Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale. Frater LYSIR

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Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale - Frater LYSIR Voodoo, Hoodoo und Santería

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einem sein Leben lang zu Diensten steht, als energetischer Wächter, als energetische Putze, als energetischer Organisator, ist einfach eine religiöse Sicht, über die man nicht diskutieren kann. Wie gesagt, magisch gesehen sind Psychogone oder auch Egregoren deutlich effektiver. Etwas spannender wird es, wenn man die Seele eben auch als energetische Währung begreift, und diese an andere, feinstoffliche Entitäten schlichtweg verkauft. Auch sind hier die Vodun / Loas / Iwas zu nennen, denn wenn man eine solche Seele hat, dann kann man diese auch in einem Ritual einem entsprechenden Prinzip opfern. Und ob Baron Samedi oder Maman Brigitte wirklich abgeneigt sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

      So muss man sich erst einmal damit zufriedengeben, dass Voodoo eine Naturreligion ist, den Animismus vertritt, sodass letztlich alles beseelt ist, und dass hier der religiöse Glaube im Alltag fest verwurzelt ist. Materielle Zombies gibt es, die durch Vergiftungen erschaffen werden, feinstoffliche Zombies gibt es, die durch Rituale erschaffen werden. Über Glauben braucht man nicht diskutieren, denn jede Religion hat ihre Knackpunkte. Doch es ist natürlich ein interessanter Ansatz, wenn gesagt wird, dass die Christen in die Kirche gehen, um etwas über Gott zu erfahren, während die Voodoosi/Voodonsi in ihrem Hounfour tanzen, um selbst Gott zu werden/zu sein. Dies zeigt auch wieder, dass die Religion Voodoo daran interessiert ist, dass die Menschen ihr Leben so gut wie es geht leben, sodass es hier eben NICHT primär um religiöse Glaubensvorstellung geht, die mit Peitsche und Machete verbreitet werden, sondern viel eher um die Erkenntnis, was es für Möglichkeiten in der eigenen Lebensführung gibt, welche Philosophie für das eigene Leben sinnig ist, welche ethischen Normen und Blickwinkel und wie man den anderen Ebenen, den Vodun / Loas / Iwas, genauso wie den eigenen Verstorbenen, den Ahnen, den Egungun nahe sein kann. Es geht hier also um eine Lebensmaxime, die darauf aus ist, dass die Familie über alles gesetzt wird.

      Wenn z. B. Bruder A zwei Kinder hat, doch sehr arm ist, Bruder B hingegen alleine lebt und reich (wie man das auch immer definieren mag) ist, dann „muss“ Bruder B den Bruder A unterstützen. Sollte Bruder B sich weigern, ist es vollkommen legitim, dass Bruder A zu einem Houngan/Oungan, zur Mambo, zum Bokor/Bocor/Bòkò/Azeto, zur Caplata oder auch zum Bokonon geht und hier eine „magische Bestrafung“ fordert. Gut, dies würde definitiv keine Zombiefizierung sein, und auch keine Seelenextraktion, aber vielleicht ein kleines Geschwür, ein Denkzettel, Durchfall, Hämorrhoiden?! In der Voodoo-Religion wäre es legitim. Da die Voodoo-Religion aber die Familie immens schätzt und schützt, würde so etwas eigentlich nicht passieren. Natürlich sind die magischen Vertreter, die Priester, hier also primär der Houngan/Oungan und die Mambo auch Ansprechpartner, wenn es um Erziehungstipps geht. Diese werden im Übrigen meist auf Grundlage von verschiedenen mündlichen Überlieferungen gegeben, die in Liedern und Folklore thematisiert werden. Das würde im christlichen Kontext bedeuten, dass der Priester von nebenan mit den Songs „Kumbaya my Lord“, „Ave Maria“ und „Ihr Kinderlein kommet“ durch die Dörfer und Kindergärten zieht, und den Eltern erst einmal schwer wichtig ein Liedchen vorsingt, sodass die Kinder hier eine christliche Erziehung genießen. Gut, interessante und auch irgendwie lustige Vorstellung, doch man muss hierbei bedenken, dass auch die Voodoo-Priester die Macht der Rechtsprechung besitzen, egal ob dies von offizieller Seite anerkannt wird oder nicht. Im religiösen Sinne ist dies einfach so. Ein Houngan / Oungan, eine Mambo, ein Bokor/Bocor/Bòkò/Azeto, eine Caplata oder auch ein Bokonon haben hier deutliche Möglichkeiten, als „Exekutive“, als ausführende Gewalt, als „Judikative“, als rechtsprechende Gewalt, als „Kontemplative“, als umsetzende Gewalt und in Teilen auch als „Legislative“, als gesetzgebende Gewalt zu agieren. Und schon sind wir wieder bei der Thematik einer bewussten, gezielten und moralisch angeordneten Zombiefizierung. Die Voodoo-Priester kennen sich nun einmal mit den Pflanzen aus. Sie erfüllen die Rolle von geistigen Führern, genauso wie sie die Rolle von Psychologen, Ärzten, Wahrsagern, Musikern, Apothekern und Therapeuten erfüllen. Hinzu kommt noch die Rolle als Ritualleiter und somit auch als Vermittler zwischen den verschiedenen Ebenen, sodass hier eben die Vodun / Loas / Iwas kontaktiert werden, eingeladen werden, genauso wie die Ahnen, die Egunguns.

      Und auch wenn sie energetisch sehr gute Kontakte haben, müssen einige Umsetzungen eben auch real vollzogen werden. Kräuterextrakte, Kräutermischungen, ein entsprechender Sud, eine „magische Schutzimpfung“, ein Exorzismus, der aber auch wieder durch die Einnahme von Kräutern unterstützt wird, dies alles zeigt, dass das phytomagische Wissen, genauso wie das reale pharmazeutische und botanische Wissen definitiv vorhanden ist, und auch genutzt wird.

      Tja, und wenn man sich die pharmazeutischen Wirkweisen von Pflanzen anschaut, wenn man sich die verschiedenen Inhaltsstoffe anschaut, wenn man versteht, wie diese biochemisch wirken, wie diese physiologisch wirken und was hierfür Effekte, Kaskaden, Nebenwirkungen und natürlich auch Hauptwirkungen erzielt werden, kann man manchmal die Magie nicht von der Hand weisen. Dies war in Europa vor vielen 100 Jahren nicht anders. Auch hier existierten das Wissen und die Weisheit, dass Pflanzen heilende Kräfte haben, wobei man mittlerweile sagen kann, dass in Europa eigentlich so gut wie alle Pflanzen erfasst, erforscht und pharmazeutisch ausgelotet wurden. In Afrika kann man dies nicht sagen. Nicht nur das Afrika ein großer Kontinent ist, nein, die Flora und auch die Fauna ist ein wenig komplexer als in Zentraleuropa. Natürlich wurde auch in Europa entsprechend gearbeitet, sodass auch hier Gifte zusammengerührt wurden, da wir in unseren Breiten auch einen absoluten Killer besitzen. Den Knollenblätterpilz. So wurden hier zum Beispiel auch Berührungsgifte ersonnen, denn wenn man den sehr giftigen „grünen Knollenblätterpilz“ sammelt, diesen dann letztendlich zerstößt bzw. zerquetscht, die entstandene Masse 24 h in Alkohol stehen lässt, es abfiltriert und letztendlich mit einer Salbengrundlage vermischt, die auf der einen Seite eine Trägersubstanz ist, und auf der anderen Seite die Eigenschaft hat die Haut eines Menschen „durchlässig“ zu machen, hat man ein entsprechendes Gift. Dies wurde definitiv vollzogen, wobei auch noch andere „Hexensalben“ eine Verwendung fanden, Hexensalben die eben auch Atropin beinhalteten, um hier eine bewusste „Selbstvergiftung“ durchzuführen, um in einen Rauschzustand zu gleiten. Ob nun Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Engelstrompete, es gibt unendlich viele Pflanzen in Europa, die giftig sind, giftige Bestandteile beinhalten, die auch eine psychedelische Wirkung haben, und die in der Magie eine Verwendung fanden, zum Teil auch noch finden. Dass hierdurch natürlich auch viele Unfälle passiert sind, sollte einleuchten sein. Dies alles ist kein Spaß, dies ist sehr gefährlich, und man sollte es definitiv nicht ausführen, da der Körper selbst alle Drogen im biochemischen Kontext erschaffen kann. Denn auch hier ist natürlich die Dosierung das größte Problem. Wann setzt der Rausch ein, wann setzt der Tod ein, wann passiert überhaupt nichts? Und dies gilt auch für die verschiedenen Voodoogifte, sodass man hier erneut postulieren kann, dass irgendwie durch „Versuch und Irrtum“ eine passende Dosierung ersonnen werden muss.

      Ob nun in der Magie, in der Wissenschaft, in der Naturreligion, die Prämisse „Versuch und Irrtum“ ist sehr weitläufig, und wenn man zum Beispiel auf die Idee kommen würde, die verschiedenen Voodoogifte, es muss ja nicht nur das Zombiepulver sein, nein, man kann hier selbstverständlich auch andere Gifte verwenden, einfach dem Opfer dadurch zu applizieren, dass man hier Pulver oder auch eine entsprechende Paste auf die Türschwelle streicht, dann ist das erst einmal eine Idee. Doch dies soll zum Beispiel eine sehr gängige Methode sein, um die Gifte den Opfern zu applizieren. Aha! Die Türschwelle?!

      Bei der Türklinke würde ich es sogar noch verstehen, da man diese irgendwie anfassen muss. Aber die Türschwelle? Kann ich mir sicher sein, dass ich diese Stelle auch wirklich mit meinem Fuß treffe? Außerdem müsste dann die Aufnahme des Giftes über die Fußsohlen erfolgen, und wenn man dann hier Haiti oder auch Benin, Togo, Ghana oder Nigeria als Beispiel nimmt, mit der Annahme, dass hier permanent barfußgelaufen wird, dann müsste trotzdem irgendwie die Hornhaut „berechnet“ werden. Und dies wird sicherlich nicht einfach. Wenn man davon ausgeht, dass Menschen die größtenteils ihres Lebens barfuß laufen über eine recht stabile und dicke Hornhaut verfügen und eine Hornhaut so gut wie keine „pharmazeutischen Bestandteile“ ins Blut lässt, wird es schon recht unsinnig, ein Gift so auszubringen, dass man eben mit seinen nackten Füßen hier eine Aufnahme des Giftes erlebt. Es müsste außerdem ein Gift sein, das systemisch wirkt, also irgendwie in den Körper gelangt, um dann die Wirkung zu entfalten, da

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