Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz
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Читать онлайн книгу Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz страница 30
Der König befand sich in der Schicksalshalle und verabschiedete eben den königlichen Berater Wik. Dieser hatte ihm von einem erneuten Auftauchen einer unheimlichen Erscheinung in dessen Gästeschloss berichtet. Der Geist eines Druiden war angeblich wie aus dem Nichts erschienen und hatte alle in Angst und Schrecken versetzt! Doch der König hatte nicht richtig hingehört. Er hielt diese Geschichte für ein Märchen. Diese Meinung würde er jedoch in Kürze ändern müssen.
Bis dahin steckte er jedoch bis zum Hals in anderen Problemen und nahm sich deshalb keine Zeit dafür. Seine Gedanken schweiften ab, zu den größten Bedrohungen der jüngsten Vergangenheit. Er erinnerte sich daran, wie er einst von dem Gerücht erfuhr, dass sein Reich angegriffen werden sollte. Dieses Schreckensszenario blieb zum Glück bis heute aus. Wie lange noch, ist ungewiss.
Ihm kam zu Bewusstsein, welcher glücklichen Fügung er es zu verdanken hatte, dass seine Männer ein Attentat auf ihn verhindern konnten.
Darauf kamen ihm seine einst reichen Erzvorkommen unter, die mittlerweile versiegt waren und aus dessen Grund sein Vermögen wie Eis in der Sonne schmolzen.
Seine Gedanken kreisten zu jenem Ereignis, als ihm sein Berater unterbreitete, dass sein größter Feind, der Kaiser vom Reich der Mitte, gestorben sei und sein bestialischer und blutrünstiger Sohn die Macht erlangt hatte. Seitdem musste er mit ansehen, wie dessen Streitmacht von Tag zu Tag wuchs und immer stärker wurde.
Als wäre das alles nicht genug gewesen, hatte der König auch noch eine Kohorte seiner wertvollsten Männer im Krieg gegen den Zaren, aus dem Reich des Roten Platzes, verloren, und es kam noch schlimmer …
Sein Adlatus hat ihm die Nachricht gebracht, dass sich unter seinen Beratern ein Verräter befinden musste, der sich dem Kaiser angeschlossen und wichtige Informationen weitergeleitet hatte. All dies und noch mehr schoss gleichzeitig durch seine Gedankengänge, als ihm bewusst wurde, dass jemand auf ihn wartete.
Der nächste, der den Raum betrat, beziehungsweise schon lange hier war und wartete, bis der König ihn empfing, konnte endlich hinter dem Vorhang hervortreten.
Schwungvoll trat der Adlatus vor den König und scherzte, obwohl er eigentlich nicht zum Scherzen aufgelegt war: „Soll ich Ihnen erst die schlechte oder die schlechte Nachricht mitteilen? Oder eine andere, die ebenfalls nicht besser lautet? Insgesamt sind es nämlich drei!“
„Sie belustigen sich doch nur, oder?“, erkundigte sich der König vorsichtig.
„Ich bedaure, Eure Majestät, aber ich muss Ihnen leider alles so mitteilen, wie es ist!“, sagte der Adlatus.
‚Was kommt jetzt schon wieder auf mich zu?‘, dachte der König und machte sich auf alles gefasst, als er dem Adlatus befahl, ihm eine schlechte Nachricht zu unterbreiten.
Der Adlatus räusperte sich kurz und wurde wieder ernst, als er zu berichten begann: „Nun, ich beginne mit den Archäologen!“
„Was! Was ist mit den Archäologen?“, unterbrach ihn der König. Er dachte, er hätte alles berücksichtigt, doch damit hatte er nicht gerechnet und hakte nach: „Aber Sie haben mir doch gestern berichtet, dass sie das Gold gefunden haben und es sei mehr, als sie vermutet hatten.“
„Ja, das ist richtig!“, bestätigte der Adlatus: „Sie haben mir den Auftrag gegeben, ich sollte den Archäologen einige Männer mitschicken, damit ihnen auf ihren Ausgrabungen nichts geschieht. Soweit war auch alles in Ordnung. Doch leider sind sie bei der Heimreise von Piraten überfallen worden. Meine Männer konnten sie nicht daran hindern. Sie haben . . .“, der Adlatus musste sich nochmals räuspern um die schreckliche Nachricht aussprechen zu können: „Sie haben alle getötet!“
„Was?!?“, konnte es der König nicht fassen: „Sie haben alle getötet!?!“
Mit einem lauten Seufzer nickte der Mann traurig.
„Ach du verdammte Sch…!“, fluchte der König, als er sich die Szene vorstellte.
Für kurze Zeit blieb es in der Halle still, bis der König sich etwas gefangen hatte und sich erkundigte: „Welche schlechten Nachrichten haben Sie sonst noch für mich?“
Wieder räusperte sich der Adlatus, bevor er sprach: „Ich habe neue Nachrichten aus dem Reich der Yamatai erhalten. Die Bergarbeiter des Kaisers bauen bereits das Eisen aus den Erzgruben ab. Mit diesem hat der Kaiser seine neu ausgebildeten Truppen ausgerüstet. Diese sind bereits im Einsatz. Seine Armee ist nun um weitere tausend Köpfe stärker.“
„Ich will gar nicht daran denken, um wie viel sie nun stärker ist als unsere! Wenn er uns angreift, werden wir das nicht überleben!“, sprach der König seine Gedanken laut aus.
„Leider muss ich Ihnen noch etwas mitteilen!“, begann der Adlatus, holte den König aus seinen Gedanken zurück in die Schicksalshalle und schilderte: „Ich habe kurz vor meinem Eintreffen mit meinen Männern gesprochen, die ich auf die andere Sache angesetzt habe.“
„Sie meinen die Angelegenheit mit dem Verräter in meinen Reihen?“, unterbrach der König.
„Ja!“, bestätigte der Adlatus und gab wider, was er von seinen Männern erfahren hatte: „Bis jetzt hat sich niemand verdächtig verhalten oder sich mit jemand Unscheinbaren getroffen. Sie vermuten, dass der Spion den Köder durchschaut hat!“
„Das bedeutet, der Versuch ist gescheitert und somit erfolglos abgeschlossen!“, brachte es der König auf den Punkt.
„Nein, so drastisch würde ich es noch nicht sehen. Wir werden auf jeden Fall dranbleiben. Schließlich wäre es ein Wunder, wenn wir diese Angelegenheit so schnell positiv abgeschlossen hätten. Ich wollte nur ein zwischenzeitliches Resümee abgeben. Es besteht noch immer die Möglichkeit, die Sache mit Erfolg zu beenden. Wir wollen die Hoffnung nicht allzu rasch aufgeben!“, erwiderte der Adlatus und fügte hinzu, bevor er verschwand: „Das wäre alles!“
Er ließ einen verzweifelten Mann zurück, der sich mehr denn je vor der Zukunft fürchtete.
Die Schlucht
Min starrte während des Laufens entsetzt zurück auf Sem, der am Boden lag.
„Wir müssen ihn zurücklassen!“, mischte sich der Herzog ein, der bemerkte, was der Hauptmann vorhatte. Er wollte stehenbleiben und Sem zu Hilfe eilen, doch er erkannte, dass dieser sich bereits hochgekämpft hatte und losrannte. Dennoch befand er sich weit hinter ihnen. Die Angreifer waren nahe an ihm dran.
„Los … Sem!“, brüllte er und hoffte, dass ihnen die Flucht gelang. Er war sich nun sicher, dass es eine Möglichkeit für sie gab, auch wenn sie nur sehr klein war.
Verzagt warf er immer wieder einen kurzen Blick über die Schulter, musste jedoch achtgeben um nicht selbst dabei zu Sturz zu kommen. Jedoch sah er, was er befürchtet hatte, die Reiter schossen ihre tödlichen Pfeile nur noch auf Sem. Er musste ihnen immer wieder ausweichen und sein Tempo verringern, damit er nicht nochmals am Boden landete.
Voller Panik erkannte Min, dass die Reiter immer weiter zu seinem Freund aufschlossen und ihre Pfeile noch näher an ihr Ziel gelangten.
Er musste Sem Mut machen, damit dieser nicht stehen blieb, und schrie aus voller Kehle: „Da vorne ... befindet sich … eine Schlucht … mit … Wasser! Wir müssen …springen!“