Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz

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Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz Mao

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schlief so gut und erholsam, wie schon seit längerer Zeit nicht mehr, bis ihn seine Albträume in der Morgendämmerung wieder einholten und er wenig später schweißgebadet aufwachte.

      Es war hell und die Sonne schien vom wolkenlosen, hellblauen Himmel ins Zimmer.

      Wieder liefen die Bilder vor seinem geistigen Auge ab, doch er konnte sie nicht genau erkennen. Es geschah zu schnell und es wirkte, als wären seine Erinnerungen verschwommen. Es dauerte bis dem Jungen klar wurde, wo er sich befand.

      Verschlafen blickte er zu Bäns Schlafstelle. Verwundert stellte er fest, dass sein Freund schon auf war. ‚Das gibt es nicht! Bän ist vor mir wach? Es geschehen tatsächlich noch Wunder!‘, dachte Mao kopfschüttelnd und musste schmunzeln.

      Er hörte Bän fröhlich vor sich hin pfeifen, bevor Ros ihn anfuhr, dass er mit diesem falschen Gepfeife aufhören sollte. Darauf mischte sich Jak auch noch unter die beiden Streithähne. Die Stimmen drangen aus der Küche. Mao schlüpfte in seine Klamotten und gesellte sich zu den anderen.

      „Hattešt du wieder dieše Albträume? Hab erkannt, wie unruhig du gešchlafen hašt, wollt dich aber nicht wecken.“, sprach Bän ihn an. Morgens ist sein Lispeln noch schlimmer, dachte sich Jak, dem der Junge leid tat.

      „Ist schon in Ordnung! Mich würde nur interessieren, woher diese Träume kommen!?!“, seufzte Mao.

      Während sie sich das Frühstück, das Jak für sie vorbereitet hatte, schmecken ließen, fragte der Schmid: „Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan und darüber nachgedacht, wo wir diesen Lee finden könnten, doch mir ist nichts eingefallen. Hat von euch jemand eine Idee?“

      „Ich habe mir auch noch eine Zeitlang den Kopf darüber zerbrochen, doch ich hab auch keinen blassen Schimmer!“, antwortete ihm Mao.

      „Leider weiß ich auch nicht weiter!“, mischte sich Bän ein und auch Ros schüttelte nur mit vollem Mund den Kopf.

      „Schade!“, brummte der Hausherr entmutigt: „Aber wie sollen wir weiter vorgehen?“

      „Warum wir? Willst du uns begleiten?“, hakte Mao nach. „Natürlich! Ori hat mich gebeten auf dich aufzupassen und das kann ich ihm nicht abschlagen, auch wenn er nicht mehr unter uns weilt. Ich werde euch begleiten!“, bekräftigte Jak.

      „Kannst du deine Schmiede einfach so schließen?“, wollte Ros erfahren.

      „Zurzeit ist es sehr ruhig und ich arbeite ohnehin nur, wenn mir danach ist! Also, wie packen wir es an?“, wollte Jak erfahren.

      Mao freute sich, dass Jak sie begleiten würde. Dabei blickte er auf dessen Handgelenk und bemerkte, dass er sein Lederarmband noch nicht angelegt hatte.

      „Was ist mit der Bucht der Zombiemeerjungfrau? Du als Seefahrer müsstest doch wissen wo sie liegt?“

      Der alte Mann sah den Junge verdutzt an und meinte: „Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich ein Seefahrer war?“

      „Na, wegen der Tätowierung auf deinem Handgelenk! Ori hat mir ein Bild von einem Pirat gezeigt und dieser besaß ebenfalls solche Zeichen auf dem Arm. Ori hat mit erklärt, dass die Farbe mit einem speziellen Kamm unter die Haut gebracht wird und dass dieses Ritual hauptsächlich von Seefahrern durchgeführt wird. Deshalb habe ich daraus geschlossen, dass du einmal ein Seefahrer warst!“

      Mao wollte die Buchstaben genauer betrachten, doch der Schmid streifte schnell seinen Lederriemen über seine Hand und äußerte verlegen: „Das stimmt, aber ich besitze diese Buchstaben wegen einer verflossenen Liebe! Ich war niemals ein Seefahrer, aber du bringst mich auf eine Idee. Vielleicht erhalten wir eine Antwort, wenn wir uns in einem großen Hafen umhören. Vielleicht erfahren wir dort mehr über diese Bucht!“

      „Ich könnte meine Tante fragen, sie wohnt in der Stadt und ihre größte Leidenschaft gilt den Schiffen. Vielleicht kennt sie auch diesen Ort, oder einen erfahrenen Seefahrer.“, erklärte Ros stolz.

      „Gut, das ist unsere einzige Hoffnung mehr über diese Bucht zu erfahren.“, antwortete Jak.

      „Štadt išt gut! Fallš deine šchlaue Tante nichtš weiß, können wir noch jemand anderen fragen.“, giftete Bän das Mädchen von der Seite an.

      „Außerdem könnten wir in einer der Bibliotheken recherchieren. Es könnte sein, dass wir dort einen Hinweis finden!“, fand Jak einen weiteren Grund um in die Stadt aufzubrechen.

      „So soll es sein, wir brechen also nach dem Frühstück in die Stadt auf!“, beschloss Mao. Bän und er freuten sich sehr darüber, da sie noch nie in der Stadt Ringdon waren.

      Als auch Ros ihren Bauch gefüllt hatte, kramten sie ihre Habseligkeiten zusammen und brachen erfreut auf.

      Dabei schritten sie durch das Untergeschoss. Mao und Bän bewunderten die Schmiede, da sie Tagsüber weit mehr erkennen konnten, als in der Nacht zuvor. Das Feuer in der Esse glühte nur noch schwach vor sich hin. Metall und andere Materialien standen bereit. Fertige Waffen und angefangene Werkzeuge lagen auf einem steinernen Tisch. Die beiden Jungs bestaunten einen schweren Hammer, den Jak zum Schmieden benötigte. Nun wussten sie, woher der alte Mann seine Bärenkräfte besaß, auch wenn er eher schmächtig wirkte.

      Jak nahm ein Schwert und steckte sie in die Scheide, die sich an seinem Gürtel befand. Schnell führte er seine Gäste aus dem Haus und um die Schmiede zu einer Scheune, in der die Pferde untergebracht waren.

      „Wie weit ist es von hier bis zur Stadt der neunundneunzig Schlangen?“, erkundigte sich Ros, als sie ihre Pferde bestiegen.

      „Es ist nicht weit.“, erklärte der ältere Mann und Bän grinste freudig, als er das hörte, da er nicht mehr reiten wollte. Doch er hätte Jak ausreden lassen sollen: „Es sind höchstens zwei Tage, bis wir ankommen!“

      „Zwei Tage!“, rief Bän laut: „Ihr wollt mich wohl auf den Arm nehmen? Šo lange!“

      „Nein, wieso? Zwei Tage sind nicht viel. Meine längste Reise dauerte einmal zweiundzwanzig Tage, das war lang!“, erzählte Jak einen Schwank aus seinem Leben.

      Keiner von ihnen bemerkte den heimlichen Verfolger, der sich in einem größeren Abstand hinter ihnen befand. Jak war ein guter Reiter und sein Pferd schnell. In einem wilden Galopp eilte er durch das Dorf. Ros und Mao folgten ihm. Bän kam jedoch nicht nach und fiel ein großes Stück zurück. Als er am anderen Ende des Dorfes ankam, grüßte ihn der freundliche Mann vom Vortag. „Habt ihr Jak gefunden?“, rief er neugierig.

      „Ja, er išt gerade mit meinen Freunden hier vorbei geritten. Haben Sie ihn nicht bemerkt?“, fragte der Junge.

      „Nein, ich muss ihn übersehen haben. Ich habe zwar einige Reiter vorbei galoppieren gesehen und auch das Mädchen von gestern erkannt, aber Jak habe ich nicht bemerkt. Wollte ohnehin nur wissen, wo er solange gewesen ist.“, sprach der Mann.

      „Tut mir leid, daš kann ich ihnen leider auch nicht šagen. Er hat nichtš erwähnt.“, entschuldigte sich Bän.

      „Schon gut, kein Problem! Es geht mich auch eigentlich nichts an. Reine Neugier!“, gab der Mann zurück und wünschte ihm noch einen schönen Tag.

      Der Junge erwiderte den Gruß und befahl dem Pferd schneller zu werden. Verärgert ritt er seinen Freunden nach. Sie warteten auf ihn an der Stelle, wo sie am Vortag auf die Engel gestoßen waren.

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