Unser Fräulein Doktor Teil 2. Wolf- Dieter Erlbeck

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Unser Fräulein Doktor Teil 2 - Wolf- Dieter Erlbeck

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allen anderen Klassenkameraden auffallen mussten.

      Endlich endete auch diese Stunde mit dem beliebten Klingelzeichen und alles tobte in die große Pause, bis auf meine Wenigkeit. Ich trat in einem unbeobachteten Moment zur Seite und schloss mich auf der Toilette ein.

      Nachdem Stille auf dem breiten Flur herrschte, öffnete ich vorsichtig die Tür, blickte nach allen Seiten und als die Luft rein schien, erreichte ich schnell mit ein paar großen Schritten unser Klassenzimmer und zog die Tür hinter mir zu.

      Schnell zog ich den Lehrertisch unter den Kranz, platzierte noch einen Stuhl darauf, erklomm das wacklige Gebilde und hob den Haken der sich am Ende der langen Strippen des Adventskranzes befand aus der dafür vorgesehenen Öse und legte ihn nur mit einer Winzigkeit wieder zurück auf den Rand der Öse, so dass er bei der geringsten Berührung herunterfallen musste! Ich überzeugte mich mehrmals von dieser Funktion und stieg dann schnell herab, stellte alles wieder auf seinen Platz, schlich mich zur Tür, spähte hinaus und als ich einmal mehr niemanden entdeckte, mischte ich mich wie selbstverständlich unter das Volk.

      Ich erkannte auch diesmal wieder sehr schnell, dass meine Klasse in Grüppchen zusammenstand und die Gespräche verstummten wenn ich erschien.

      Mein Gott, was hatte ich für ein Verbrechen begangen, das begehrteste Mädchen in unser Klasse zu meiner Freundin zu nehmen. Was wirklich zwischen uns geschehen war konnte ja niemand wissen.

      Uli, der kleinste und naivste in der Klasse trat auf mich zu:

      „Stimmt es was die ganze Klasse erzählt?“

      „Was erzählt denn die ganze Klasse“, fragte ich treudoof?

      „Na dass du mit Babsi geschlafen hast!“

      Für einen Augenblick war ich völlig perplex und schaute Uli entgeistert an.

      „Wie kommst du denn auf so einen Schmarren?“

      „Hat mir Klaus erzählt!“

      Aha, mal wieder dieser Intrigant!

      „Dann bestell ihm mal schöne Grüße und wenn ich mit Babsi geschlafen habe wäre er der Letzte dem ich davon erzähle.“

      Er wollte schon dienstbeflissen davonlaufen aber ich hielt ihm Arm zurück:

      „Noch etwas Uli. Erzähle ihm, dass ich nach Schulschluss seine dämliche Fresse polieren werde!“

      Ich wusste, dass Uli ihm dies wörtlich wiedergeben würde und grinste vor mich hin. Ich sah Klaus schon mit der Tasche unter dem Arm im Laufschritt nach Hause rennen.

      Ich wollte mich gerade in Richtung Babsi entfernen, als ich Hartmut bemerkte, der schnurstracks auf mich zukam. Noch ehe er mich erreichte, konnte ich ihm entwischen und pirschte mich von hinten an Babsi heran. Ich hielt ihre Augen zu und presste meinen Körper an den Ihrigen.

      „Das kann nur Dieter sein, so zärtlich hält keiner in der Klasse die Augen zu“, sprach sie, obwohl Alexandra, Steffi und Uwe neben ihr standen.

      Ich gab ihre Augen frei und erhielt im nächsten Augenblick vor versammelter Gemeinschaft einen Kuss von ihr, was Alex und Steffi mit Applaus und Uwe mit Leichenbittermiene quittierten.

      „Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen“, fragte ich Babsi und trat mit ihr einen Schritt zur Seite.

      „Hast du schon gehört was sich unsere Mitschüler erzählen“, fragte ich sie und blickte in ihre noch immer strahlenden Märchenaugen?

      „Na klar, dass wir ein Paar sind!“

      „Das wäre ja harmlos...!“

      „...und das wir miteinander geschlafen haben!“

      Ich sah sie sprachlos an.

      „Aber das ist doch furchtbar!“

      „Findest du? Ich fand es wunderschön und möchte es heute Nacht noch einmal mit dir machen!“

      „Du bist wahnsinnig Babsi!“

      „Nein, nur unglaublich verliebt!“

      Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, egal wer auch immer zusah.

      „Ich habe es doch auch genossen und empfand es als mein bisher schönstes und größtes Erlebnis, aber das ist kein Grund, dass es die ganze Klasse weiß.“

      „Sie weiß es ja nicht, sie glauben es nur und glauben können sie so viel sie nur wollen. Vielleicht lassen mich nun endlich die anderen Jungs in der Klasse und hier auf der Schule in Frieden.“

      „Was, auch aus anderen Klassen wollten die Jungens etwas von dir?“

      „Na klar besonders die Älteren.“

      „Davon hast du aber nie etwas erzählt?“

      „Du schienst ja kein Interesse an mir zu haben, warum also sollte ich dir dann davon erzählen?“

      „Damit ich dich beschützen kann.“

      „Das hättest du getan?“

      „Na immer. Ich habe dich auf der Klassenfahrt ja auch vor dem fiesen Klaus beschützt!“

      „Aber nur wenn du mal gerade Zeit hattest und nicht mit Uschi oder Monika beschäftigt warst.“

      „Kannst du mir das verzeihen?“

      „Wenn du mich heute Abend wieder besuchst...ach heute ist doch ohnehin unser Treffen bei mir. Du bleibst doch hinterher bei mir?“

      „Ach unser Treffen richtig. Mal sehen wer kommt? Ich habe da so meine Zweifel bei Monika und Hartmut. Na ja und die anderen Jungs, wenn sie wissen du bist vergeben?“

      „Von mir aus muss niemand, außer dir kommen. Übrigens muss ich dir etwas gestehen.“

      „So? Was denn diesmal?“

      „Ich habe Monika gestern mit einem Trick daran gehindert dich vom Boxen abzuholen!“

      Anschließend erzählte sie mir ihre kleine Intrige. Ich konnte ihr aber nicht mehr böse sein, fasste sie zärtlich an der Schulter, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging, sie noch immer an der Schulter haltend in Richtung Schulgebäude, wo die Klingel längst das Ende der großen Pause eingeläutet hatte.

      Ich ging bewusst langsam um nicht zu früh im Klassenraum zu sein, weil ich nach wie vor Angst vor Hartmuts unbequemen Fragen hatte.

      Auf Herrn Paul war wie immer Verlass, wenn es um Pünktlichkeit und Gewohnheiten ging.

      So auch heute! Er betrat fast gemeinsam mit Babsi und mir den Klassenraum und schloss die Tür hinter sich.

      „Dann wollen wir mal“, sprach er, ergriff den überdimensional langen Zeigestab und begab sich auf den Weg, den Gang auf und ab zu rennen.

      Schon in der zweiten Runde hätte er fast den Kranz getroffen, ihn aber nur ganz knapp verfehlt.

      Das gab mir Hoffnung.

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