Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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9 [Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. 10 Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. 11 Und als diese hörten, dass er lebe und ihr erschienen sei, glaubten sie nicht. 12 Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie aufs Feld gingen. 13 Und die gingen auch hin und verkündeten es den andern. Aber auch denen glaubten sie nicht.
14 Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen. 15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. 16 Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. 17 Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Zungen reden, 18 Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird‘s ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, so wird‘s gut mit ihnen.
19 Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.][*]
Mk 16,9–20 Der traditionelle, lange Schluss Dies war höchstwahrscheinlich nicht das ursprüngliche Ende des MkEv; in der Forschung wird meist davon ausgegangen, dass es sich um eine Kompilation von verschiedenen Sätzen der anderen Evangelien aus dem zweiten Jahrhundert handelt. Jahrhunderte lang galt er als das authentische Ende des Evangeliums und war bis in das 20. Jahrhundert in den meisten Bibelüberersetzungen enthalten. Er bietet die Schriftgrundlage für Gruppen, die das „Schlangenaufheben“ und das Trinken von Gift praktizieren, während sie „im Geist“ sind.
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Einleitung
Name, Urheberschaft und Quellen
Das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte werden traditionell Lukas zugeschrieben, dem Arzt, der Paulus begleitete (Kol 4,14; 2Tim 4,11; Phlm 1,24). Der Autor (fortan „Lukas“ genannt) war kein Augenzeuge des Wirkens Jesu (Lk 1,2); der Prolog beruft sich nicht nur auf ältere Quellen, sondern lässt auch das Interesse erkennen, sie zu bearbeiten (Lk 1,1–4). Unter den Quellen des Lukasevangeliums befanden sich vermutlich eine Form des Markusevangeliums und eine schriftliche Quelle, die heutzutage als Q (für „Quelle“) bezeichnet wird. Sie wird aus Sprüchen Jesu rekonstruiert, die Lukas und Matthäus gemein haben; sie bestand überwiegend aus Materialien wie den Seligpreisungen (Mt 5,3–11 // Lk 6,20–23) und dem Vaterunser (Mt 6,9–13 // Lk 11,2–4). Als weitere Quelle für den Evangelisten diente unabhängiges Material, das sog. lukanische Sondergut (z.B. Lk 1–2), das mit dem Siglum L bezeichnet wird. Hinzu kommen redaktionelle Bemerkungen des Autors selbst. Lukas hat außerdem einige Materialien mit Johannes gemeinsam, darunter die Geschichten über die Jüngerinnen Jesu, Maria und Martha (Lk 10,38–42 // Joh 11–12), und die Notiz, dass Satan von Judas Iskariot Besitz ergriffen habe (Lk 22,3