Fröhlich durch den Weltuntergang. Julianne Becker
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Wir sind mitten im Weltuntergang, doch er vollzieht sich so langsam, dass er meistens unter der Schwelle unserer bewussten Wahrnehmung bleibt. Wie ein Tiefflieger unterhalb des Radars greifen uns ganz viele Faktoren gleichzeitig an und bedrohen unser Leben, die kybernetischen Gleichgewichte der Natur und die des Planeten selbst. Diese Störungen werden zunehmend von unserer Zivilisation verursacht. Gibt es da irgendwo wirklich noch Menschen, die glauben, dass die Ausbeutung aller Ressourcen unseres Planeten, Wohlstand der einen auf Kosten anderer, Umweltverschmutzung, radioaktive Verseuchung und Verstrahlung und all die anderen Nebenprodukte unserer Zivilisation ohne Folgen für unsere Gesundheit, für die Natur und für die ganze Erde bleiben? Oder verdrängen wir nur, was wir glauben nicht ändern zu können?
Weder Krankheiten noch Kriege brechen einfach aus. Alles ist lange vorher vorhanden, entweder in der Planung, als Kriegsvorbereitung und Säbelrasseln oder als gekipptes biologisches Milieu in unserer Umwelt oder in unserem Körper. Wer nicht auf seine Psyche oder Seele hört und den internen Konflikt darin löst und das Trauma beizeiten heilt, lässt seelische und psychische Probleme in seinen Körper sinken, wo sie sich materiell manifestieren und Störungen, Einschränkungen und Krankheiten verursachen. Autoren wie Dahlke und Detlefsen verdanken wir die Aufklärung über den Zusammenhang von Krankheiten und bestimmten Lebensthemen (Konflikten). Jeder kann selbst eine Verbindung zwischen seinen körperlichen Symptomen und seinem seelischen Thema finden, zumindest alle, die danach suchen und darauf achten. Und auf diese Weise mit ihrem Körper im Gespräch bleiben.
Medikamente nutzen wir vor allem zur Unterdrückung von unangenehmen Symptomen und glauben den Ärzten, wenn sie behaupten, dass Heilung nicht möglich sei. So wird das Thema weder erkannt noch als seelischer Konflikt gelöst. Was wird die Seele also tun müssen, um sich doch noch Gehör zu verschaffen? Das nächste körperliche Problem erzeugen! Noch lauter schreien. Außerdem haben alle Medikamente Nebenwirkungen, die auf Dauer schaden. Unsere Körper werden in einem nie da gewesenen Ausmaß vergiftet, verstrahlt oder mit Frequenzen gestört. So viel Strahlung haben menschliche Körper möglicherweise noch nie erfahren!
Kriege und Flüchtlingsströme
Auf der Weltbühne ist das genauso, alles bahnt sich schon lange vorher an. Kriege und Flüchtlingsströme sind nur scheinbar unvermeidlich, sie werden von langer Hand geplant. Ein amerikanischer General ging, als er sich Jahre später längst im Ruhestand befand, an die Öffentlichkeit damit, dass ein Vorgesetzter ihm kurz nach Nine-Eleven eine Liste mit sieben Ländern zeigte, mit der die USA nun Kriege führen wolle. Obwohl aus seiner Sicht nicht einmal geklärt war, was da am elften September wirklich geschehen war und wer daran schuld, stand diese Planung schon fest.
Kriege dienen dazu, Ordnungen zu zerstören und Systeme zu verändern, Geld- und Sachwerte an die Kriegsgewinnler umzuverteilen und neuen Machthabern eine Bühne zu geben. Bisher war das jedenfalls so. Für alle Kriegsparteien nimmt ein Szenario seinen Lauf, das auf persönlicher, wirtschaftlicher und seelischer Ebene den Weltuntergang bedeutet. Selbst kriegsführende Länder, die Krieg nicht im eigenen Land führen, können eine Betroffenheit der Bevölkerung nicht ganz vermeiden. Der Vietnamkrieg der USA zum Beispiel führte zu einer starken Politisierung und Protestkultur der jüngeren Generationen weltweit, aus der viele alternative Bewegungen wie die Friedensbewegung entstanden sind.
Auch die deutsche Jugend protestierte damals gegen den Vietnamkrieg. Rückblickend kommt es mir wie der blanke Hohn vor, wie die deutschen Regierungsvertreter damals diesen Krieg rechtfertigten: Die Freiheit Berlins würde in Vietnam verteidigt. Und heute? Gesunde Männer und Frauen in der Bundeswehr, die in der Blüte ihres Lebens stehen, werden zu Kanonenfutter, weil wir Deutschland neuerdings am Hindokusch und in Mali verteidigen müssen. Dabei haben unsere Vorfahren nach dem zweiten Weltkrieg versprochen, nie wieder Krieg zu führen! Nun, man nennt es dann einfach nicht mehr so: Jetzt heißt es 'bewaffneter Friedenseinsatz'. Erst nur mit UN-Mandat, aber mittlerweile auch ganz ungeniert ganz ohne Mandat. Die Sprache wird als politisches Instrument genutzt, um uns die Sicht zu vernebeln.
Meine Meinung dazu ist: Das muss aufhören! Wir haben in einem fremden Land nichts zu suchen! Und sollten erst recht in einem Streit keine Partei ergreifen und die eine Seite des Konfliktes zu den Guten hochstilisieren und unterstützen und aufrüsten. Wir sollten alle Kriegsparteien nur in ihrem Friedensprozess unterstützen, ansonsten humanitäre Hilfe leisten und uns raushalten. Ich vermute auch, es geht gar nicht um Frieden, sondern um die verschiedensten Eigeninteressen der Länder und Mächtigen, um Machtdemonstrationen, um Erdölpipelines und Gasleitungen und um andere Ressourcen. Oder weil wir dem großen Bruder einen Gefallen schulden und dem Kleinen im Nahen Osten, wir stehen offenbar immer noch und auf ewig in deren Schuld.
Vielleicht haben die Deutschen und Europäer nur deshalb so viele Schulden, weil sie die Schuldfrage der Vergangenheit nicht geklärt haben? Denn kollektive psychische Konflikte haben ebenfalls eine große Auswirkung auf unsere Handlungen und Erfahrungen. Ist Schuld eigentlich erblich? Kann denn Schuld überhaupt kollektiv sein? Und wenn, ist sie in der jeweiligen Rasse oder Religion erblich verankert? Wenn dem so ist, denken wir dann nicht eigentlich sogar besonders rassistisch, wenn wir uns schuldig fühlen am Gemetzel eines Hitlers - weil wir Deutsche sind? Vielleicht werden wir ja mit der Schuldfrage der Vergangenheit und dem, was wir daraus lernen sollen, auch ganz subtil manipuliert?
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Holocaust wünsche ich mir endlich mal eine Schuld- und Schuldenfreiheit auf allen Ebenen, gerne für alle Menschen. Ein Reset für die gesamte Menschheit, einen Neubeginn, keine Vergangenheit, keine Vorhaltungen mehr. Das wäre die wichtigste Maßnahme, die mir einfällt, um den Frieden weltweit zu sichern. Die Erbschuld verhindert Frieden. Und danach sehnt sich doch jeder. Die anderen Konflikte reichen doch schon aus für einen Weltuntergang, wir sollten lieber zusammenhalten, statt uns als Gedankenpolizei des anderen aufzuspielen und uns verbal zu attackieren. Und uns stattdessen besser kennen lernen, gegenseitig helfen und vernetzen, so dass wir eine Krise sicher überstehen.
Die Vergangenheitsbewältigung ist natürlich wichtig, und die Heilung des erlittenen Traumas ebenso, versteh mich da bitte richtig. Die Behauptung, dieses Trauma sei nicht heilbar, halte ich jedoch für falsch. Ich habe in meinem eigenen Leben erfahren, dass alles heilbar ist. Selbst mein sexueller Missbrauch. Indirekt zielt die Grundannahme der Unheilbarkeit von Trauma auf die Erbschuld. In der Bibel ist davon die Rede, dass sie bis ins siebte Glied reichen möge. Gut, ich bin die erste Nachkriegsgeneration. Diese Sch... vererbe ich also auf meine Kinder und Enkel und auf noch vier weitere Generationen? Das will ich nicht. Ich möchte, dass meine Nachkommen frei leben und gedeihen können. Nun, in der Bibel sind auch alle Frauen von heute immer noch schuldig, sie haben die Sünde von Eva geerbt! In meinem anderen Buch 'Reich mir den Apfel, Eva!' habe ich bereits ausgeführt, dass diese scheinbare Sünde im Gegenteil sogar ein Glücksfall war.
Zur Bewältigung unserer Vergangenheit empfehle ich den Besuch des jüdischen Museums in Berlin verpflichtend für jede Schulklasse und überhaupt eine Klassenfahrt nach Berlin. Das jüdische Museum ist eindrucksvoll und lehrreich. Ich habe zum Beispiel erkannt, dass so viele geistige Größen, Vordenker und Künstler gerade eben beides waren, nämlich in jüdische Familien geboren und zugleich als Deutsche in der deutschen Sprache und im deutschen Lebensraum aufgewachsen. Ob sie dann später fest in ihrer eigenen Religion verankert waren oder sich davon befreit haben, spielte dabei weniger eine Rolle, auch als Christen geborene Deutsche traten zunehmend aus der Kirche aus.
Im Schmelztiegel der deutschen Sprache und im geteilten deutschem Lebensraum