Unter den Bäumen des Himmels. Ludwig Wolf
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7. Koh Pah Ngan
Am Hafen von Tong Salah dann ein noch größeres Chaos als beim Einsteigen auf Samui. Der Pier lag hoch und die Leute wühlten rücksichtslos den Rucksackberg auseinander. Auf der Suche nach dem jeweils ihren flogen andere zum Teil meterweit. Gefährlich nahe Richtung Reling. Josef schnappte sofort zu, als er nur etwas Blaues erkennen konnte und hatte Glück. Er schulterte den großen Rucksack, hing sich den kleinen vorn über den Bauch und stieg auf den Pier. Endlich hatte er den Boden unter den Füßen, den er sich vorgestellt hatte! Graue, abgetretene Bohlen, fleckig, zum Teil mit hellblauer Farbe gestrichen. Auch mit einigem an weißer, schwarzgepunkteter Vogelscheiße und gefährlich weichen Kaugummiresten konnte der Pier aufwarten. Menschenmassen, Mopedgeknatter, die Hitze war urplötzlich wieder da, und die Mosquitos ergriffen ihre Chance. Die durchgeschwitzte Menschenmenge war ein Festschmaus. Aber Josef war endlich in Koh Pah Ngan angekommen, dem eigentlichen Anfangspunkt seiner Reise, und es war wunderbar. Hier erst sollte seine Abschiedstour richtig beginnen, und er hatte auch genaue Vorstellungen davon, wie das passieren sollte. Schließlich hatte er ja nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung. Zu den Dingen, von denen er bisher nur gehört, aber nie die Gelegenheit gehabt hatte, sie auch auszuprobieren, gehörten unter anderem Magic Mushrooms. Und damit wollte er seine Entdeckungsreise beginnen. Mit Stil. Wenn diese Dinger hier nicht aufzutreiben waren, wo sonst? Mit Drogen hatte Josef nichts am Hut, vielmehr hasste er all diese Potheads und Junkies, die glaubten etwas Besonderes zu sein, weil sie sich diese oder jene Droge in die Blutbahn packten. Da konntest du genauso gut fresssüchtig oder Alkoholiker sein. Bekam man sein Hirn auch ganz schön klein damit. Oder mit der Multimediakiste. Josefs Interesse galt hier mehr der natürlichen Droge, quasi dem herbalen Aspekt des aus sich selbst gewachsenen und dessen sinngemäßer, quasi offizineller Anwendung. Cocablätter ständen da auch ganz oben auf seiner Liste, waren aber leider auf einem anderen Kontinent beheimatet. Nicht so Hed keequai. Wenn die hier nicht wuchsen, dann wohl nirgends. Im Moment allerdings schien es, als ob der bestellte Pickupservice nicht da wäre. Er hätte Josef zum Resort bringen sollen. Das letzte Glied in der Kette, das ihn ohne weitere Mühe und problemlos, weil fernreisegeschlaucht, gleichsam direkt ans gebuchte Bett bringen sollte, versagte. Ab dann hatte Josef alles offengelassen, war der weitere Reiseverlauf eine einzige große entspannte Weite ohne vorbestellt reservierte, vorgefertigt fad absehbare Erlebnisse. Die Reise sollte sich nur nach seinen jeweils aktuellen Bedürfnissen richten. Das letzte Glied erwies sich nun also als das schwächste. Wie so oft. War gebrochen oder gar nicht erst angeschweißt worden. Im Reisebüro nicht angeklickt.
Es begann bereits zu dämmern, und er stand immer noch unter dem verlotterten Vordach der verschachtelten Ansammlung von prä- oder, richtungsabhängig, postmarinen Buden, Cafes, und Ticketschaltern neben einem Getränkeautomaten und wartete. Zwei Biere später hatte Josef sich soweit gesammelt, dass er imstande war, einen Ticketschalter anzusteuern und die darin sitzende Thai zu bitten, ihm ein Taxi zu seinem Resort zu besorgen. Das nahm eine gute Viertelstunde in Anspruch. Das hier gesprochene Englisch klang sehr anders und der Wortschatz enthielt auch nur die allernötigsten touristischen Vokabeln. Zudem schien das Resort; die Coco Loco Raunch, nein Coco Loco Ranch; nicht gerade das bekannteste zu sein. Nachdem das Taxi erfolgreich bestellt war, Josef erfahren hatte, dass es in etwa einer halben Stunde da sein würde, bedanke er sich höflich, war nun wirklich völlig erledigt und beschloss, sich die Wartezeit mit einem Leo zu vertreiben. Keine gute Idee, denn das Bier mit dem hübsch goldenen Etikett war geschmackloser als warme Pisse. Ein süßer Nachgeschmack machte es noch schlimmer.
Am Abend dann, nachdem Josef eingecheckt hatte, nicht mehr die Kraft gehabt hatte, angemessen gegen sein Vergessenwerden zu protestieren, begleitete ihn die Empfangsdame zu seinem Zimmer. Im Erdgeschoß gelegen, in einem weiten Bogen erreichbar, so, dass man am Ende eigentlich wieder vorn an der Straßenseite angekommen war, bot es wenig Platz. Josef stellte den Rucksack in das Eck gleich hinter der Tür. Er ließ sich noch zwei kalte Bier und eine Pizza aufs Zimmer bringen und verzehrte diese, frisch geduscht und nackt, vor der Spiegelkommode. Danach schlief er augenblicklich ein. Zwei Mosquitos wetzten ihre Stechrüssel.
Exact um sieben Uhr dreiundvierzig morgens ratterten verschiedene Feuerwerke los. Josef sah die Uhrzeit deutlich am Display des billigen Radioweckers auf dem Nachttisch. Die Vier flackerte unruhig. Kinder brannten gefundene Restbestände vom Neujahrsfeuerwerk ab. Lange Schnüre, an denen die roten Knallfrösche spiralig aufgefädelt, mit großem Getöse ihr funkensprühendes Ende fanden. Josef kratzte sich die zerstochenen Arme. Zwei fette Mosquitos strichen sich hinter seinem Rucksack das Blut von den Rüsseln. Sein Mund war trocken, sein Kopf lief noch auf stand by. Eine Rakete explodierte. Josef dämmerte wieder hinüber. Die flackernde Vier wurde zur Fünf. Zog zugleich eine stabile Null nach sich. Hinter den blau geblümten Vorhängen wurde die Sonne immer stärker, schickte ihren diffusen Schein ins Zimmer. Die Knallerei hatte aufgehört, aber die normalen Alltagsgeräusche der Touristenfalle wurden immer vielfältiger und lauter. Dennoch wälzte sich Josef noch ein paar Stunden unruhig auf dem Bett hin und her. Sein sehr harter Schwanz rieb sich lüstern immer wieder an den gestärkten Laken, schickte Pornoblitze in sein Gehirn. Feucht bis klatschnasse Löcher öffneten sich für ihn, Hinterbacken teilten sich, Sperma spritzte immer wieder über die fleischigen Bilder. Noch im Halbschlaf griff er nach unten, fasste nach seinen rasierten Eiern. Die Sackhaut hing hitzeschlaff bis zum Anus, die Eier selbst fühlten sich sehr fest an. Sein Schwanz quittierte den Griff mit einem sofortigen triebhaften Hochzucken. Ganz ohne Josefs weiteres Zutun. Er streifte das Laken ganz hinunter und sein Schwengel sah ihn direkt und fordernd an. „Los komm schon, mach´s mir! Du weißt doch wie geil es ist! Los, greif zu!“ Sein Geschlecht zuckte immer wieder hoch, an der Eichelspitze erschien ein funkelnder Tropfen Vorsaft, zog zäh in Richtung Bauchhaut. Josef roch an seiner Hand. Er kannte diesen schön leichten Geruch nach Camembert der immer intensiver wurde je länger er keinen Sex hatte. Er mochte diesen edelschimmelig nussigen Geruch von sich ganz gern. Er erinnerte ihn an seinen wahren Kern, der sich um nichts scherte, sich nur auf- und entladen wollte. Wirkliche Natur pur. Völlig gewissenlos. Josef strich mit der Hand leicht über die Backen des freigelegten Eichelkopfes, was der Schwengel sofort mit einem wild freudigen Hüpfer quittierte. Dann ging er mit dem wippenden Quälgeist auf´s Clo um erstmal seine Blase vollständig zu entleeren, was unter großer Geräuschentwicklung wohl sehr lange dauerte aber ohne Schwierigkeiten gelang. Er hatte gestern zuviel gesoffen, das war alles. Das kannte er schon. Da führte sich sein Schwanz nächsten Tags immer so auf, als wär´s der letzte in seinem Leben. Doch ab einem gewissen Alter gab man dem Ansinnen Meister Istes nicht mehr automatisch und ohne nachzudenken einfach nach. Vielleicht auch schon zu frühen Alters. Vielleicht sollte man gewisse Vorlieben länger ausleben, als es der Hormonspiegel eigentlich vorsah. So eine Art Arbeits- und Sextraining. Vielleicht gäbe es dann weniger Krebs an Männern. Josef sah den Strahl sich in der Schüssel auflösen. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so lange gepisst zu haben. Seine Blase musste im Laufe der Jahre ein Fassungsvermögen von mindestens eineinhalb Litern entwickelt haben. Ganz unbemerkt. Er schüttelte den immer noch schweren Gesellen ab und zog sich eine Boxershorts an. Sein Schwanz nutzte den Schlitz sofort wieder zu gieriger Vorwitzigkeit. Und da der Stoff sehr angenehm über den Schweif strich, zog Josef die Vorhänge auf, die Shorts wieder aus und hockte sich nackt auf´s Bett.
8. Hat Rin
Bei Tageslicht betrachtet rief das Coco Loco Zimmer auf Koh Pah Ngan starke Erinnerungen in Josef wach. Genauer gesagt sehr