Alpha & Omega. R. R. Alval

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Alpha & Omega - R. R. Alval

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sie sich mahnend zur Raison. Kein Mann für dich. Viel zu arrogant, viel zu schön und viel zu sehr Arschloch. Vorsichtig zog sie ihre Beine unter ihm heraus und saß nun mit angezogenen Knien auf dem Kopfkissen. Ihr Blick blieb an Ryan kleben, der wie eine Gottheit anzusehen war. Fehlt nur noch das weiße Gewand… Eine Hand lag unter seinem markanten Kinn, sein Kopf ruhte auf dem ausgestreckten Arm. Seine blauschwarz glänzenden, langen Haare fielen über seine breiten Schultern. Er war schlank, aber nicht dürr. Und muskulös, aber nicht wie diese ölig glänzenden Bodybuilder. Sie wusste, dass er ewig lange Beine hatte. Dass sein Bauch flach und ebenso athletisch war. Unbekleidet hatte sie ihn allerdings nie gesehen. Würde ich aber zu gern einmal. Im gleichen Moment verwarf sie den Wunsch wieder. Sie würde kein zweites Mal auf ihn hereinfallen. Ihr Blick blieb auf seiner Hand hängen, die er im Schlaf langsam auf sie zu bewegte. Lange, schlanke, gut manikürte Finger. Er trug den gleichen Ring wie sie. Ah, reiß dich zusammen!, brüllte sie sich in Gedanken an. Bevor sie irgendwelchen Blödsinn tat, entschloss sie sich, so leise wie möglich aufzustehen.

      Vorsichtig schlich sie zur Tür, die unmöglich verschlossen sein konnte. Als sie die Klinke betätigte, hielt sie den Atem an und drehte sich ängstlich zu dem schlafenden Adonis um. Der rührte sich nicht. Regina huschte auf den Flur und schloss die Tür leise hinter sich. Verflixt, den Schlüssel musste er bei sich tragen. Sonst hätte sie ihn einschließen können. Mit klopfendem Herzen schaute sie sich um. Sie war in einem Obergeschoss. Von hier aus konnte sie über eine Brüstung nach unten sehen. Das war definitiv nicht das Haus, in dem sie mit ihm in den letzten drei Monaten gelebt hatte. Und nachdem, was sie aus den Fenstern sah, war das unter ihr auch nicht das Erdgeschoss.

      Außerdem schien sonst niemand anwesend zu sein. Das beruhigte sie zwar, alarmierte sie aber gleichzeitig. Zum einen war es völlig egal, ob sie hier ohne Hosen herumgeisterte, zum anderen war es erschreckend zu wissen, mit Ryan allein zu sein. Nicht, dass er sie verführen würde. Aber was, wenn er immer noch vorhatte, sie unter die Erde zu bringen? Tja, eine Flucht konnte sie vergessen. Wenn sie die Umgebung, die sie durch die Fenster sehen konnte, richtig deutete, lag das Haus mitten in der Pampa. Zu Fuß würde sie sich wortwörtlich den Arsch abfrieren. Ganz zu schweigen davon, dass sie nur tot halbnackt von anderen Leuten gesehen werden wollte. Und auch dann nur äußerst ungern.

      Schluckend betrat sie das Badezimmer, an das sie sich deutlich erinnerte. Im Hellen sah es beinah noch schöner aus. Andächtig und mit Bewunderung lief sie durch den großen, zweigeteilten Raum. Wie war sie gestern eigentlich aus dem Bad gekommen? Stirnrunzelnd versuchte Regina, sich zu erinnern. Im Spiegel erspähte sie eine wunderschöne, rotbläuliche Beule. Daher kam also der Kopfschmerz. Nachdem sie sich erleichtert hatte, ging sie in den hinteren Bereich. Dort befand sich neben einer einladenden Badewanne eine Dusche, die ihr förmlich entgegen schrie, dass sie sie benutzen möge. So sehr es ihr auch widerstrebte, so sehr freute sie sich dennoch auf das frische Nass. Sie war bereits den zweiten Tag hier und fühlte sich schmutzig. Bevor sie diesem Verlangen allerdings nachgab, schloss sie die Tür ab. Auf keinen Fall wollte sie von Ryan nackt gesehen werden. So viel dazu, dass sie mal verlobt gewesen waren…

      Nach dem Duschen föhnte sie ihre Haare. Genauso, wie es ihr der nette Friseur gezeigt hatte. Erik fiel ihr ein. Ob er sich Sorgen machte? Wusste er überhaupt, dass sie nicht daheim war? War er bei Leroy?

      Es war besser, all diese Fragen beiseitezuschieben.

      Sie legte den Föhn an seinen Platz zurück, hängte das Handtuch über die Badewanne und zog den Gürtel des Bademantels, der glücklicherweise wie viele andere zusammengefaltet in einem Regal gelegen hatte, enger. Dann schnappte sie sich ihre gebrauchte Wäsche und überlegte erst jetzt, ob es eine gute Idee war, so bekleidet wieder ins Schlafzimmer zu gehen. Sie konnte sich keine Antwort geben, da in diesem Moment ein zorniges „Regina“ durchs Haus waberte.

      Augen rollend verließ sie das Bad und wäre beinah gegen Ryan geprallt. Seine Augen funkelten seltsam. Sie bemerkte, dass sie rot wurde und senkte ihren Blick. „Du brauchst nicht so schreien, ich bin nicht ins Klo gefallen und durch den Abfluss in der Dusche passe ich nicht.“ Sie presste ihre Sachen fest an sich und bemühte sich standhaft zu bleiben. „Geh zurück ins Zimmer!“, befahl er schroff. „Moment mal. Du kannst doch nicht…“ Sie konnte ihren Satz nicht beenden. Ohne Vorwarnung packte er sie an den Armen, schob sie in das Schlafzimmer und schloss die Tür hinter ihr ab. „Du spinnst wohl, lass mich sofort raus! Ich brauche neue Sachen und ich will nach Hause!“, schrie sie und hämmerte wie wild gegen das schwere Holz. Abgesehen davon hatte sie wirklich Hunger, aber das schien ihm nicht in den Kopf zu kommen. Vermutlich plante er, sie verhungern zu lassen.

      Oder sie in den Wahnsinn zu treiben.

      Wütend trabte sie zum Bett und ließ sich darauf fallen. Sie hatte weiß Gott Besseres zu tun, als Schlafzimmerdekoration zu spielen. Vermutlich würde sie vor lauter Langeweile sterben.

      Während sie den Betthimmel zornig anfunkelte und überlegte, wie sie aus diesem Schlamassel herauskommen sollte, wurde die Tür wieder aufgeschlossen und Ryan trat ein. Ein kleiner Hoffnungsschimmer regte sich in Regina. Hatte er seine Meinung geändert? Sie setzte sich auf. In einer Hand balancierte er ein Tablett. Mit frischen Brötchen, Marmelade, Wurst, Milch, diversen Obstsorten, einer Tasse und einer Thermoskanne. Oh Gott, Kaffee. Ein wunderbarer Gedanke. Allerdings nicht so wunderbar, wie der Anblick einer Reisetasche, die eindeutig ihr gehörte und an einem seiner Arme hing. Vor Entzücken wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das unterließ Regina.

      Er war schließlich der Urheber ihrer misslichen Lage. Wie um alles in der Welt war er zu dieser Tasche gekommen? Verwirrt schaute sie ihn lautlos fragend an. Kümmerte ihn herzlich wenig. Stumm stellte er das Tablett ab und ließ die Tasche vor ihre Füße fallen. „Du solltest etwas essen.“, stellte er sachlich fest, bedachte sie keines weiteren Blickes und ging.

      Natürlich schloss er die Tür ab.

      Ging ihr im Moment glatt am Hinterteil vorbei.

      Hastig eilte sie zu dem Essen, was er ihr gebracht hatte und biss in eines der Brötchen. Ihre Augen flogen über das Tablett. Der Mann war wirklich einmalig. Er stellte ihr zwar alles Mögliche hin, aber es gab kein Messer. Noch nicht mal ein mickriger Löffel war zu entdecken. Sie goss sich den herrlich duftenden Kaffee ein, gab einen Schluck Milch dazu und trank die warme, köstliche Flüssigkeit mit sehr viel Genuss. Das Brötchen tunkte sie ab und an in die Tasse, die sie nochmals nachfüllte. Nachdem sie auch ein wenig Obst gegessen und einen weiteren Kaffee getrunken hatte, war sie mehr als satt.

      Zufrieden ging sie zurück zum Bett, vor dem die Tasche lag. Darin war tatsächlich ihre eigene Garderobe. Alle neu gekauften Sachen, aber auch ein paar ältere. Inklusive der edelsten und verführerischsten Unterwäsche, die sie besaß. Sogar Hygieneartikel für die Frau konnte sie entdecken.

      Das hatte doch wohl nicht Ryan persönlich aus ihrer Wohnung geholt?

      Bei diesem Gedanken wurde sie nicht nur rot, nein, sie wurde quasi zum Aushängeschild für Feuermelder. Wie lange hatte er eigentlich vor, sie hier gefangen zu halten? Sie zog sich rasch an. Augenblicklich fühlte sie sich wohler. Mehrmals rief sie nach Ryan, was leider erfolglos blieb. Schließlich griff sie zu einem Trick. Sie wusste, dass sie gut singen konnte. Aber… sie konnte auch perfekt falsch singen. Mit herrlich schiefen Tönen und so laut sie konnte, schmetterte sie Kinderlieder gegen die Tür, die ihr den Weg in ihre Freiheit versperrte.

      Etwa eine halbe Stunde lang.

      Dann schwang diese auf.

      Diesmal hatte sie sich allerdings in einige Entfernung gestellt. Zu sehr erinnerte sie ihr klopfender Schädel an die Bekanntschaft mit dem harten Holz. „Hör auf mit diesem Gejaule.“, donnerte er ihr frustriert entgegen. „Dann lass mich hier raus.“, entgegnete sie ihm mit einer gewissen Befriedigung. „Also gut.“ Er atmete

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