Die verbotenen Bücher. Roger Reyab

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Die verbotenen Bücher - Roger Reyab Die verbotenen Bücher

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dass man Strom immer noch bei den Atomkraftwerken bestellen kann, die von anderen Ländern betrieben werden. Das geht doch auch.

      Man merkt jetzt schon, dass eine beheizte Wohnung, mit Licht und Backofen, sehr teuer ist. Kaum jemand, kann sich das leisten. Aber ich bin mir gewiss, dass der Deutsche, wenn er abends ein Feuer in seiner Wohnung entzündet, damit er nicht erfrieren muss, dass dieser Deutsche dennoch versteht, dass es eben Alternativlosigkeiten gibt, die man unterstützen muss.

      Dann gab es die Sache mit den Griechen. Der Merkelanismus wird in die Geschichtsbücher mit der Subventionierung anderer EU-Länder als beispielhaft eingehen. Seit es die EU gibt, gab es kein Land, außer dass der Merkelanisten, das derart großzügig geholfen hat und andere Länder finanzierte.

      Das war absolut alternativlos. Die EU ist groß und viele Länder haben nicht so viel Geld, wie die Deutschen.

      Frau Merkel ist der Meinung, dass Deutschland den Euro nicht deshalb hat, damit man dafür etwas kauft, sondern sie hält es für angebrachter, dass man den Euro dazu nutzt, anderen Ländern in der EU Geld zu spenden. Die Merkelanisten sind radikal. Sie sind der Meinung, dass die EU für alle da ist. Nein, das klingt etwas kompliziert. Um es einfacher zu sagen, die EU ist eine Art föderalistischer Wohlfahrtsapparat.

      Man könnte es damit vergleichen, dass die Deutschen auch nach der Wende im Osten der Republik Solidaritätssteuer entrichtet haben. Damit sich der Osten möglichst schnell an den Westen angleicht. Das hat so gut funktioniert, dass die Merkelanisten auf die Idee kamen, dass man dieses Modell auch auf ganz Europa übertragen kann. Es gibt nicht nur Bundesländer, die wenig Geld haben, sondern es gibt auch Staaten, die nicht genügend Bonität besitzen. Mit den Griechen war das aber schlimm. Dieses Land kam einfach nicht mit, was die Ausgestaltung der Union angeht. Sie hatten ständig Probleme mit dem Geld.

      Frau Merkel sah sich das nicht lange an. Sie hat dann umgehend gehandelt und die vor dem Bankrott stehenden Regierungen der Griechen, mit etwas Polster ausgestattet. Es ging darum, einen Bankrott des Staates von Platon und Sokrates unbedingt zu verhindern. Die Merkelanisten sagten, dass es absolut fatal für Deutschland wäre, wenn die Griechen aus dem Euro aussteigen, die Drachme wieder einführen und damit eine Kettenreaktion in Gang setzen würden, die den gesamten Bankenapparat der EU sprengen würde.

      Deshalb ersann man ganz viele Rettungspakete und Regenschirme, die den sauren Regen von der Akropolis fernhalten sollten.

      Es gab auch damals schon Mahner, die sagten, dass die Griechen eine etwas andere Mentalität haben, als die Merkelanisten das so denken.

      Der Grieche lebt gerne. Er ist auch nicht ganz so sparfreudig, wie das Frau Merkel sich wünschen würde. Frau Merkel spart immer. Zwar kann man nicht ganz nachvollziehen, was sie damit meint, denn konservativ betrachtet, bedeutet Sparen eigentlich das Gegenteil von Geldausgeben. Irgendwie hat Frau Merkel es aber geschafft, dass Geldausgeben jetzt Sparen heißt.

      Da sie also das Bild der eisernen Sparerin etabliert hat, wollte sie nun auch, dass die Griechen auch sparen. Das taten die dann auch, denn sie wollten in der EU bleiben.

      Die Folge war dann, dass das Sparen sehr vielen Griechen auferlegt hatte, dass man nun nicht mehr so sehr ans süße Leben denken sollte, sondern dass man am besten gar nichts mehr verlangt.

      Die Milliarden, die die Merkelanisten den Griechen geliehen haben, sind dann in Kanälen versickert, die dieses Geld eher als Spende betrachteten und nicht der Meinung waren, dass man das auch vielleicht zurückzahlt. Die Merkelanisten hatten ein ganz anderes Menschenbild. Sie gingen davon aus, dass man die Steuermilliarden deshalb gibt, weil dann die Griechen sparen und sparen und irgendwann neue Branchen und Industriezweige erfinden, die aus Griechenland ein neues Atlantis formen.

      Nun sind die Griechen sehr kreativ, aber die Illusion der Merkelanisten, wurde dann als eine solche enttarnt. Man hat in Griechenland eher Tourismus und Strand, Gyros und Zaziki, als Mercedes und Ford.

      Das war immer schon so. Frau Merkel und ihre Getreuen wollten einfach nicht glauben, dass die Griechen nicht auch neue Schwerindustrien erfinden und entwickeln, die dann aus Griechenland ein Amerika der EU machen.

      Das war besonders auch deshalb schwer, weil die Gelder bei den Griechen nicht ankamen. Zumindest nicht bei den Menschen, die vielleicht solche Industrien hätten entwickeln können. Die, die das Geld bekamen, taten genau das Gegenteil, als dieses Geld für die strukturelle Neuaufstellung zu verwenden. Sie dachten sich nämlich, dass man die Milliarden besser in Panzer und in Banken investiert, die dann anfingen, mit den geliehenen Milliarden zu spekulieren.

      Die griechischen Bürger mussten sehen, dass eine Tüte Milch mehr kostete, als ein Urlaub in der Schweiz.

      Als man dann den Merkelanisten sagte, dass es da Probleme gibt, dass das Geld gar nicht bei den Griechen ankommt, sondern eher in anderen Kanälen versickert, fingen die Börsen an, die Merkelanisten zu erpressen.

      Die Börsen hatten eine geniale Idee. Die Anleger dachten sich, dass man, wenn die Merkelanisten eben solche panische Angst davor haben, dass Griechenland den Euro verlässt, das man doch das Ganze noch etwas anheizen könnte und gegen den Euro wetten könne.

      Also fingen die Börsianer an, ein heiteres Länderraten zu erfinden. Sie spekulierten auf den Euro, dann wieder dagegen, dann gegen Griechenland, dann auf Deutschland, dann mal gegen Spanien, dann mal gegen die ganze EU.

      Als man bei den Merkelanisten merkte, dass die Börsianer eine geradezu diabolische Freude am Zocken entwickelten, und damit die ganze EU ins Wanken brachten, war man aufgeschreckt und ersann eine Strategie, die es den Börsen etwas erschweren sollte, ganze Staaten zu verwetten.

      Man sprach mit den Zockern und sagte deutlich, dass man die Banken und Anleger in aller Höflichkeit darum bitten würde, vielleicht in Zukunft etwas weniger zu wetten. Die Banken und Anleger hörten sich das auch geduldig an und versprachen, dass man in Zukunft nicht die ganze EU verwetten würde, sondern nur einige Länder.

      Dann verabschiedeten sich die gescholtenen Zocker von der Regierung und fingen schon auf der Heimfahrt vom Kanzleramt wieder damit an, den Euro in bedrohliche Talfahrten zu manövrieren.

      Frau Merkel musste in dieser Dekade jede Nacht wach bleiben. Es konnte sein, dass irgendein Anleger vielleicht mitten in der Nacht auf die Idee kam, den Euro aus dem Bankensystem zu kugeln.

      Da die gefährlichen Anleger immer unberechenbarer wurden, mussten dann die Merkelanisten mitten in der Nacht Gegenstrategien entwickeln. Sie kauften auf, sie kauften ab, sie bauten Schirm um Schirm und waren immer den schlauen Anlegern einen Schritt hinterher.

      Wenn dann irgendein Sack in Korea umfiel oder ein Banker zur Heuschrecke mutierte, wurden hektische Pläne entworfen, die alle immer kostspieliger wurden. Es wurden Rettungsschirme aufgebaut, die den bösen Anlegern den Spaß daran nehmen sollten, sich immer wieder am Geld der Europäer zu vergreifen.

      Aus Millionen wurden Milliarden, aus Billionen wurden Trillionen. Wie auf einem Basar ging es zu. Die Notenbanken kamen kaum mit dem Gelddrucken hinterher, immer wieder gierte der Markt nach frischem Geld. Immer mehr Geld wurde so in Umlauf gebracht und die Zocker schlugen sich ganze Nächte um die Ohren, um das frisch gedruckte Geld ganz schnell zu verjubeln.

      Die Griechen waren eine Zeit lang nicht mehr im Fokus.

      Die Merkelanisten druckten immer wieder neues Geld und man ließ den Griechen am Sparen arbeiten.

      Als dann aber die Meldung über die Ticker ging, dass die Griechen nicht mehr sparen wollen, sondern im Gegenteil, eine sozialistische

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