Andran und Sanara. Sven Gradert

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Andran und Sanara - Sven Gradert Band 1&2

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du von Sinnen?“ warf Manith ein: „Willst du etwa, dass das Biest uns auch noch besser sehen kann?“

      „Nein!“ erwiderte Andran aufgeregt: „Ich will, dass wir ihn besser sehen können!“

      „Da kann ich dir vielleicht weiterhelfen.“ machte Gulinor ihm plötzlich Mut. Dabei zeigte er auf seinen Rucksack, der unweit der Streitaxt lag:

      „Da sind noch vier weitere Fackeln drin!“

      Sofort ging Andran zu dem Rucksack, öffnete ihn und holte die Fackeln hervor. Zwei der Fackeln reichte er Manith, die ihren Bogen griffbereit zu Boden legte. Dann entzündete er seine beiden an der schon brennenden Fackel. Manith tat es ihm nach und sie verteilten die Fackeln so, dass der vordere Teil der Höhle perfekt ausgeleuchtet war.

      „Hier muss Murlog durch sobald er zurückkommt.“ erklärte er Manith: „Bei dem Licht können unsere Pfeile ihn nicht verfehlen.“

      „Und was wird mit mir?“ meldete sich Gulinor erbost zu Wort: „Glaubt ihr ernsthaft, dass zwei lächerliche Pfeile den Murlog aufhalten? Eins kann ich euch versprechen, zu einem zweiten Schuss werdet ihr nicht kommen.“

      „Wir werden auf seine Augen zielen!“ Antwortete Andran: „Das ist einfach!“

      „Einfach! Das ist also einfach?“

      „Für uns schon!“ stellte Manith fest wobei sie Gulinor wieder mit einem finsteren Blick bedachte. Andran schaute sich unterdessen in der Höhle um, bis er einen kräftigen, langen Stock fand, der glatt als Knüppel durchging.

      „Bei der ganzen Unternehmung wäre es jedoch hilfreich, wenn du Murlog mit deiner Axt bearbeiten könntest, während wir unsere Salven auf ihn niederlassen, sobald er blind ist.“ erklärte Andran dem Barbaren den weiteren Verlauf seines Planes. Dabei schritt er auf Gulinor zu und setzte den Knüppel zwischen den kleineren Felsbrocken, der Gulinor gefangen hielt, und einem größeren Stein an.

      „Andran!“ brachte Manith aufgeregt hervor: „Wir können ihm nicht trauen!“

      Gulinor schaute zu Manith und warf ihr jetzt seinerseits einen wütenden Blick zu:

      „Ich will dir mal was sagen Kleines, man kann mir jede Menge übler Dinge nachsagen. Die meisten stimmen sogar. Aber ich habe mich noch nie an Schwächeren – und schon gar nicht an Kinder vergriffen. Ich war vergangenen Winter bei dem Überfall auf das Dorf, von dem du gesprochen hast, überhaupt nicht dabei. Es gibt nicht wenige in meinem Clan, die mich deswegen für einen Feigling halten.“

      Andran hielt für einen Moment in seinen Bemühungen inne, den Felsen der Gulinor einklemmte, zur Seite zu hebeln:

      „Bist du deswegen alleine übers Gebirge gezogen? Um Murlog zu töten und deinem Clan zu beweisen, dass du kein Feigling bist?“

      Gulinor brummte zustimmend: „Und was ist deine Entschuldigung? Was treibt euch hierher?“

      Andran platzierte erneut den kräftigen Stock zwischen dem Gestein und musste seinerseits lachen, dabei fiel die Anspannung, seit sie die Höhle betreten hatten etwas von ihm ab.

      „Weißt du Gulinor, das ist da wo ich herkomme so ein Jüngelchen Ritual!“

      Andran versuchte nun mit aller Kraft den Felsbrocken anzuheben, doch der Stein bewegte sich kaum:

      „Du kannst auch gern versuchen etwas mitzuhelfen!“ Gulinor nickte, setzte sich unter sichtbaren Schmerzen auf und umschlang der Fels mit seinen kräftigen Armen.

      „Jetzt!“ rief Andran und versuchte erneut mit aller Kraft den Felsen anzuheben. Gulinors kräftige Muskeln spannten sich an, so dass die Sehnen hervortraten, als er sich laut stöhnend bemühte, den Felsen ebenfalls zu bewegen. Sofort sprang Manith herbei und half Andran, indem sie mit ihm zusammen den Knüppel nach unten zu drücken versuchte. Mit einem Mal bewegte sich der Fels ein gutes Stück zur Seite und Gulinor schaffte es das Bein schnell herauszuziehen, bevor der Felsbrocken in seine ursprüngliche Lage zurück rollte. Bevor irgendeiner der drei etwas sagen konnte, hörten sie ein markerschütterndes Gebrüll, das noch weiter weg schien, aber näherkam.

      „Murlog!“ kam es donnernd von Gulinors Lippen. Augenblicklich hasteten Andran und Manith zu ihren Bögen. Gulinor richtete sich unter großen Schmerzen auf und griff sofort nach seiner Axt, die er mit beiden Fäusten fest umschlungen hielt. Langsam ging er vorwärts und platzierte sich seitlich vom Eingang.

      „Sobald Murlog den Felsen dort vorn erreicht,“ wandte sich Andran an Manith: „Schießen wir sofort auf seine Augen. Dabei nahm er mehrere Pfeile aus seinem Köcher und steckte sie vor sich in den Boden.

      „Soll ich auf das linke oder das rechte Auge zielen?“ fragte Manith. Sie stand links von Andran.

      Andran sah sie verständnislos an. „Wie wohl, so wie immer natürlich!“

      Bei Andrans letzten Worten blickte Gulinor ungläubig zu den beiden herüber, die beinahe Schulter an Schulter mit ihren gespannten Bögen nebeneinanderstanden.

      „Macht ihr zwei so etwas öfter?“

      Für den Bruchteil einer Sekunde musste Manith schmunzeln, dann gefror ihr beinahe das Blut in den Adern. Ein riesiger Schatten warf sich über den erleuchteten Eingang. In der nächsten Sekunde erschien der Murlog blieb stehen, warf den Kopf kurz nach hinten und stieß ein schauderhaftes Gebrüll aus. Das Ungeheuer hatte nichts Menschliches an sich. Es bewegte sich auf zwei kräftigen gekrümmten Beinen, die in Hufen endeten. Der Oberkörper war dermaßen kräftig und muskulös, dass Gulinor dagegen eher schwächlich wirkte. Gleiches galt auch für die Arme des Murlogs. Anstelle von Händen besaß das Biest gewaltige Pranken. Am furchterregendsten war jedoch sein Kopf, der erst richtig erkennbar wurde, als er ihn wieder nach vorne neigte. Er ähnelte am ehesten dem eines Schwarzebers, aus dessen Maul, rechts und links enorme, messerscharfe Hauer hervortraten. Die Reißer, die sie benötigten.

      „Jetzt!“ brüllte Andran, und ihre Pfeile schossen gleichzeitig von den Sehnen ihrer Bögen auf den Kopf des Ungeheuers zu. Der Murlog schrie wie ein Wahnsinniger vor Schmerz und Wut, als sich die Pfeile in seine Augen bohrten und alles um ihn herum in tiefe Dunkelheit versank. Im nächsten Augenblick stürzte sich Gulinor, mit dem Kriegsschrei seines Clans auf Murlog. Dabei schlug er mit aller Kraft zu und trieb seine Axt tief in die Brust des Ungeheuers. Mit einem Hieb seiner Pranken gelang es Murlog jedoch, den ohnehin stark geschwächten Barbaren zu Boden zu werfen, als zwei weitere Pfeile ihr Ziel fanden und sich in seine Stirn bohrten. Als nächstes schnellte Rotauge hervor, sprang am Murlog hoch und biss sich in seiner Kehle fest. Dabei schüttelte die Wölfin wie von Sinnen mit ihrem Kopf als wollte sie das Biest regelrecht zerreißen. Aus Angst Rotauge zu treffen, wagte weder Andran noch Manith, einen weiteren Pfeil abzuschießen. Murlog begann mit seinen Pranken auf die Wölfin einzuschlagen, als Gulinor wieder zur Stelle war. Mit einem gewaltigen Hieb durchtrennte er eines der Beine des Ungeheuers. Der Murlog stürzte zu Boden, wobei er Rotauge mit sich riss. Gulinor schlug dem Vieh, mit einer gewaltigen Kraftanstrengung den rechten Arm ab. Rotauge ließ die ganze Zeit über nicht von der Kehle des Biestes ab. Die Schläge, die die Wölfin einstecken musste, schienen sie rasend zu machen. Ungläubig starrten Andran, Manith und Gulinor auf Rotauge, während sie die Kehle Murlogs zerriss, obwohl dieser schon tot war. Irgendwann löste sich das Tier von dem Kadaver und schleppte sich zu Andran. Ihr schneeweißes Fell war über und über mit Blut besudelt. Es war unmöglich zu sagen, welches davon ihres war. Andran sprang sofort auf die Wölfin zu, was ihm eine Ehrfurcht gebietende Augenbrauen hochziehen von Gulinor einbrachte. Andran untersuchte das Tier so gut es ging und stellte erleichtert

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