Rentenplaner für Dummies. Helmut Achatz
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Tabelle 1.4: Beschäftigte mit BAV-Anwartschaft
Viele wissen nicht, dass sie darauf Anspruch haben, viele kümmern sich nicht darum oder wollen dafür kein Geld abzweigen – entsprechend gering ist die Verbreitung.
Auf fünf Wegen zur betrieblichen Altersvorsorge
Welche Art der betrieblichen Altersvorsorge haben Sie? Es gibt fünf verschiedene Varianten – oder Durchführungswege:
Direktversicherung
Zusatzversorgungskasse für Beschäftigte im öffentlichen Dienst
Direktzusage und Unterstützungskassen
Pensionsfonds
Pensionskasse
Laut Alterssicherungsbericht 2020 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gab es folgende Anwartschaften:
Direktversicherung: 5,2 Millionen Verträge
Zusatzversorgungskasse: 5,8 Millionen Verträge
Direktzusage: 4,7 Millionen Verträge
Pensionsfonds: 0,5 Millionen Verträge
Pensionskasse: 4,7 Millionen Verträge
Wie viel wurde im Schnitt an Betriebsrenten ausgezahlt? So generell lässt sich das schwer sagen, weil es für Direktzusagen beispielsweise keine Zahlen gibt.
Es gibt nur eine grobe Schätzung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (Sozialbericht 2021, Tabelle II), wonach die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft im Jahr 2020 rund 27 Milliarden Euro in Deutschland betrugen.
Direktversicherung
Für die Direktversicherung liegen allerdings verlässliche Zahlen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor (Stand Juni 2021 für 2020):
Versicherte Summe: 250 Milliarden Euro
Zahl der Verträge: 8,565 Millionen
Das ergibt rein rechnerisch eine Versicherungssumme pro Vertrag von 29.188 Euro. Die meisten Direktversicherungen werden dem GDV zufolge in einer Summe ausgezahlt, ein kleinerer Teil als monatliche Rente überwiesen.
Kapitalauszahlung
Bei der Kapitalauszahlung einer Direktversicherung müssen Sie, falls Sie gesetzlich krankenversichert sind, einiges beachten.
Was eine Versicherungssumme von 29.188 Euro für die Rente bringt, zeigt die nachfolgende Beispielrechnung. Sie geht von (aufgerundet) 30.000 Euro Auszahlung einer Direktversicherung aus, von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 82 Jahren bei Männern des Jahrgangs 1958, von 85 Jahren bei Frauen und dem aktuellen Stand in puncto Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
Diese 29.188 Euro müssen für den Rest Ihres Rentnerlebens reichen. Was das bedeutet? Um die Rechnung zu vereinfachen, werden die Zahlen aufgerundet – von 29.188 auf 30.000 Euro, 81,61 Jahre Lebenserwartung auf 82 Jahre.
Annahmen:
Sie sind ein Mann, Jahrgang 1958 und gehen mit 63 als langjährig Versicherter in Rente.
Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt laut Sterbetafel des Statistischen Bundesamtes 81,61 Jahre (aufgerundet auf 82 Jahre).
Sie bekommen 29.188 (aufgerundet auf 30.000) Euro aus Ihrer Direktversicherung ausbezahlt.
Ihre fiktive monatliche Rente aus dieser Direktversicherung beträgt somit30.000 geteilt durch228 Monate (19 Jahre mal zwölf), ergibt132 Euro monatlich
Da Ihr Direktversicherungsvertrag vor 2004 abgeschlossen wurde und somit bereits pauschal versteuert ist, zahlen Sie keine Steuern.
Für Ihre Direktversicherung müssen Sie die volle Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Das sind14,6 Prozent Krankenversicherungplus 1,3 Prozent Zusatzbeitragplus 3,05 Prozent Pflegebeitrag (mit Kindern, Kinderlose zahlen 3,3 Prozent) – 18,95 (19,2 für Kinderlose) Prozent Gesamtbeitrag.
Seit Einführung des GKV-Betriebsrentenfreibetragsgesetzes (GKV-BRG) am 1. Januar 2000 gibt es einen Freibetrag von 164,50 Euro (Stand 2021) – GKV steht für gesetzliche Krankenversicherung. Der Freibetrag entspricht einem Zwanzigstel der monatlichen Bezugsgröße gemäß § 18 Sozialgesetzbuch (SGB) IV (Bezugsgröße ist das Durchschnittsentgelt der gesetzlichen Rentenversicherung im vorvergangenen Kalenderjahr – und wird jeweils zum 1. Januar angepasst). Das heißt, Sie müssen nur noch für den Teil zahlen, der den Freibetrag übersteigt.Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Sie von der Direktversicherung zehn Jahre eine fiktive Rente beziehen.Er verteilt somit die 30.000 Euro Direktversicherung auf 120 Monate (zehn Jahre).Das ergibt eine monatliche fiktive Rente von 250 Euro (30.000 Euro geteilt durch 120).Von den 250 Euro fiktiver monatlicher Rente wird der Freibetrag von 164,50 Euro abgezogen.Sie müssen somit für 85,50 Euro (250 minus 164,50) den vollen Kranken- und Pflegebeitrag zahlen.Der monatliche Kranken- und Pflegebeitrag liegt damit bei 16,20 Euro (18,95 Prozent von 85,50) oder bei 16,42 Euro (19,2 Prozent von 85,50) für Kinderlose.
In den ersten zehn Jahren Ihres Rentnerlebens bleiben Ihnen pro Monat 115,80 Euro (132 minus 16,20) oder 115,58 Euro (132 minus 16,42 für Kinderlose) nach Abzug der vollen Kranken- und Pflegebeiträge.
Für Frauen fällt diese Rechnung anders aus, weil sie länger leben. Eine 1958 geborene Frau hat statistisch eine Lebenserwartung von 85 Jahren. Die Direktversicherung verteilt sich somit auf (85 minus 63 gleich) 22 Jahre oder 264 Monate. Die fiktive Bruttorente liegt bei 113 Euro (abgerundet), die fiktive Nettorente nach Abzug der Kranken- und Pflegebeiträge bei (113 minus 16,20) 96,80 Euro oder 96,58 Euro (Kinderlose).
Die Rechnung ist unübersichtlich und vielschichtig, deswegen fasst die Tabelle