Alpha & Omega. R. R. Alval
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Читать онлайн книгу Alpha & Omega - R. R. Alval страница 7
Fassungslos starrte sie ihn an, als er sie endlich losließ und zwischen seinen Händen und der Wand in ihrem Rücken einkeilte. „Was denkst du dir eigentlich?“, fauchte er sie an und stand ihr bedrohlich nah. Trotzig streckte sie ihr Kinn vor und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“ Sollte sie einfach unter seinen Armen hindurch schlüpfen? Im Stillen schüttelte sie den Kopf. Er war sicher schneller als sie. Momentan obendrein auch ziemlich Angst einflößend. „Jetzt stell dich doch nicht dümmer als du bist!“ Erbost funkelte er sie an. Beim grünkarierten Steinbeißer, sie hasste seine Augen. Sie waren so… eindringlich. Jedes Mal wurde sie von ihnen gefangen genommen. „Der Einzige, der sich hier dumm stellt, bist du. Es geht dich verdammt noch mal nichts an, was ich wann mit wem mache.“, zischte sie ebenso aufgebracht wie er, „Und wenn ich da drin nackt tanze, geht dich das auch nichts an.“, setzte sie dem i ein Tüpfelchen auf. „So?“, fauchte er, „Das geht mich verdammt noch mal sehr viel an. Du bist meine Verlobte!“ Er kam ihr noch näher, was sie gar nicht von ihm kannte. Ein Lachen quetschte sich aus ihrer Kehle. Das war das Absurdeste, was ihr in den Sinn kommen konnte. Ryan, der sie sonst immer auf Abstand hielt – von wegen warten bis zur Ehe… sie kannte den Grund inzwischen – sollte auf einmal eifersüchtig sein?
Sie war sich sicher, dass er ein guter Schauspieler war. Sein fest eingerechnetes Geld, ihr Geld, ging ihm durch die Lappen. „Oh Gott! Was für eine Show, Ryan. Aber du hast da einen wichtigen Punkt übersehen. Ich habe die Verlobung aufgelöst. Wir sind fertig miteinander. Und bevor du jetzt auf die Idee kommen solltest, mich sofort um die Ecke zu bringen – spar dir die Mühe. Mein Testament ist geändert. Notariell. Du siehst keinen Cent davon.“ Sie log wie gedruckt, aber das konnte er schließlich nicht wissen. Ryans Mund klappte nach unten und genau so schnell wieder zu. Diesmal begann er zu lachen. „Das, meine Liebe, ist nicht mehr annähernd der Grund, warum wir zusammen bleiben.“, schnurrte er in ihr Ohr, was ihr eine erneute Gänsehaut verschaffte. „Dein Grund ist mir vollkommen egal. Ich möchte wieder rein, mir ist kalt.“ Starrköpfig schaute sie ihn an, während sie mit den Händen über ihre kalten Arme rubbelte. „Ich lass dich wieder rein gehen, wenn du mir versprichst, die Trennung zu überdenken. Und aufhörst, mit allen möglichen Männern zu flirten.“ Genervt rollte Regina mit den Augen. „Ja, ja, was auch immer.“, gab sie schnippisch zurück und war erstaunt, dass er sie tatsächlich hinein gehen ließ.
Allerdings folgte er ihr in sehr geringem Abstand.
Es war zum aus der Haut fahren.
Die gesamte Zeit, in der sie verlobt waren, hatte er sich kein einziges Mal so benommen. Und jetzt, da sie sich von ihm getrennt hatte, erhob er Besitzansprüche?
Das war einfach nur verrückt.
Die nächste halbe Stunde verbrachte Regina umsonst damit, den Raum zwischen ihnen so groß wie möglich zu halten. Schließlich gab sie auf. Missgelaunt trottete sie zu der Nische, in der sie Erik vermutete. Dort verabschiedete sie sich von ihm und Leroy. An der Garderobe ließ sie sich ihre Jacke sowie die Handtasche geben und verließ das Lokal. Zähneknirschend stellte sie fest, dass Ryan ihr immer noch folgte. Angespannt mit dem Fuß wippend, wartete Regina darauf, dass endlich ein Taxi in Sichtweite kam. „Ich kann dich mitnehmen.“ Männer, die derart gurren, führen etwas im Schilde. Todsicher! „Danke, kein Bedarf.“
„Oho, wenn Blicke töten könnten, Regina, dann wäre ich jetzt nur noch ein Häufchen Asche.“ Er zwinkerte amüsiert. Was – bitteschön – war daran amüsant? Wenn du wüsstest, wie sehnlichst ich mir gerade wünsche, dass ich Blitze schleudern könnte! Ihre Wangenmuskeln arbeiteten angestrengt, während sie sich darum bemühte, ihm das Gedachte nicht entgegen zu spucken.
Ryan trat dicht hinter sie. So nah, dass sie seinen Atem auf ihren Haaren spüren konnte. „Ich kann dich wirklich mitnehmen. Wir haben den gleichen Weg.“ Wieder überkam Regina eine Gänsehaut. Was war nur mit seiner Stimme los? Sie vibrierte in ihrem Inneren und löste die verrücktesten Vorstellungen in ihr aus. Es war kaum verwunderlich, dass sie einen Moment brauchte, um sich zu fassen. „Hör mal, Ryan. Machen wir uns nichts vor: Du wolltest mein Geld, nicht mich. Ich war so blöd und bin darauf reingefallen. Also hör auf, dich wie ein verlassener Liebhaber zu benehmen. Wir fahren in völlig unterschiedliche Richtungen, und das weißt du auch.“
„Ich dachte, du willst es dir nochmal überlegen?“ Sein Raunen klang verheißungsvoll. „Du hast mir vorgeschlagen, dass ich das tun soll. Habe ich getan. Fakt ist, ich ändere meine Entscheidung nicht.“
„Wann hast du darüber nachgedacht? Da drinnen?“ Verächtlich schwenkte er mit dem Kopf zum Eingang des Le Nuit. „Ich brauche dich, Regina. Es fällt mir ziemlich schwer, dass zuzugeben.“
Regina konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Hältst du mich für so blöd, dass ich dir ernsthaft abnehme, dass du dich ganz plötzlich in mich verliebt hast?“ Wütend, ungläubig und frustriert lachend, schüttelte sie ihren Kopf. „Ich habe nicht gesagt, dass ich dich liebe. Ich sagte, ich brauche dich.“ Regina ballte ihre Hände zu Fäusten und schluckte schwer. „Ok Ryan, wie viel muss ich dir zahlen, damit du mich in Ruhe lässt?“ Er hatte ihr Herz bereits zu einem einzigen Scherbenhaufen zerfallen lassen. Weshalb konnte er es nicht darauf beruhen lassen? Es war schwer genug für sie gewesen, die Trennung durchzuziehen. Immerhin hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Nie im Leben wäre sie durch ihre rosarote Brille auf die Idee gekommen, dass er nur ihr Konto wollte.
Er stand so dicht bei ihr, dass er ihr Herz laut klopfen hören musste. Du bist stark. Du bist stark. Du bist stark, redete sie sich ein. Sie versuchte mit zusammengebissenen Zähnen seinen Geruch, seinen warmen Atem, seine Nähe und seine Stimme zu ignorieren. Solange sie nicht in seine smaragdfarbenen Augen sah, würde ihr das vielleicht auch gelingen.
Er umfasste von hinten ihre Schulter und zog sie an sich. Beinah hätte ihr Herz vergessen zu schlagen. Erschrocken schnappte sie nach Luft. „Ich fahre dich heim.“, beteuerte er mit seiner samtweichen Stimme, die es Regina unmöglich machte, sich von ihm loszureißen. Energisch schüttelte sie den Kopf. „Ich brauche dich nicht.“, sagte sie mit der eisigsten Stimme, die sie selbst zu bieten hatte. Leider machte das Taxi, was eben an ihr vorbeifuhr, keinerlei Anstalten anzuhalten. Ebenso wie die nächsten drei, obwohl sie wie eine Irre mit der Hand wedelte. „Mein Angebot steht immer noch.“, hauchte er ihr ins Ohr. Sie entschied sich zähneknirschend, anzunehmen, bevor sie sich weiterhin zum Deppen machte. Beinah hatte sie den Eindruck, dass er die Taxifahrer… nun ja, irgendwie… bestochen hatte.
Wie nah ihre Annahme der Wahrheit kam, ahnte sie nicht.
Sobald sie in Ryans Auto saß, überkam sie eine bleierne Müdigkeit. Sie war kaum noch imstande ihre Augen offen zu halten. Schläfrig unterdrückte sie ein Gähnen und erhaschte einen letzten Blick auf ihren Ex-Verlobten. Mit einem siegessicheren Lächeln, aber einer ansonsten undeutbaren Mimik, steuerte er das Auto in die für sie offensichtlich falsche Richtung.
Doch bevor sie ihre Bedenken äußern konnte, schlief sie ein.
3
Als Regina erwachte und erkannte, dass es weit nach Mittag sein musste, wäre sie vor Schreck fast lauthals quiekend aus dem Bett gesprungen. Aber eben nur fast. Viel schockierender war es festzustellen, dass sie in einem fremden Bett lag, in einem fremden Zimmer und sie keine Ahnung hatte, wie sie hierhergekommen war. Jetzt fehlt nur noch, dass ich nichts anhabe. Auf das Schlimmste gefasst tastete sie mit ihren Händen unter das rote Satin, das ihren Körper bedeckte. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass lediglich ihre Hosen und ihre Schuhe fehlten. Suchend schaute