Alpha & Omega. R. R. Alval

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Alpha & Omega - R. R. Alval

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böse Vorahnung wuchs in ihr, doch die schob sie Kopf schüttelnd beiseite und ließ ihre Augen weiter durch den Raum gleiten, der auffallend exquisit eingerichtet war. Eine wundervoll geschwungene Chaiselongue befand sich direkt am Fußende des Bettes. Farblich passend zu den in Beige- und Brauntönen gehaltenen Barockmöbeln, die mit feinstem Gold verziert waren. An den Fenstern hingen lange weiße Schals, die an den Seiten gerafft waren und einen Blick auf einen strahlend blauen Oktoberhimmel gestatteten. Das Bett selbst war sicher doppelt so groß wie ihr eigenes. Umrahmt von hölzernen Säulen und einem weiß-goldenen Himmel. Die Wände waren hell, mit wunderschönen Mustern in einem warmen Braunton verziert. Regina war überwältigt.

      Seltsam gerührt, als wäre sie das Aschenputtel, das in den Palast des Prinzen gebracht worden war, setzte sie ihre Füße auf den weichen Teppich. Der erstreckte sich über den gesamten Boden. Wenigstens brauchte sie sich keine Sorgen darüber machen, dass sie irgendwelche Geräusche verursachte. Trotzdem bewegte sie sich langsam und bedacht auf die hohe Mahagonitür zu. Erleichtert atmete Regina aus, als ihre Finger über das kühle Metall der Klinke glitten. Sie hielt den Atem an, als sie diese herunter drückte. Hoffentlich knarrte die Tür nicht!

      Nun, sie konnte beruhigt sein: Sie knarrte nicht.

      Allerdings öffnete sie sich auch nicht.

      Irritiert versuchte sie es erneut. Vielleicht klemmt sie nur? Nach mehreren sinnlosen Versuchen musste Regina freilich feststellen, dass sie schlicht und einfach abgeschlossen war. Sie war eine Gefangene in einem Schlafzimmer. Wenn auch in einem sehr luxuriösen.

      Niedergeschlagen sank sie an der Wand nach unten auf den Boden und starrte nach oben. Die Decke kam ihr verdächtig bekannt vor. Sie war ebenso wunderschön mit Stuck verziert wie die in ihrem bisherigen Zimmer. Ihrem Zimmer in Ryans Haus. Sie kniff ihre Augen fest zusammen und öffnete sie wieder. Doch die Decke veränderte sich nicht. Ein Gefühl begann sich in ihren Fußzehen zu bilden, was durch eines in ihrer Bauchgegend noch verstärkt wurde. Kriechend, wie ein bösartiger, stacheliger Wurm, vereinnahmte es ihren gesamten Körper.

      Wut!

      Verärgert ballte sie ihre Hände zusammen und bemerkte erst jetzt, dass an ihrem Finger ein Ring prangte. Der Ring. Der, den sie ihm zurückgegeben hatte. Der, mit dem sie die Verlobung gelöst hatte. „Ryaaaaaan!“, schrie sie mit zorniger Stimme. So laut, dass sie beinah befürchtete, die Wände würden einstürzen. Keine Antwort. Aufgebracht rappelte sie sich auf und hämmerte mit ihren Fäusten gegen die riesige Tür. Allerdings hätte sie auch genauso gut eine Rumba tanzen können. Es hätte den gleichen Erfolg gehabt. Hinter der Tür regte sich absolut nichts. Entmutigt schritt sie durch das Zimmer und sah sich weiter um. Kein Staubkrümelchen war auf den Möbeln zu finden.

      Neugierig öffnete sie einen der Schränke. Darin hing Ryans Kleidung, die er oft bei Geschäftstreffen trug. Oder wenn er sich mit seiner Sekretärin traf. Ok, sie war also tatsächlich in seinem Haus. Aber war sie auch in seinem Schlafzimmer? Falls ja, warum? Und wo war Ryan? Hoffend, dass sie auf den Rest ihrer Kleidung und ihre Handtasche stieß, schaute sie in den anderen Schränken und Kommoden nach. Leider erfolglos. Grübelnd ging sie ans Fenster und starrte hinaus. Irgendetwas war nicht so, wie sie es erwartet hatte. Sie konnte nur nicht sagen, was es war. Abgesehen davon, dass sie nicht hier sein wollte.

      Mürrisch und mit zusammengeballten Händen lief sie zurück zum Bett, legte den Ring auf den Nachttisch und setzte sich. Vielleicht sollte sie sich einfach wieder hinlegen, die Decke über den Kopf ziehen und hoffen, dass sie aus diesem Alptraum wieder aufwachte. Resigniert schaute sie nach oben und runzelte fasziniert die Stirn. In dem dunklen Holz des Betthimmels, der nur von außen mit Stoff verkleidet war, funkelten winzige Kristalle wie Sterne. Vor Staunen klappte Regina ihren Mund weit auf und ließ sich für einen Moment verzaubern. War das hier wirklich Ryans Haus? Er hatte sich in ihrer Gegenwart nie sehr romantisch gezeigt, aber in diesem Zimmer deutete alles darauf hin. Nein, irgendetwas lief hier grundlegend falsch. „Nicht irgendetwas!“, korrigierte sie sich murmelnd, „Ich bin hier falsch. Ich habe hier nichts verloren. Ich müsste bei mir daheim sein und mein Buch weiter schreiben. Glücklicher Single und definitiv ohne diesen – wenn auch sehr schönen – Ring.“ Fluchend ließ sie sich nach hinten fallen, zog den Bettbezug über ihren Kopf und kniff die Augen zusammen. Nochmals einzuschlafen war unmöglich. Vorsichtig lugte sie unter der Decke mit einem Auge hervor. Nichts. Es hatte sich absolut nichts geändert. „Wach endlich auf!“, schrie sie sich selbst an, setzte sich auf und gab sich eine Ohrfeige. „Autsch.“. Jammernd hielt sie sich die Hand vor den Mund. Sie war wach. Definitiv. Das hier war kein Traum, sondern Realität. Wenn auch eine abartig verdrehte, die eigentlich einer Fantasie entsprungen sein musste. Wie verrückt war Ryan, dass er sie gegen ihren Willen zurückgebracht und ihr sogar den Ring wieder an den Finger gesteckt hatte?

      ---

      Draußen wurde es bereits wieder dunkel, als sie endlich Schritte von draußen hörte. Kamen die Schritte näher oder entfernten sie sich? Zitternd saß sie auf dem Bett und atmete angestrengt. Ihre Beine hatte sie bis unters Kinn gezogen und mit den Armen umschlungen. In ihren Augen loderte eine Kampflust, die sie nur selten befiel.

      Ein Schlüssel wurde umgedreht.

      Wie in Zeitlupe sah sie, dass die Klinke heruntergedrückt wurde und die Tür geöffnet. Herein trat Ryan; schön und andächtig wie ein zeitloses Gemälde. Seine Haare lagen offen über den breiten Schultern. Sein weißes Shirt steckte in schwarzen Hosen, was seinen muskulösen, flachen Bauch zum Anbeißen erscheinen ließ. Über sein Gesicht glitt ein unmerkliches Lächeln. „Na, gut geschlafen?“, fragte er mit samtweicher Stimme und kam auf sie zu. „Du Blödmann!“, fauchte sie ihn an. „Kannst du mir mal erklären, was das soll?“ Sie traute sich keinen Millimeter zu rühren, da sonst ihre Bettdecke verrutschen und den Blick auf ihre nackten Schenkel freigeben würde. Sein Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem ihr Ring lag. Seine grünen Augen verdunkelten sich. „Warum trägst du ihn nicht?“, fragte er in einem seltsam warnenden Ton. „Weil er mir nicht gehört.“, zischte sie. „Doch, das tut er. Wir sind verlobt oder hast du das vergessen, meine Liebe?“ Ohne die Augen von ihr abzuwenden, setzte er sich auf den Rand des Bettes, was Regina dazu veranlasste, von ihm wegzurutschen. Immer noch darauf bedacht, dass ihre Beine nicht zu sehen waren. „Du scheinst etwas durcheinanderzubringen. Wir waren verlobt. Wir sind es nicht mehr. Gib mir meine Sachen, damit ich nach Hause kann.“ Sie sagte es ruhig, ohne ein Zittern in der Stimme, worüber sie selbst sehr erstaunt war. „Du gehörst mir!“ Regina meinte, ein Knurren zu hören. „Du spinnst doch! In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich? Du hast kein Besitzrecht an mir. Das, was du hier tust, ist Kidnapping.“ Ihre Augen funkelten zornig. Ryan schien das zu amüsieren. „Regina, Regina.“, tadelte er sie kopfschüttelnd, „Wir sind verlobt und daran kannst du nichts ändern.“

      „Und ob ich das kann. Schon mal was von freiem Willen gehört?“ Ryan warf seinen Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Habe ich. Aber auf dich trifft das nicht zu.“, meinte er nur wenige Sekunden später mit einem durchdringenden, herben Gesichtsausdruck. „Oh, da irrst du dich aber gewaltig. Du kannst mich nicht zwingen dich zu heiraten.“, entgegnete sie giftig. „Um was wollen wir wetten, Regina?“ Sein Schmunzeln ärgerte sie. Sie konterte mit einem direkten Seitenhieb, indem sie ihm geradewegs ins Gesicht sagte, dass sie nur mit Freunden wettete. „Und jetzt gib mir gefälligst meine Hosen! Ich kann schließlich nicht ewig halb nackt rumsitzen.“ Sie war gereizt und ganz, ganz kurz davor Amok zu laufen. Was bildete dieser Schnösel sich ein? Nonchalant lächelnd schüttelte er langsam den Kopf. „Was soll das heißen? Dass du mir zustimmst?“, fragte sie stirnrunzelnd. Seine schmalen, hinreißenden Lippen entblößten seine perfekten, weißen Zähne. „Das heißt, dass es mir egal ist.“ Im selben Moment schob er sich näher an sie heran. Regina lief vor Empörung knallrot an. „Du bist doch verrückt!“, brüllte sie und trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf seine stahlharte Brust. „Treib es nicht zu weit.“ Blitzschnell umfasste er ihre Handgelenke. Regina

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