Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale. Frater LYSIR

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale - Frater LYSIR страница 17

Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale - Frater LYSIR Voodoo, Hoodoo und Santería

Скачать книгу

dann erfährt man, dass hier der Stoff Myristicin enthalten ist, was auf der einen Seite ein Pestizid ist, welches bei Insekten aber auch bei Spinnentieren, speziell er bei Milben und bei Zecken, eingesetzt wird, aber auch hierbei eine neurotoxische Wirkung besitzt. Gut diese ist natürlich sehr gering, und man muss schon wirklich hohe Dosen, bzw. konzentrierte Dosen hier zu sich nehmen. Doch die Muskatnuss, bzw. der Inhaltsstoff, hat psychotrope Wirkungen, sodass entsprechende Halluzinationen möglich sind. Es besitzt gleichzeitig kanzerogene und gentoxische Eigenschaften, was bedeutet das auf der einen Seite Schäden an der DNA möglich sind, genauso das hier Zellwucherungen entstehen, und man Krebs bekommt. Nebenbei sei erwähnt, dass Myristicin aber auch im Dill, in Liebstöckel und auch in Petersilie vorhanden ist, wobei es hier primär um die ätherischen Öle dieser Gewürzpflanzen geht. Das bedeutet, um wirklich hier Myristicin herauszubekommen, muss man doch einige Klimmzüge machen. Doch man muss nicht unbedingt eine Extraktion bewerkstelligen, denn man kann in etwa sagen, dass 3-4 ganze Muskatnüsse bereits für Erwachsene lebensgefährlich sein können. Im Normalfall wird man nicht 3-4 Muskatnüsse essen, da man diese eben als Gewürz verwendet, und somit reibt. Wenn man aber in diesem Kontext 6-7 Muskatnüsse reibt, und dieses Pulver mit dem Zombibasispulver vermengt, wird man auf jeden Fall ausreichend Myristicin in seiner Pulvermischung haben. Es geht hierbei natürlich nicht um die tödliche Dosis, nein, es geht hier um die psychedelische Wirkung. Hier einmal eine Abbildung der Muskatnuss und die Formel des Myristicin:

      Grafik 14 Grafik 21

      Doch was nützt eine psychedelische Wirkung, wenn diese nicht wirklich dort ankommt, wo sie ankommen soll, also im Zentralnervensystem, im ZNS. Die verschiedenen Stoffe, die verschiedenen Gifte, die verschiedenen Substanzen die sich im Zombiepulver befinden, gelangen auf der einen Seite ins ZNS, auf der anderen Seite jedoch nicht zu 100 %. Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke ist hier eine natürliche Schutzbarriere, die verhindert, dass eine äußere Schadenseinwirkung das Gehirn letztlich erreicht. Ob dies Gifte oder Parasiten sind, ist in diesem Kontext irrelevant, da die Blut-Hirn-Schranke einfach ein eigener Schutzmechanismus ist, der hervorragend funktioniert. Doch wie gesagt, einige Stoffe können die Blut-Hirn-Schranke überwinden, und einige Stoffe können auch wieder andere Stoffe huckepack nehmen, sodass man hier von einem Carrier spricht. Dies ist in den pharmazeutischen Breiten sehr nützlich, denn man will ja einige Medikamente direkt ins ZNS geben, und es ist nicht immer schön, wenn man hier so genannte „intrathekale Applikationen“ vollzieht, oder Medikamente „intra Omaya“ gibt, sodass diese eben direkt ins zentrale Nervensystem gehen. So werden hier also sogenannte Transportproteine, Carrierproteine verwendet, die eben Substrate durch entsprechende Membranstrukturen transportieren. Natürlich gibt es hier nicht DAS Carrierprotein, welches alle denkbaren Substanzen aufnehmen bzw. umschließen kann. Es muss stets substanzspezifisch verwendet werden, sodass hier geschaut wird, wie das eigentliche Wirkstoffmolekül aussieht, um dann ein entsprechendes Transportprotein zu kreieren. Einige Wirkstoffmoleküle benötigen keine Transportproteine, da sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. So zählt zum Beispiel das Physostigmin zu den Stoffen, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Überraschenderweise wird dies in der Voodoo-Religion nicht so gemacht. Hier werden sich nicht irgendwelche molekularen Strukturen angeschaut, um dann das Zombiepulver entsprechend zu verändern. Und dennoch wurde es – unbewusst oder bewusst – vollzogen. Und hier kommt die Ackerbohne ins Spiel.

      Die Ackerbohne, die auch unter den Namen Dicke Bohne, Favabohne / Fababohne , Feldbohne, große Bohne, Pferdebohne, Puffbohne, Saubohne, Säubohne, Schweinsbohne oder auch Viehbohne bekannt ist, gehört wieder zu den Schmetterlingsblütler, bzw. wenn man es dann eben auf die Gattung münzen will, zu den Vicia. Und dies ist auch schon die Besonderheit, denn dadurch, dass die Ackerbohne den Stoff Phytohämagglutinin enthält, kann sie nur gekocht verzehrt werden, da bei einem rohen Verzehr, wieder Gesundheitsschädigungen auftreten können. Viel interessanter ist aber, dass diese Bohne auf einen Gendefekt wirken kann, und zwar den sogenannten G6PD-Mangel, der zum Favismus führen kann, was hier zu einer Blutarmut führen kann, zusammen mit Fieber, Schüttelfrost, extremen Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, sodass hier auch eine körperliche Schwäche eintritt, und gegebenenfalls auch ein Schock.

      In Europa sind noch nicht einmal ein Prozent der Menschen von diesem Gendefekt betroffen. Wenn es aber um die Bevölkerung in den Malariagebieten geht, wozu eben auch Haiti und die Länder Togo, Benin, Ghana und Nigeria zählen, sieht es schon anders aus. Hier ist ein deutlich höherer Prozentsatz von diesem Gendefekt betroffen, was wiederum bedeutet, dass die Ackerbohne hier die beschriebenen Krankheitszustände bewirken kann. Schon das Einatmen des Blütenstaubs kann dazu führen, sodass die in Europa beliebte „dicke Bohne“ in der Karibik und auch in weiten Teilen Afrika sehr gefährlich sein kann. Doch dies ist gar nicht das Spannende, denn die Ackerbohne besitzt sehr besondere Begleitstoffe. Zu nennen ist hier einmal der Stoff L-Dopa (Levodopa) und einmal die Gruppe der Lektine. Vorab aber einmal eine Zeichnung der Ackerbohne und des Stoffes L-Dopa:

      Grafik 15 Grafik 159

      Die Lektine, genauso wie L-Dopa sind wichtig, wenn es um eine „Kommunikation der Zellen“ geht, da gerade die Lektine sich an eine äußere Membranoberfläche anlagern können, sodass hier eine entsprechende Thematisierung als Botenstoffe gerechtfertigt sind. Auch das L-Dopa ist hier ein Stoff, der durch die Blut-Hirn-Schranke geht. Und schon wieder ist die Blut-Hirn-Schranke ein Thema. Es bringt nichts, wenn das Zombiepulver ausschließlich im Magen-Darm-Trakt wirkt, und der Geist des Opfers unberührt bleibt. Nein, irgendwie muss auch das zentrale Nervensystem des Opfers geschädigt werden. Und genau deswegen ist die Blut-Hirn-Schranke hier eine immens wichtige Verteidigung, die aber offensichtlich durchdrungen werden kann, da die Lektine eben auch Carrierproteine sind/sein können.

      Diese Verteidigungslinie, diese so genannte Blut-Hirn-Schranke, die aus Endothelzellen besteht, ist extrem miteinander verknüpft, und besitzt zusätzlich sehr viele Abwehrproteine, sodass eben hier Schadstoffe abgewehrt werden.

      Ein Durchdringen dieser Blut-Hirn-Schranke ist definitiv nicht einfach, denn immer noch forscht die Pharmazie, und letztlich auch die Medizin, an Möglichkeiten, dass die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke so zu beeinflussen ist, dass man sehr gezielt und sehr dosiert Medikamente direkt ins zentrale Nervensystem transportieren kann. Dies ist das Ziel, doch es ist nicht einfach, denn wenn man sich einmal die verschiedenen Kapillargefäße in der Blut-Hirn-Schranke anschaut, und diese ausrollen würde, hätte man in etwa eine Strecke von 600 km. Das ist schon ein ganz großes Stück. Doch neben den Schutzfunktionen vor Fremdstoffen und vor toxischen Metaboliten, regelt die Blut-Hirn-Schranke letztlich auch die schwankenden Möglichkeiten der Hormone und der Neurotransmitter, genauso wie eine zu große Schwankung des pH-Wertes des Bluts hier geregelt wird. Man sieht also, dass die Blut-Hirn-Schranke gigantisch wichtig ist, man weiß aber immer noch nicht zu 100 %, wie die Blut-Hirn-Schranke vollkommen funktioniert, da man hier eben dann auch eine Durchlässigkeit bewerkstelligen könnte. Fakt ist, dass die Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke eben auch eine Unterstützung erhalten, da sie von Basalmembran umgeben sind, genauso wie von Perizyten und Astrozyten. Perizyten und Astrozyten sind wichtige Bauteile der Zellen, wobei die Perizyten in den Außenwänden der Blutkapillare agieren und somit zu der Klasse der Bindegewebeszellen zählen, während die Astrozyten essenziell für das zentrale Nervensystem sind, da sie in ihrer Mehrheit die „Gliazellen“, also die klassischen Zellen im Nervengewebe, bilden. Und im Zusammenspiel der verschiedenen Zellen, Membranen und Bauteile, kann eben eine Durchlässigkeit erreicht werden, genauso wie ein immens starker Schutz. Auch hier greift wieder das Schlüssel-Schloss-System. Nur wenn man den richtigen Schlüssel hat, kann man die Blut-Hirn-Schranke durchdringen. Doch Schlüssel gibt es eben einige. Diese Schlüssel müssen zum Beispiel eine gewisse „fettvorliebe“ besitzen, also es müssen lipophile Stoffe sein, da hier eine passive Diffusion möglich ist, sodass eben

Скачать книгу