaft für Nichtjuden hatte. Solche Schlussfolgerungen interpretieren die jüdische Geschichte falsch. Juden hatten generell gute Beziehungen zu Nichtjuden, wie auch der Vorhof der Nichtjuden im Jerusalemer Tempel, Nichtjuden als Stifter von Synagogen (Lk 7,1–10) und Nichtjuden als Gottesfürchtige (Apg 10) bezeugen. Sie erwarteten auch die Erlösung rechtschaffener Nichtjuden, die dann in Strömen zum Zion pilgern würden, wie Sach 8,23 erwartet: „Zu jener Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ (S. „Jüdische Perspektiven auf Nichtjuden“.) Die Ablehnung Jesu wird nicht von Xenophobie angetrieben; vielmehr ist sie eine Reaktion auf seine Weigerung, seiner Heimatstadt den messianischen Segen zuzusprechen.

       Lk 4,31–37 Die Heilung in Kapernaum (Mt 4,13; 7,28–29; Mk 1,21–28) Die erste der fünf Heilungen am Sabbat (Lk 4,31.38; 6,6; 13,10; 14,1). Die Volksmenge nimmt keinen Anstoß; Jesus übertritt kein Sabbatgebot. 4,31 Kapernaum, vgl. Anm. zu V. 23. Lehrte, die Synagoge wäre als Versammlungsort wäre ein geeigneter Ort zum Lehren gewesen, und zwar nicht nur von biblischem Material. 4,32 Gewaltig, auch in V. 36; vielleicht ein Verweis darauf, dass er lehrte ohne sich auf die Tradition zu stützen; vgl. z.B. mAv 1,1; vgl. Mt 7,29. 4,36 Er gebietet […] den unreinen Geistern, vgl. Tob 3,17; Apg 19,13; 1QGenAp 20,16–29; Jos.Bell. 7,185; Ant. 8,45–49 neben anderen Quellen, die auch jüdische Exorzisten bezeugen. Nach Sach 13,2 wird der „Geist der Unreinheit“ in einem eschatologischen Kontext ausgetrieben werden.

       Lk 4,38–39 Die Schwiegermutter des Simon Petrus (Mt 8,14–15; Mk 1,29–31) Die zweite Heilung am Sabbat (vgl. Anm. zu 4,31–37). 4,38 Simon, vgl. Lk 5,1–11; 6,13–14. Schwiegermutter, die Evangelien erwähnen keine Ehefrau (vgl. aber 1Kor 9,5). 4,39 Bedrohte, deutet an, dass ein Dämon das Fieber verursacht hatte (Lk 4,35). Diente, gr. diakonei; oder „kümmerte sich“; der Ursprung der Bezeichnung „Diakon“ (vgl. Lk 8,3; 10,40; 22,26–27).

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