Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz

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Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz Mao

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Ros etwas sagen konnte, mischte sich Jak dazwischen: „Es tut mir leid, das war meine Schuld. Ich bin es nicht gewohnt in einer Gruppe zu reisen. Wir werden das Tempo verringern!“, versprach er und fragte: „Wir werden an einem Gasthaus vorbeikommen. Was haltet ihr davon, wenn wir dort übernachten? Das Essen schmeckt hervorragend und es ist sehr preiswert.“

      „Hört sich gut an. Aber wir haben nicht mehr viele Münzen.“, erwähnte Ros besorgt.

      „Ich lade euch ein!“, meinte Jak großzügig.

      „Danke, daš nehmen wir gerne an!“, bedankte sich Bän und ritt los.

      Sie kamen gut voran und unterhielten sich während der Reise miteinander. Eigentlich war es nur Ros, die sprach. Mao und Jak gelang es nur hin und wieder eine Zwischenfrage zu stellen. Das Mädchen erzählte von Hug. Dies war ihre Tante und sie freute sich bereits sie wieder zu sehen, und schwärmte von der Rosenvilla, wie sie das Gebäude nannte, in dem die Tante wohnte. Die Villa gehörte einst einer Hexe und einem Druiden, die mit Hilfe ihrer magischen Fähigkeiten ihren Besitz in etwas Märchenhaftes verwandelt haben. Ros schilderte von den Einzelheiten, die ihr besonders beliebten, doch die beiden Männer glaubten ihr kein Wort. So etwas konnte es nicht geben!

      Doch sie kamen nicht zum Reden, da Ros ihre spöttischen Blicke ignorierte und es aus ihr sprudelte: „Es ist so, dass ich selbst schon einmal vor dem goldenen Schrein stand. Er befindet sich am Ende eines langen Ganges und verdeckt eine magische Pforte, das Portal von Elixium.

      Aber der Schrein öffnet sich nur, wenn man einen druidischen Spruch aufsagt. Wenn er sich jedoch geöffnet hat, erkennt man das Tor, in dem sich eine schwarze Fläche befindet, die wie ein dunkler Spiegel wirkt. Allerdings schlägt diese bei jedem noch so kleinem Windhauch Wellen und beginnt hell zu wabern. Obwohl ein großes Interesse herrscht wohin man gelangt, wenn man durch die Pforte schreitet, hat es noch niemand gewagt einen Schritt durch das Tor zu machen.

      Außerdem wollte ich euch noch von dem Irrgarten Merrinda erzählen. Dieses Labyrinth befindet sich im Garten. Diese Wege haben es in sich. Wer sich nicht auskennt, findet nie wieder heraus. Allerdings kommt demjenigen, der nichts Böses im Sinn hat, eines von den Glühwürmchen zu Hilfe und zeigt einem den Weg ins Freie. Meine Tante sagt, dass dieses Labyrinth angelegt wurde, um den Weg in die Höhle Londarum zu verbergen. Dort befinden sich schaurige Kreaturen, die so groß wie Häuser sind und fliegen können. Angeblich sind sie sogar dazu im Stande, Feuer zu spuken. Doch an diese Tiere glaube nicht einmal ich. Es handelt sich sicher nur um ein Märchen.“

      Das Mädchen war nicht mehr zu bremsen. Es redete und redete und ihre Begleiter taten so, als ob sie interessiert zuhören würden.

      Die Sonne stand noch hoch am Himmel, als sich vor ihnen das achteckige, weißstrahlende Domizil erstreckte. Es sah atemberaubend aus und befand sich einsam auf einer Anhöhe. Von dort führten viele Wege in alle Himmelsrichtungen weg.

      „Sollen wir einkehren, oder wollt ihr noch weiter? Die Sonne steht noch sehr hoch?“, erkundigte sich Jak.

      „Mein ganzer Körper šchmerzt! Ich will bleiben.“, jammerte Bän.

      „Das haben wir von dir auch nicht anders erwartet.“, schnauzte Ros den Jungen verächtlich an.

      „Du willst dich doch nur vor deiner Einladung drücken!“, scherzte Mao, um keinen Streit aufkommen zu lassen und lachte verschmitzt in Jaks Richtung.

      „Du hast mich ertappt!“, spielte der Schmied mit und schmunzelte: „Also folgt mir!“

      Jak ritt vor und zeigte ihnen den Weg. Er umkreiste das große Gebäude, das die drei eher an eine Festung erinnerte. Sie konnten keine Türen finden, nur vergitterte Fenster, die blau umrandet waren. An der Rückseite des Gebäudes befand sich ein großes, offenesTor. Durch dieses gelangten sie in einen Innenhof.

      Noch bevor Mao durch das Tor ritt, spürte er wieder diese Stiche in seinem Rücken, so, als ob er beobachtet werden würde. Hastig drehte er sich um, da er den Unbekannten erwischen wollte, doch es befand sich niemand in der Nähe der ihn beobachten hätte können. ‚Woher stammt nur das Gefühl, als würde ich beobachtet werden?‘, wunderte sich der Junge und hatte keinen blassen Schimmer. Das ärgerte ihn besonders! Was war nur los mit ihm?

      So wunderbar das Gebäude auch von außen war, der Innenhof war noch hundertmal schöner. In der Mitte befand sich ein plätschernder Springbrunnen, an dem sie die Pferde festbanden.

      Links von ihnen führten mehrere Türen weg, hinter denen sich die Zimmer befanden, in die man sich für eine Nacht einmieten konnte.

      Rechts war ein Wirtshaus, über dessen Eingang in goldgelben Lettern Zur Goldenen Schnecke stand. Da die mächtigen Flügeltüren geöffnet waren, konnte man das laute Gebrüll aus dem Inneren wahrnehmen. Es rührte von zwei Männern, die sich kräftig schubsten und laut anschrien. Ein Kampf lag in der Luft!

      Angsteinflößende Schatten

      Min und Sem halfen dem verschlafenen Herzog auf die Beine. Dieser hatte noch immer nicht ganz verstanden, was der Hauptmann meinte.

      „Wo sind Sie alle hin?“, wunderte sich der Mann.

      „Es scheint, als haben Sie mit Ewi und den anderen doch recht behalten. Sie haben jedoch nicht nur Sie, sondern auch uns zurückgelassen, da sie wussten, dass wir mit ihren Plänen nicht einverstanden gewesen wären.“, schilderte Min und blickte sich nervös um.

      „Sind die Feinde in der Nähe?“, erkundigte sich der Herzog.

      „Da ich nicht weiß, wie lange sie schon weg sind und auch unser Späher mit ihnen mitgezogen ist, kann ich diese Frage nicht beantworten. Wir sollten jedenfalls schnellstmöglich unsere Flucht fortsetzen.“, antwortete Min, während Sem nach weiteren Waffen und den Feinden Ausschau hielt. Doch er konnte weder das eine noch das andere erkennen. Erleichtert stellte er allerdings fest, dass auch Min einen Speer in der Hand hielt. Somit waren sie nicht ganz ohne Gegenwehr. Rasch brachen sie auf.

      „Können Sie nicht die Spuren lesen, wo die Verräter entlanggelaufen sind?“, fragte der Herzog.

      „Das würde zu lange dauern, soviel Zeit haben wir nicht und ich sehe auch keinen Sinn darin!“, widersprach der Hauptman und deutete ihm, er solle sich endlich still verhalten.

      Sem blickte unruhig hin und her. Sein Köper war noch immer voller Adrenalin und zum Kampf bereit. Überall lauerte die Gefahr. Jeden Moment konnte hinter einem der Bäume oder Sträucher ein tödlicher Pfeil abgefeuert werden. Zum Glück geschah jedoch nichts.

      Min führte sie in den Wald, um dort im Schatten des Daches, das die Baumkronen bildeten, im Verborgenen zu bleiben. Plötzlich überkam Sem ein seltsames Gefühl: Sie wurden beobachtet!

      Sem erkannte, dass der Ast eines Baumes sich verdächtig bewegte. Er schwang kurze Zeit auf und ab. Dort oben musste sich jemand versteck halten. Panik breitete sich in ihm aus!

      Sem stürzte bei dem Herzog vorbei, hechtete von hinten auf Min, riss diesen zu Boden und deutete auf die verdächtige Stelle. Nun bewegte sich auch noch das Gebüsch daneben für den Bruchteil eines Augenblicks.

      Argwöhnisch behielt auch Min das Geschehen im Auge. Wer lauerte dort auf sie?

      Angespannt lagen sie am Waldboden und hielten den Atem an, damit ihnen kein Geräusch entging. Die Speere fest umklammert

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