Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz

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Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz Mao

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drei kämpften mit dem Sauerstoff in der Lunge und heftigen Seitenstechen, doch die Gefahr im Rücken trieb sie immer weiter an. Wie in Trance liefen sie nebeneinander her und trieben sich an, noch schneller zu werden. Keiner von ihnen wollte zurückfallen und die Nachhut bilden. Mit letzter Kraft erkundigte sich Sem: „Da vorne … der schwarze Streifen … was ist das?“

      Erst nun warfen auch die anderen einen Blick in die Ferne und bemerkten, was der junge Mann meinte. Doch auch sie hatten keine Ahnung. Auf der Ebene vor ihnen schlängelte sich ein schwarzer Strich durch die Landschaft. Aus ihrem Blickwinkel konnten sie nicht erkennen, um was es sich dabei handelte. Aber je weiter sie eilten, desto breiter erschien er ihnen.

      Als sie sich überlegten, was sich vor ihnen befinden könnte, nahmen ihre Ohren ein Rauschen war, das immer lauter wurde. Neugierig starrten sie nach vorne und bemerkten nicht, wie nahe die Verfolger schon gekommen waren.

      Lautlos näherte sich ihnen etwas, das nur knapp über ihre Köpfe hin wegflog und im Boden vor ihren Füssen stecken blieb.

      „Sie haben einen Pfeil auf uns geschossen!“, kreischte der Herzog entsetzt, da er beinahe tödlich getroffen worden wäre.

      „Verteilt … euch… ein … wenig!“, keuchte Min mit letzter Kraft und warf einen Blick über die Schultern.

      Schon wieder wurde ein Pfeil abgefeuert und sengte sich gefährlich auf sie herab. Erneut verfehlte er sein Ziel um Haaresbreite. Dieses Mal hatte es der Schütze auf Min abgehsehen.

      Während der Herzog bereits mit seinem Leben abgeschlossen hatte, keimte in Min neue Hoffnung auf. Er wusste nun, was der schwarze Streifen und das Rauschen zu bedeuten hatte.

      „Vor … uns… befindet ... sich …!“, begann er, hielt plötzlich inne, da er erschrocken bemerkte, dass ein Pfeil genau auf Sem zuflog. „Achtung Sem … Pfeil!“, warnte er seinen Freund.

      Dieser sah ihn zu spät und bückte sich erschrocken, während er im vollen Tempo rannte. Dabei kam er ins Straucheln, konnte den Sturz nicht mehr verhindern und fiel zu Boden. Er überschlug sich mehrmals, bevor sein Körper zum Stillstand kam.

      Im Haus des Lebens

      Hochkonzentriert stand der Druidenjunge in dem Labor, das sich im Haus des Lebens befand. Vor Tekk waberte eine weißleuchtende Kugel aus Nebel in der Luft, die er mit der Kraft seiner druidischen Fähigkeiten erzeugt hatte.

      Er hatte die gesamte Energie in sich vereint, die sich im Raum befunden hat. Die Kugel aus Nebel wuchs an und dunkelgrüne Blitze zuckten hervor. Ihre Magie durchströmte nun das ganze Labor und wirbelte als heftiger Wind durch die orangen Harre von Tekk. Auf einen Schlag erloschen alle Kerzen und nur die weißleuchtende Kugel erhellte den magischen Raum.

      Der Junge streckte seine Arme etwas höher und spreizte seine leicht gekrümmten Finger. Er spürte dass die Energie versuchte zu entweichen, doch das durfte nicht passieren. Er musste die geballte Magie im Zaum halten.

      Es herrschte absolute Ruhe im Laboratorium, nur das Zischen der Blitze war zu hören.

      Mit funkelnden Augen und erfreuten Blickes beobachtete der Fürst der Druiden seinen Schützling. Mit jedem Tag spürte er, dass sein Wiggo, die große Macht die er in sich trägt, noch viel intensiver hervorrufen und beherrschen konnte. Er benötigte noch etwas Übung, aber eines Tages würde er sie voll einsetzen können.

      Diesen Stolz spürte Tekk, und es setzte noch mehr Macht in ihm frei. Doch er bemerkte auch die Eifersucht des Murlocks, der auf der anderen Seite des Labors stand und ihn ebenfalls beobachtete.

      Murlocks waren Gehilfen der Druiden. Tekk erinnerten diese kleinen Wesen mit dem langem spitzem Kinn und den großen schwarzen Augen an Wichtelmännchen, wie er sie von Geschichten aus Kindheitstagen kannte. Sie waren fleißig und halfen den Druiden in ihren Laboratorien. Doch der Junge wusste auch, dass sie sich nicht ohne Grund unterordneten. Sie selbst sind kleine hilflose Kreaturen, voll Egoismus und Bosheit und besitzen keine eigene Stärke. Aus diesem Grunde suchten sie sich schon immer die mächtigsten Geschöpfe aus, um ihnen zu dienen. Sie hofften dadurch, dass etwas Macht auf sie abfällt und fühlen sich dadurch anderen gegenüber überlegener und bedeutender.

      Aus Eifersucht gegenüber den Wiggos säen sie allerdings Zwietracht und verbreiten Unruhen. Deshalb kann Tekk sie nicht besonders leiden. Vor allem Liam, der persönliche Murlock des Fürsten, war dem Junge ein Dorn im Auge. Da dieser besonders abscheulich und gefühlskalt ist. Zudem ist er nur auf seinen Vorteil bedacht. Tekk weiß jedoch auch, dass Liam außergewöhnlich viel Wissen und Erfahrung in sich trägt und der Fürst ihn deshalb immer in Schutz nimmt. Der Druidenjunge versuchte sich nicht von dem Murlock ablenken zu lassen.

      Die Wolke war inzwischen so groß wie sein Kopf und Wassertropfen perlten herab. Sie fielen jedoch nicht auf dem Boden sondern schwebten knapp darüber. Das Wasser sammelte sich und formte eine Welle die sich ausdehnte und zusammenzog.

      Dem Wiggo kam eine Idee. Mit spöttischem Grinsen formte Tekk die Flüssigkeit mit Hilfe seiner Gedanken zu einem fliegenden Drachen. Es kostete ihn viel Kraft und Energie, doch je mehr er sich anstrengte, desto detailierter wurde das Tier aus Wasser. Der Drache schlug mit den Flügeln und erhob sich bis an die Decke empor. Es warf einen giftigen Blick auf den Murlock und spie einen Wasserstrahl direkt auf ihn. Liams Augen traten vor Entsetzen und Ärger hervor, und er versuchte dem Wasser zu entkommen, doch er hatte keine Chance. Als der Drache in einem Sturzflug jagt auf Liam machte und dabei sein Maul aufriss, brüllte der Murlock vor Angst laut auf.

      Nun mischte sich der Fürst ein. Er sprang nach vor, klatschte in die Hände und die Wolke aus Nebel und das Tier aus Wasser lösten sich in Luft auf. Die Kerzen flackerten wieder wie von Geisterhand und die konzentrierte Macht im Labor verflüchtigte sich.

      „Ich bin sehr erfreut, dass dir dieses Experiment so hervorragend gelungen ist. Das Wasser zu beherrschen ist eine große Herausforderung für einen Druiden und nur wenigen würde dies auf Anhieb gelingen, doch dass du meinen Murlock so erschreckt hast, darüber bin ich sehr enttäuscht. Du weißt doch, dass Murlocks vor Wasser besondere Angst haben.“, setzte der Fürst zu einer Strafpredigt an.

      ‚Ja, das weiß ich! Und auch, dass Liam die Drachen nicht leiden kann. Aber er hat es verdient!‘, dachte Tekk höhnisch und musste ein Lächeln unterdrücken.

      Der Junge spürte plötzlich die Müdigkeit und Leere in sich. Das Experiment hatte deutlich an seinen Kräften gezerrt und ihn überkam die Müdigkeit.

      Auch der Fürst bemerkte wie die Erschöpfung über den Jungen hereinbrach und entließ seinen Schützling aus dem Labor. Etwas mürrisch aber dennoch erfreut über die guten Resultate sprach der Fürst: „Nun ruh dich aus, sonst überanstrengst du dich noch! Wir treffen uns später.“

      Tekk brach sofort auf. Während er durch die Gänge im Haus des Lebens zu seinem Zimmer schritt, dachte er über das gelungene Experiment und die Zeit nach, die er im Haus des Lebens verbracht hatte.

      Mit voller Begeisterung war er jeden Tag vor den Aufzeichnungen und Büchern gesessen und sog wie ein Schwamm das Wissen aus ihnen. Darin verbargen sich viele Erfahrungen und Kenntnisse von den Druidenmeistern. Er konnte nicht genug Weisheiten in sich aufnehmen.

      Vor allem bei dieser Arbeit kam ihm zugute, dass er ein hervorragendes Gedächtnis besaß und sich alles einprägen konnte, was er einmal gelesen hatte. Während dem Lesen wollte er die Schriftrollen beiseite legen und alles was er erfahren hatte ausprobieren, doch dafür fehlte vorwiegend die Zeit. Nur selten durfte er das Labor benützen,

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