Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. 48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss bei denen, die zu meinem Vater gehören[*]? 50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. 51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. 52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.

       Lk 2,41–52 Jesus im Tempel 2,41 Alle Jahre, Lukas führt die Themen Jerusalem, Tempel und Tora fort; die jährliche Pilgerreise erinnert an Hanna (1Sam 1,3). Passafest, eines der drei Wallfahrtsfeste (mit Sukkot/Laubhüttenfest und Schawuot/Wochenfest); vgl. Ex 23,14–17; Dtn 16,1–8.16 sowie Lk 22,7–13. 2,42 Zwölf Jahre alt, entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich dabei nicht um Jesu Bar Mizwa; bezüglich jüngerer Texte über das Alter von dreizehn Jahren als Alter der Verantwortung Erwachsener vgl. mNid 5,6; mAv 5,21. 2,47 Erzählungen über die erstaunliche Weisheit von Helden sind verbreitet, z.B. über Kyrus (Hdt. 1,114ff.), Alexander den Großen (Plut.Alex. 5), Mose (Philo Mos. 1.21; Jos.Ant. 2,230) und Samuel (Jos.Ant. 2,230); in Jos.Vit. 9 wird festgehalten: „Noch als Jugendlicher, so um das vierzehnte Jahr – erhielt ich Lob von allen für meine Stoffkenntnis; die Hohenpriester und die Vornehmsten der Stadt trafen sich immer wieder, um von mir genauere Auskunft über die Gesetzesbestimmungen zu erhalten.“ 2,48 Vater, vgl. Anm. zu 2,33, was die Ironie in Jesu Antwort in Lk 2,49 bereits vorbereitet. 2,49 Bei denen, die zu meinem Vater gehören, der Ausdruck ist im Tanach verbreitet, bezieht sich aber nie auf den Tempel. 2,51 Vgl. Lk 2,19. 2,52 Vgl. 1Sam 2,26; Lk 1,80; 2,40; Mose wird mit ähnlichen Begriffen beschrieben (Philo Mos. 1,19; JosAnt. 2,231); vgl. auch Spr 3,4.

       Lk 3,1–6 Johannes der Täufer (Mt 3,1–6; Mk 1,2–6). Vgl. Jos.Ant. 18,116. In der Forschung wird teilweise angenommen, dass die ursprüngliche Version des LkEv hier begann (vgl. die Einleitung sowie Mk 1). 3,1 Tiberius, herrschte von 14–37 u.Z. Pontius Pilatus, der römische Statthalter von Judäa und Idumäa (26–36 u.Z.). Herodes, Herodes Antipas (vgl. Lk 23,6–7) herrschte in Galiläa und Peräea (4 v.u.Z–29 u.Z.). Philippus, herrschte von 4 v.u.Z–34 u.Z.; vgl. Lk 3,19–20. Lysanias, der römische Tetrarch von Abilene (westlich von Damaskus), ca. 25–30 u.Z. 3,2 Hannas, Hohepriester von 6–15 u.Z., dann von Rom abgesetzt. Seine Söhne traten seine Nachfolge an, später sein Schwiegersohn Kaiphas (18–36 u.Z.). Bezüglich der biblischen Datierung aufgrund von herrschenden Mächten vgl. z.B. Jes 6,1; Jer 1,1–3; Ez 1,1–3. Geschah das Wort Gottes, hebr. wajehi dvar JHWH ’el[…] ist eine gängige Formel im Tanach. Zacharias, vgl. Lk 1,5–23.59–80. Wüste, vgl. Anm. zu 1,80. 3,3 Taufe, vom gr. Verb für „eintauchen“, ein rituelles Eintauchen. Anders als die mikwe-Tauchbäder zur rituellen Reinheit, war die Taufe des Johannes scheinbar ein einmaliges Ereignis. Josephus berichtet (Ant. 18,117), dass die Taufe des Johannes keine Sünden abwusch, sondern eher als öffentliches Bekenntnis der Buße diente. Zu Waschungen als Symbol für die Reinigung durch Gott vgl. z.B. Ez 36,25; Ps 51,4; zu Waschungen, die metaphorisch mit der Entfernung des Bösen verbunden sind, vgl. Jes 1,16. In 1QS 5,7–15 fungiert das Untertauchen auch als Initiationsritus; es gibt keinen direkten Beleg einer Verbindung zwischen Johannes und Qumran. „Jüdische Proselytentaufen“ (d.h. ein Tauchbad als Teil des Rituals beim Übertritt zum Judentum) scheinen erst nach 70 u.Z. durchgeführt worden zu sein (bJev 46a). 3,4–6 Vgl. Jes 40,3–5 (vgl. auch 1QS 8,12–16). In Jesaja bedeutet Heil die Rückkehr Israels aus dem Babylonischen Exil in sein Heimatland („Es ruft eine Stimme: ‚In der Wüste bereitet […]’ “). Für Lukas befindet sich Johannes in der Wüste, wo er das eschatologische Heil ankündigt. Die Kantillationszeichen (zum Singen des Textes in der Synagoge) verbinden „in der Wüste“ mit „bereitet den Weg“; die jüdische Tradition übernahm somit eine umfassendere Lesart der ursprünglichen Satzzäsur bei Jesaja. Vgl. auch Mal 3,1.

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