Alpha & Omega. R. R. Alval

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Alpha & Omega - R. R. Alval

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ach was – sauwohl. Sie wurde mehrmals vom Erik zum Tanzen aufgefordert, und immer wieder gelang es ein paar anwesenden Männern, sie ihm auszuspannen. Das steigerte ihr Selbstwertgefühl erheblich. Nach einem aufregenden Mambo mit einem muskelbepackten Latino, kehrte sie ausgepowert an den Tisch zurück. Schluckend musste sie feststellen, dass Leroy sich zu ihnen gesellt hatte. Er unterhielt sich angeregt mit Erik.

      In ihrem Kopf versuchte sie, sich zu erinnern, ob die zwei sich kannten. Doch sie konnte sich beim besten Willen nicht entsinnen, sie einander vorgestellt zu haben. Was für ein makabrer Zufall. „Schatzilein!“, rief Erik aufgeregt und winkte sie zu sich. „Das ist Leroy. Wir haben uns gerade kennengelernt. Er ist sehr nett… und genau mein Typ.“ Kopfnickend strahlte er in dessen Richtung. Regina schluckte. Erstens, weil sie Durst hatte und zweitens, weil ihr kurz die Sprache abhandenkam.

      Erik war viel zu sehr im Trallalaland mit den rosaroten Herzen oder gedanklich bereits in der Horizontalen, als das zu bemerken. Schmunzelnd reichte Leroy Regina die Hand. „Hallo Regina. Wir sehen uns gleich zweimal an einem Tag. Das muss etwas bedeuten, meinst du nicht?“ Sie ergriff seine Hand. „Das bedeutet, die Stadt ist zu klein.“ Erik sah seine Freundin verwundert an. „Ihr kennt euch?“ Verächtlich schnaubend nahm Regina Platz. „Oh ja, wir kennen uns. Das ist der Bruder des geldgierigen Idioten, der mich um die Ecke bringen wollte.“ Entgeistert starrten die beiden Männer sie an. Erik, weil er ausgerechnet mit Leroy angebandelt hatte und Leroy, weil er glaubte, sich verhört zu haben. Dieser fand als erster seine Stimme wieder. „Ryan wollte was?“

      Ungläubig schnellte seine Stimme ebenso nach oben wie seine Augenbrauen. „Jetzt tu doch bitte nicht so!“ Regina lehnte sich zurück und versuchte seinen fragenden Blick zu ignorieren. Ein sinnloses Unterfangen. „Regina, das war eine ernst gemeinte Frage.“ Er lehnte sich über den Tisch, als wolle er sie hypnotisieren. „Ich meinte das ebenso ernst. Er hat schon zusammen mit einer seiner Geliebten geplant, mich durch einen Unfall ins Jenseits zu befördern.“

      „Woher…“

      „Ich das weiß?“, vollendete Regina mit rollenden Augen seinen Satz. „Die Tür zu seinem Arbeitszimmer ist nicht halb so schalldicht, wie er vermutlich glaubt.“ Leroy schluckte und schüttelte den Kopf. Erik ebenfalls. Beide aus unterschiedlichen Gründen. „Hey, keine Panik. Nur weil ich mit deinem Bruder mehr oder weniger fertig bin, heißt das nicht, dass ich was dagegen habe, wenn ihr zwei… na, ihr wisst schon.“ Abwehrend hob sie die Hände. Erik entspannte sich und sah Leroy mit einem verklärten Blick an. Dass Leroy ebenfalls Männer bevorzugte, hatte Regina vermutet. Jetzt bekam sie es bestätigt. „Da bin ich aber froh.“, sagte Leroy sehr leise. Er hatte seinen Arm besitzergreifend um Eriks Schulter gelegt und verschlang ihren Freund mit gierigen Augen. Regina konnte schon fast die Funken sehen, die zwischen den beiden flogen. Obwohl ihr dieser seltsame Zufall nicht geheuer war, wollte sie Erik keinesfalls im Weg stehen. Sie würde die Sache beobachten; ihm notfalls einen Wink mit dem Zaunpfahl geben.

      Oder mit dem gesamten verflixten Zaun, wenn es nötig sein sollte.

      Schmunzelnd – aber auch nachdenklich – stand sie auf, entschuldigte sich bei den beiden und drängte sich an die Bar. Dort bestellte sie sich etwas Hartes. Mit irgendetwas musste sie ihren Schreck runterspülen. Das klare Getränk rann brennend ihre Kehle hinunter; ein leichtes Taubheitsgefühl prickelte über ihre Zunge. Sie bestellte ein zweites Glas und kippte auch dieses hinunter. Der Schreck schien sich aufzulösen. Aber war es eine gute Idee, Erik mit Leroy allein zu lassen?

      Sie wischte ihre Sorge mit der Begründung, dass er alt genug war, beiseite, bevor sie vom Barhocker rutschte und sich zum Ausgang drängte. Sie musste unbedingt ein wenig frische Luft schnappen. Und eine rauchen. Obwohl sich das ein klitzekleinwenig ironisch anhörte.

      Lange blieb sie allerdings nicht draußen – es war arschkalt. Ohne ihre Jacke zitterte sie so sehr, dass sie sich mit ihren klappernden Zähnen auf die Zunge biss. Hoch erhobenen Hauptes ging sie wieder hinein.

      Sie hatte sich fest vorgenommen, sich, auch ohne Eriks Beistand, zu amüsieren. Hätte sie sich umgedreht, wäre ihr der Mann aufgefallen, der ihr folgte. Sie hätte sich vermutlich ihre Jacke geschnappt und wäre gegangen.

      Doch sie drehte sich nicht um.

      Tapfer kämpfte sie sich durch die Massen und blieb kurz vor der Tanzfläche stehen. Zwei attraktive junge Männer mühten sich alsbald um ihre Aufmerksamkeit. Ganz heimlich kam ihr der Gedanke, ob vielleicht ihr Kontostand auf ihrer Stirn tätowiert war. Warum sonst sollten die zwei sich aufführen wie Rivalen? Selbst wenn sie sich heute sexy vorkam – was nicht nur ihre neuen Klamotten und ihre Frisur, sondern auch ihr gewachsenes Selbstbewusstsein bewirkten – war sie noch immer nicht größer und auch nicht schlanker. Und um sie herum standen Frauen, die einer Werbung entsprungen sein könnten. Trotzdem bemühten die zwei sich ausgerechnet um sie. Dabei waren die Männer selbst mehr als nur eine Augenweide. Beinahe konnten sie mit Ryan konkurrieren.

      Herrisch rief sie sich in Erinnerung, dass der aus ihren Gedanken verschwinden musste. „Du siehst wirklich verführerisch aus.“, gurrte ihr der größere der beiden ins Ohr. Selbstsicher legte er einen Arm um ihre Taille und zog sie auf die Tanzfläche. Eng umschlungen bewegte er sich mit ihr zu der sehr langsamen Musik. Immer wieder streiften seine Lippen ihre Halsbeuge, was einen köstlichen Schauer durch ihren Körper jagte. „Dich würde ich zu gern …“ Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde er von dem anderen Mann abgelöst. „Du gestattest?“, fragte er Regina und schlang nun ebenso vereinnahmend wie schon der andere seine Arme um sie. Doch im Gegensatz zu dem größeren Kerl, der sich als Blake vorgestellt hatte, beließ er es nicht bei den Lippen. Fordernd huschte seine Zunge über ihren Hals und bescherte Regina eine Gänsehaut, die ihre Erregung nur allzu sehr verdeutlichte. Sie bedauerte, dass die Sache irgendwo einen Haken haben musste. In ihrem Leben gab es das nicht.

      Nicht, dass an einem Abend zwei Versace-Models an ihrem Hals hingen. Auch nicht, dass sie ihr zuflüsterten, wie sexy sie war und wie gut sie roch. Immerhin musste ihr Parfum längst verflogen sein. Nachdem Carran, wie er sich vorgestellt hatte, auch noch fragte, ob sie mit ihm in eine etwas ruhigere Ecke gehen wollte, hielt sie gar nichts mehr davon ab, sich einzugestehen, dass sie in ihrem Bett lag und einen wunderbaren Traum hatte. Sogar die Namen der beiden waren unwirklich.

      „Nimm deine Finger von ihr!“, zischte es hinter ihr. Seltsamerweise kam ihr die Stimme nur allzu bekannt vor. Auf keinen Fall würde sie sich umdrehen. In ihr sträubte sich alles. So schnell wird ein Traum zu einem Alptraum. Sie drückte sich noch enger an Carran, verzweifelt, weil sie darauf gefasst war, dass er sich jeden Moment in Luft auflösen könnte. „Wie du siehst, hat sie keinerlei Interesse an dir.“, entgegnete Carran selbstsicher und schloss seine Finger enger um ihre Schulter. So fest, dass es weh tat.

      Regina zuckte kurz zusammen und sog die Luft scharf zwischen ihren Zähnen ein.

      „Falsch!“, bestand sein Gegenpart, „Sie ist meine Verlobte.“ Ok, er hatte es geschafft. Sie kochte vor Wut, wagte es aber nicht, ihn anzusehen. Sie wusste, dass sie schwach werden würde, sobald sie in seine grünen Augen sah. Noch ehe sie etwas äußern konnte, hörte sie ein tiefes Knurren aus den Kehlen von Carran und Ryan. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Ein Frösteln zog über ihre Arme. Ihren Nacken. Ihren Rücken. Hey, sogar über ihre Beine!

      Das alles ging jedoch so schnell, dass sie kaum realisierte, wie Ryan sie an seine Brust zog, während der andere mit eingezogenem Kopf das Weite suchte.

      „Lass mich sofort los!“ Ihr Zischen erinnerte an eine todesmutige Viper; interessierte Ryan nicht die Bohne. „Nein!“, sagte er wütend und drängte sie zum Ausgang. Aus einem ihr unerklärlichen Grund konnte sie sich nicht aus seinem Griff befreien. Das lag nicht daran, dass sie ihm gerade mal bis zur Brust reichte. Sie hätte ihm am liebsten ins Schienbein getreten, aber ihr Körper schien

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