Alpha & Omega. R. R. Alval

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Alpha & Omega - R. R. Alval

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du willst. Aber lass mich gehen.“ Ihr war schrecklich bewusst, wie fest seine großen Hände ihre Gelenke umschlangen. Eine eigenartige Hitze breitete sich in ihrem Körper aus, die ihre Gegenwehr merklich schwächte.

      Unbewusst leckte sie sich über die trockenen Lippen, was seinen Blick intensiv brennend auf ihr ruhen ließ. „Hm… dein Geld war anfänglich ein großer Reiz. Das muss ich zugeben. Aber die Dinge haben sich geändert. Das hab ich dir gestern Abend schon gesagt.“ Sein Gesicht näherte sich ihrem viel zu sehr. Unwillkürlich neigte sie sich nach hinten. „Schau dich um, Regina! Meinst du wirklich, ich habe dein Geld nötig?“ Wollte er sie in Sicherheit wiegen? Das alles ergab – irgendwie – keinen Sinn. „Schön und gut. Mein Geld ist es nicht, behauptest du. Wozu brauchst du mich dann?“ Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben. „Ich zeige es dir.“, hauchte er ihr ins Ohr, was ihr verdeutlichte, dass sich der Abstand zu ihm schon wieder verringert hatte. Mit den Lippen fuhr er über ihre Halsbeuge. Sie erschauerte. Oh nein, nicht mit mir!, brüllte sie innerlich und zog ihr Knie so heftig nach oben, dass es gegen seine Brust donnerte und ihn ins Taumeln brachte.

      Erschrocken ließ er ihre Arme los. Sie nutzte diese sich ihr bietende Gelegenheit und stemmte ihn mit aller Kraft von sich weg. „Komm mir bloß nicht zu nah, du… du… Arschloch!“ Zu schade, dass sie ihm keinen Zahn ausgehauen hatte. Für einen winzig kleinen Moment konnte sie ein Staunen in seinen Augen erkennen, was aber sofort wieder von einem eisigen Ausdruck abgelöst wurde. „Du kleines, verzogenes Miststück.“, knurrte er. Regina war darauf gefasst, dass sie ihm völlig unterlegen war und erwartete das Schlimmste. Doch es passierte nichts. Er zog sich zurück und ließ sie verwirrt im Bett hocken. Benommen hörte sie, wie der Schlüssel von außen umgedreht wurde.

      Sie saß in der Falle.

      Sie kam hier nicht raus.

      Sie hatte weder ihr Handy noch konnte sie einfach aus dem Fenster klettern. Nicht nur, weil sie nicht vollständig bekleidet war, sondern auch, weil es viel zu hoch war. Das ist es! Das hatte sie vorhin bei dem Blick aus dem Fenster gestört. Es war zu hoch. Viel zu hoch für ein zweistöckiges Haus. Wo um alles in der Welt war sie? Ihre Knie eng umschlungen, wiegte sie sich vor und zurück und dachte angestrengt nach.

      Es musste doch irgendwie möglich sein, aus diesem Haus zu entkommen.

      ---

      Eine ganze Weile später – draußen war es inzwischen stockdunkel – knurrte ihr Magen. Außerdem musste sie auf Toilette. Einen Lichtschalter konnte sie nirgends finden und so tastete sie sich durchs Dunkel, rannte sich dabei den linken Fuß an einer Kommode ein und schlug mit dem Knie gegen deren Ecke. Humpelnd, fluchend und extrem gereizt schlug sie ihre Fäuste mit aller Kraft gegen die Tür und brüllte wie eine Irre nach Ryan. Wenn er nicht bald hier auftauchte, würde sie sich vermutlich auf dem teuren Teppich erleichtern müssen. Das schrie sie ihm auch lautstark entgegen. Besser gesagt der Tür. Falls Ryan sie hörte, würde er kommen. Wenn nicht – nun… es war sein Teppich.

      Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich das Knacken des Schlosses hörte und die Tür mit viel Kraft aufgeworfen wurde. Dumm war nur, dass sie noch direkt davor stand. Mit voller Wucht krachte ihr die Tür gegen die Stirn. Sie taumelte nach hinten und plumpste auf den Boden. „Was machst du da?“, fuhr Ryan sie schroff an. „Ich dekoriere den Teppich.“ Sie presste beide Hände gegen ihre Stirn. Verdammte Scheiße! Also… die Tür war echt hart. „Unterstehe dich.“, drohte er ihr, die Situation verkennend. Schroff zog er sie an den Ellenbogen nach oben. Sternchen tanzten vor ihren Augen. Benommen ließ sie sich von ihm in den Flur ziehen und in eine direkt danebengelegene Tür schieben, aus der helles Licht drang. Betreten blinzelte sie und erkannte besänftigt, dass es sich um ein Badezimmer handelte. Ohne sich zu vergewissern, ob er ihr die nötige Privatsphäre gönnte, schwankte sie zum WC. Ihr Kopf dröhnte, ihr war ein wenig übel. Dennoch musste sie bewundernd feststellen, dass auch hier weder Kosten noch Mühen gescheut worden waren. Erleichtert betätigte sie die Spülung und schlurfte zum Waschbecken. Ein riesiger Spiegel ließ sie in ihr bleiches Gesicht blicken, über das ein dicker roter Faden an ihrer Stirn beginnend über ihre Nase lief. „Was zum Teufel…?“ Doch noch bevor sie zu Ende denken konnte, wurde es um sie herum schwarz. Beinah geräuschlos sackte sie in sich zusammen.

      ---

      Genervt trommelte Ryan vor dem Bad mit den Fingern auf seine verschränkten Arme. Warum brauchten Frauen immer so lange? Er hatte vorhin einen leichten Blutgeruch vernommen. Vielleicht hatte sie ihre Periode? Doch die Spülung hatte sie schon vor einer halben Ewigkeit bestätigt und das rauschende Wasser konnte unmöglich von der Dusche kommen. Ließ sie sich etwa ein Bad ein? Widerwillig rollte er mit den Augen. Die Wanne müsste bald überlaufen. Versuchte sie, sein Haus unter Wasser zu setzen? Oder war sie lebensmüde und versuchte aus dem Fenster zu klettern. „Mist!“, brummte er. Sie war dickköpfig genug, um genau das zu tun. Im Gegensatz zum Schlafzimmerfenster war dieses Fenster unverriegelt. Ohne anzuklopfen, stürmte er hinein, blieb aber wie angewurzelt stehen, als er sie auf dem kalten Marmor liegen sah. Der unwiderstehliche Duft von Blut stieg ihm in die Nase. Süßer und verlockender als er es je gekostet hatte. Kein Menstruationsblut, wie er jetzt erkannte.

      Ruhig und tief durchatmend ging er auf sie zu, hockte sich neben sie und drehte sie vorsichtig um. Das erste Mal seit er sie kannte, sah er sie bewusst an. Ihre Augen waren geschlossen; ihre Lippen voll und geschwungen. Ihre Wangenknochen, auf denen die Schatten dichter, langer Wimpern ruhten, verliehen ihrem Gesicht einen noblen Ausdruck. Sie war auffallend blass und fühlte sich kühl an. Regina atmete flach, aber ihr Herz schlug kräftig und regelmäßig. Über ihr Gesicht zog sich eine kleine Blutspur, die inzwischen fast eingetrocknet war. Er widerstand der Versuchung diese abzulecken. Stattdessen tupfte er sie sacht mit einem feuchten Tuch ab, was auf dem Rand des Waschbeckens gelegen hatte. Behutsam hob er sie hoch und trug sie zurück ins Schlafzimmer. Er hatte keine Mühe den finsteren Raum zu durchqueren.

      Als er sie zurück aufs Bett legte, streifte eine Haarsträhne sein Gesicht. Gierig sog er ihren Geruch ein und ließ seine Hände durch das weiche Haar gleiten. Sein Körper beugte sich über sie.

      Beinah hätte er sie geküsst. Was zum Henker tue ich da?

      Über sich selbst erschrocken, wich er ans Bettende zurück. Von dort konnte er sie beobachten. Ihr musste schwindelig geworden sein. Sie hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Oder getrunken. Wie hatte er das nur vergessen können? So, wie er sie vorhin das erste Mal richtig angeschaut hatte, dachte er jetzt das erste Mal über sie nach. Sie war dickköpfig. Intelligent, wissensdurstig, hilfsbereit. Aber sie konnte auch wütend werden. Außerdem war ihm nicht entgangen, wie sie ihn abgewiesen hatte. Es war schwer für ihn, sich in ihren Geist zu schleichen. Er hatte gestern Abend länger als bei anderen Menschen gebraucht, um sie einschlafen zu lassen.

      Ein weiteres Zeichen dafür, dass sie tatsächlich seine Seelengefährtin sein musste.

      Warum nicht Kathleen? Sie war perfekt proportioniert, hatte das Gesicht eines Engels und war nur halb so intelligent wie Regina. Einfacher zu kontrollieren. Wieso musste es ausgerechnet dieses kleine, dickköpfige, pummelige Weibchen sein? Sie ist aber süß, wenn sie ohnmächtig ist, fuhr es ihm durch den Kopf. Blödsinn, schallt er sich selbst. War ich gestern Abend eifersüchtig?, fragte er sich im Stillen, beantwortete sich die Frage aber ebenso still. Nein, keine Eifersucht. Sie gehört mir. Alles an ihr. Besonders ihr Blut! Auf ihre leisen Atemgeräusche lauschend sowie dem monotonen Klang ihres Herzschlags, döste er ein.

      ---

      Regina war noch viel zu müde, um ihre Augen aufzuschlagen. Ihr Kopf dröhnte, ihr Magen knurrte und sie sehnte sich inständig danach in ihrem eigenen Bett zu liegen. Große Hoffnung hegte sie keine, nachdem sie registriert hatte, dass etwas Schweres auf ihren Beinen lag. Blinzelnd öffnete sie die Augen und entdeckte

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