Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit.

       Lk 1,11–23 Die Ankündigung der Empfängnis von Johannes 1,11 Engel, himmlische Boten (vgl. Anm. zu 1,7), die in nachbiblisch-jüdischen Texten individuelle Charakterzüge erhielten. 1,13 Fürchte, typische Reaktion auf die Erscheinung eines Engels oder einer Gottheit. Dein Gebet ist erhört, deutet an, dass Zacharias für ein Kind gebetet hatte. Dem sollst du den Namen […] geben, vgl. Gen 16,11; 17,19; vgl. auch Lk 1,31. Johannes, hebr. Jochanan, übers. „JHWH ist gnädig“; der Name ist in Jer 40,8 und zunehmend in späteren jüdischen Texten bezeugt. 1,15 Wein und starkes Getränk, priesterliche Anforderungen (Lev 10,9), die Johannes mit Simson, Samuel und der Lebensweise von Nasiräern verbinden (Num 6,1–4; 1Sam 1,11.22; vgl. auch Ri 13,4–6). Heiliger Geist, ein bedeutendes lukanisches Motiv, das göttliche Präsenz und Zustimmung andeutet (z.B. Ps 51,13; Weish 9,17); diese Vorstellung entwickelte sich später im jüdischen Denken vor allem unter dem Begriff der schechina (abgeleitet vom hebr. Verb für „wohnen“ [z.B. Ex 29,45], ein Begriff, der mit der hebr. mischkan, übers. „Stiftshütte“, verwandt ist), der weiblichen Präsenz Gottes, die unter Israel wohnt (z.B. bSan 39a, 103b; bJom 56b). Die Verbindung zu den Nasiräern und insbesondere zu Ri 13,25 (der Geist erweckt Simson) deutet an, dass mit Johannes genau wie mit Simson der Rettungsvorgang Israels beginnen wird. 1,16 Israeliten, Jüdinnen und Juden; die eschatologischen Versprechen gelten zuerst für Israel. 1,17 Elia, der Prophet (1Kön 17–19.21), von dem erwartet wurde, dass er das messianische Zeitalter ankündigen werde (Mal 3,23; Mt 11,14); sein traditioneller Auftritt während des Pesachseder antizipiert diese endgültige Befreiung. Zu bekehren die Herzen der Väter, die Rolle des Elia in Mal 3,24; Sir 48,10. Herr, gr. kyrios, was „Herrscher“ bedeuten kann (hebr.: ’adon), aber auch die Standardübersetzung von JHWH in der LXX ist; im Christentum wird dieser Titel Jesus zuerkannt. 1,18 Woran soll ich das erkennen, seine Bitte um ein Zeichen an den Engel verbindet Zacharias mit Gideon (Ri 6,17). Meine Frau ist hochbetagt, vgl. Gen 18,12. 1,19 Gabriel, zusammen mit Michael einer der zwei Engel, die im Tanach einen Namen tragen (Dan 8,16; vgl. äthHen 9; 20; 40; Jub 2,18; 54,6; 1QH 6,13; 1QM 9,14–16; 15,14). In Dan 9,20–25 sagt Gabriel das messianische Zeitalter an. Der vor Gott steht, im himmlischen Thronsaal. Verkündigen, das Substantiv des hier verwendeten Verbs euangelion, übers. „Evangelium“, wurde in Rom für säkulare Angelegenheiten verwendet, etwa Steuererleichterungen oder den Geburtstag des Kaisers; in der LXX (Jes 40,9; Ps 40,10; 68,11; 96,2 u.a.) kann sich das Verb (hebr. basar, Substantiv besora) auf die göttliche Errettung beziehen. 1,20 Du wirst verstummen, vgl. Ez 3,26; 24,27; 33,22. 1,22 Erscheinung […] im Tempel, vgl. Apg 22,17–21.

       Lk 1,24–25 Die Empfängnis des Johannes 1,25 Schmach, vgl. Gen 30,23 in Bezug auf Rahel, die Josef gebärt. Gott öffnet und verschließt Mutterleiber (Gen 16,2; 25,21; 1Sam 1,1–18). Diese Texte erklären Unfruchtbarkeit nicht durch Sünde (im Gegensatz zu manchen zeitgenössischen Interpretationen).

       Lk 1,26–38 Die Ankündigung 1,26 Im sechsten Monat, nach der Empfängnis des Johannes. Statt die Datierungen mit politischen Führungspersönlichkeiten zu korrelieren (Lk 1,5; 3,1), bevorzugt Lukas jetzt die Zeitpunkte der Schwangerschaften. Gabriel, vgl. Anm. zu 1,19. Galiläa, Nordisrael. Nazareth, ein kleines Dorf (Joh 1,46) im Süden von Galiläa, das außerhalb des Neuen Testaments in der Literatur des ersten Jahrhunderts nicht bezeugt wird. Obwohl Matthäus und Lukas Jesu Geburt in Bethlehem lokalisieren (Mt 2,6 nennt zusätzlich Judäa), war bekannt, dass Jesus aus Nazareth stammte (vgl. z.B. Joh 1,46).

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