Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz

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Mao und das Vermächtnis von Atlantis - Mario Klotz Mao

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sah Sem seinen Anführer an, doch dieser konnte nur furchtsam mit den Schultern zucken. Er hatte auch keinen blassen Schimmer. Min überlegte kurz und deutete, dass sie sich aufteilen mussten. Sem sollte die rechte Seite wählen. Dieser nickte und robbte so leise wie möglich näher, nicht ohne den Blick von dem Gebüsch zu wenden. Langsam kämpfte er sich voran. Schweiß bildete sich vor Aufregung und Anspannung auf seiner Stirn.

      Schnell gelangte er zu einem naheliegenden Baum und bemerkte, dass er diesen sehr einfach erklimmen konnte.

      Er wandte den Blick kurz ab und suchte nach Min, doch fand ihn nicht. Der Herzog war noch immer versteckt, an der Stelle, an der sie ihn zurückgelassen hatten.

      Nun schweiften seine Augen zurück, zu jenem Gebüsch, hinter dem er jemanden vermutete. Erschrocken bemerkte er einen Schatten, der sich langsam bewegte. Es gab keinen Zweifel mehr, jemand versteckte sich dahinter.

      Vorsichtig gelangte er an den Baum. Gerade als er mit dem Klettern beginnen wollte, geschah es!

      Weitere Mönche

      Am nächsten Morgen erwachte Seo bald. Er hatte eine Horrornacht hinter sich. Immer wieder tauchte der Mönch in seinen Albträumen auf und versuchte ihm an die Gurgel zu gehen, wobei er schweißgebadet aus seinem Schlaf gerissen wurde.

      Er verspürte starke Schmerzen im Kopf und die Beule pochte heftig, als er sich wage daran erinnerte, wie er im Dom zu sich gekommen war. Von dem schaurigen Mönch fehlte jede Spur. Doch er war da! Davon war er fest überzeugt.

      Irgendwie war es ihm gelungen, in der Düsternis die Kerze zu finden und zu entfachen. Mit letzter Kraft hat er es geschafft in sein Schlafgemach zurückzukehren. Er hatte nicht nur den Schlüssel zweimal umgedreht, sondern zur Sicherheit auch noch eine schwere Kommode vor die Tür geschoben. Erschöpft war er ins Bett gefallen und in einen tiefen Schlaf versunken.

      Das leise Zwitschern der Vögel drang durch die Fenster zu ihm, als er die weiteren Schritte plante. Das Auftauchen des schauerlichen Mönches ließ seine Knie noch immer erzittern, gleichzeitig wurde jedoch auch seine Neugier geweckt. Bei dem Gedanken, dass es sich um denselben Mönch wie damals handeln könnte, stellte es ihm alle Haare zu Berge. Denn dies würde bedeuten, dass es sich um einen echten Geist handelte, da der Mönch schon längst verstorben sein müsste.

      Doch nun brannte in ihm das Verlangen, der Sache auf den Grund zu gehen, noch mehr. Den Gedanken, den Dom zu verlassen, um Juw und Sim nicht mehr über den Weg zu laufen, verwarf er nun endgültig. Es gab zwei Gründe, außer seiner Neugier, warum er hinter das Geheimnis des Mönchs gelangen wollte. Erstens hoffte er, dass er dadurch seinen alten Freund, Juw, wieder zurückgewinnen konnte und der zweite Grund stammte aus seiner Kindheit. Damals hatte ihm ein Mann, den er sehr verehrte, vorhergesagt: „Seo, ich kann in deinen Augen erkennen, dass du eines Tages etwas Großes leisten wirst und somit der Welt zu etwas Gutem verhelfen kannst. Du musst nur an dich glauben und immer deinem Gefühl vertrauen, dann wirst du es schaffen!“

      Eigentlich hatte er dies damals, als er noch jung war, nicht wirklich ernst genommen und war sich nicht einmal bewusst, dass er es all die Jahre in seinem Inneren gespeichert hatte. Doch lange Zeit später, als er zum Pfarrer auserkoren wurde und wenig kurz darauf den Umschlag in dem Beichtsuhl fand, erinnerte er sich wieder an dieses Gespräch. Sofort verband er die Worte des Mannes mit dem Umschlag, und seit diesem Augenblick glaubte er tatsächlich daran, dass er die Welt verändern könnte. Nur deshalb war er hier im Dom auf der Suche nach diesem Geheimnis. Darum musste er weitersuchen und alles tun, bis er es endlich gefunden hat, um damit sein Ziel zu erreichen.

      Da nun sein Mut und sein Wille zurück waren, sprang er mit frisch geschöpften Kräften aus dem Bett. Nachdem er sich erfrischt hatte, ließen auch seine Kopfschmerzen etwas nach. Kurz darauf schlenderte er in die Küche. Dort traf er allerdings niemanden an.

      Da seine Neugier seinen Hunger vertrieb, begab er sich hastig auf dem Weg zum Dom. Ihm war am Abend zuvor etwas eingefallen, das er nun überprüfen wollte. Doch da er niemanden wahrnahm, wunderte er sich, wo alle steckten. Andererseits war er froh, dass ihn niemand aufhielt, denn er war sehr gespannt, ob sein Verdacht richtig war. Zudem konnte er so sichergehen, dass er nicht beobachtet wurde. Mit schnellen Schritten betrat er den Dom und eilte auf ein anderes Gemälde zu. Seine Hände zitterten leicht, als er einen Finger über das Bild streichen ließ, um das Gemälde gezielt untersuchen zu können.

      Mit einem enttäuschten Seufzer stellte er fest, dass er sich geirrt hat. Er hatte die Vermutung gehabt, dass sich auch auf den anderen Gemälden ein Mönch verbergen könnte und alle zusammen einen Sinn ergeben würden, aber dies war nicht so. Um sicher zu gehen, wollte er auch die anderen Bilder in Augenschein nehmen und wunderte sich abermals über sich selbst, warum ihm dieser Geistesblitz nicht schon eher gekommen war.

      Plötzlich verharrte er mit seinem Finger auf einer Stelle des Gemäldes. Mit neuem Eifer stellte er fest, dass seine Hartnäckigkeit und seine genaue Nachforschung mit Erfolg gekrönt wurde. Seine Augen weiteten sich, sein Atem wurde schneller und sein Herz begann zu rasen. Schweiß trat auf seine Stirn, als er erfreut schmunzelte. „Da ist er ja!“, hauchte der Pfarrer und starrte aufgeregt auf den Mönch, der sich vor seinen Augen befand.

      Mit einem Kribbeln im Bauch stellte er fest, dass auch dieser eine sehr eigenartige Körperhaltung einnahm. Es sah so aus, als würde er tanzen. Nun konnte er nicht mehr ruhig stehen bleiben. Vor lauter Freude hasteten seine Füße wie von selbst zum nächsten Bild und er ließ seinen Finger über das Gemälde gleiten. Enttäuscht, nicht fündig geworden zu sein, huschte er weiter und untersuchte das nächste Bild.

      Am liebsten wäre er in einen Freudentanz verfallen und hätte laut gejubelt, er konnte sich allerdings im letzten Moment zurückhalten. Denn hätte ihn dabei jemand beobachtet, wäre er endgültig für verrückt erklärt worden.

      Als er sich wieder etwas unter Kontrolle hatte, nahm er diesen Mönch ebenfalls genau in Augenschein. Auch dieser war wiederum im Hintergrund des Bildes versteckt und seine Körperhaltung war seltsam, genau wie die der anderen beiden. Nun hielt ihn nichts mehr zurück und er suchte alle weiteren Bilder der Kreuzigung ab. Insgesamt fand er vier Mönche.

      Der Pfarrer war froh einen Schritt weitergekommen zu sein, doch er fürchtete sich auch ein wenig. Er hatte zwar etwas Neues entdeckt, aber er wusste noch immer nicht, was die Mönche auf den Bildern bedeuten sollten. Seo war mit seinen Ermittlungen also noch nicht sehr viel weitergekommen.

      Der Geistliche wollte sich jedoch die Freude nicht verderben lassen, da gerade seine Hoffnungen neu aufgekeimt waren und er diese Entwicklung nicht unterbrechen wollte. Deshalb zerbrach er sich auch nicht den Kopf darüber, wie er weiter vorgehen sollte. Seo holte seine Notizen hervor, zückte eine Feder und Tinte und versuchte die vier Mönche abzumalen. Sein malerisches Talent war jedoch nicht sehr ausgeprägt und deshalb malte er nur Strichmännchen. Als er den letzten Mönch abgezeichnet hatte, setzte er sich auf eine der Bänke und starrte auf sein Kunstwerk.

      ‚Was für ein Geheimnis steckt hinter diesen Mönchen?‘, überlegte er fieberhaft. Doch es fiel ihm nichts Brauchbares ein.

      „Ich muss etwas übersehen haben! Aber was, und wo? Wo kann ich noch nach Spuren suchen? Vielleicht muss ich noch mehr über den Bischof in Erfahrung bringen. Aber wie? In der Chronik gibt es nicht mehr Informationen über ihn, als diejenigen, die ich bereits überprüft habe." hauchte er bedacht vor sich hin und überlegte: ‚Aber wo kann ich mehr über ihn in Erfahrung bringen?‘

      Da er nicht mehr weiter wusste und das Hochgefühl abflaute, meldete sich sein Hunger zurück. Ohne Plan war es sinnlos weiterzudenken und deshalb begab er sich in die Küche. Dort

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