Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja. Andreas Goeschel

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja - Andreas Goeschel страница 24

Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja - Andreas Goeschel

Скачать книгу

die Batterien zu wechseln. Sie haben Ärger mit dem Anspringen, wodurch die Starterbatterien so ziemlich leer waren. Nach dem Umbau lief die alte Merzer - Kiste wieder. Wir gehen zum Hotel.

      Da treffen wir den Bayern, der sich inzwischen auch in unserem Hotel einquartiert hat. Denn hier gibt es eine Heizmöglichkeit. Es sind offen flammende Gasheizgeräte auf den Zimmern. Da nachts strenger Frost herrscht, war das für ihn ein guter Grund, das Hotel zu wechseln.

      Auch zwei besondere Hartbeine sind in unserem Hotel untergebracht. Es ist ein belgisches Paar. Diese Beiden sind mit Fahrrädern unterwegs. Sie kommen aus ihrer Heimat und wollen nach Nepal. Hier im Hotel warten sie nur auf Ersatzteile für ihre modernen Räder.

      Diese Tour der beiden läßt ziemlich staunen, irgendwie traut man anfangs seinen Augen und Ohren nicht, wenn man in der Fremde immer wieder außergewöhnlichen Menschen begegnet. Für viele der Weltreisenden sind die Unternehmungen das Leben in Selbstverständlichkeit.

      Auch für uns ist die Reise ja nun doch schon Alltag geworden.

      Doch einig sind wir uns, als wir anschließend die Radtour der Belgier reflektierten, daß wir unkomplizierte Räder nehmen würden, falls wir so was überhaupt draufhätten.

      Carnets würde man allerdings nicht brauchen! Und viele andere Bedingungen, wie Hotelaufenthalte, Fährbenutzung, Eisenbahnfahrten, alles wäre einfacher und billiger. Reparaturen wären überall einfach durchzuführen, Spontanität und Beweglichkeit wesentlich vielschichtiger als mit den Motorrädern am Hacken. Dafür sind wir jedoch schneller und müssen uns nicht abstrampeln.

      Wir sind dann ein paar Zimmer weiter zu dem neuen Gast rüber gegangen.

      Es ist jetzt halb acht, und der Reisende aus Bayern ist unser Einladung gefolgt, wir sitzen zusammen in unserem Zimmer.

      Etwas Kuchen hatten wir gekauft. Lutz spielt auf der Gitarre des Bayern.

      Wenig später kommen auch noch die Feuerwehrleute und wir gehen wegen der Raucherei alle in sein Zimmer rüber. Da drei Leute qualmen, verabschiede ich mich recht schnell und gehe wieder in unsere Buchte.

      Wie Lutz das bei denen so lange aushält, ist mir ein Rätsel.

      Es ist halb neun und ich sitze in Ruhe und allein vor der Karte. Ich zeichne gleich die gesamte Strecke ein, die nun schon hinter uns liegt. Bis Quetta.

      Lutz hat wohl noch bis halb Elf rumgeklimpert, ein paar Züge von den umgehenden Joints gemacht und ist dann auch pennen gegangen.

      Dienstag, 13.Februar - 28. Tag

       Die Reise könnte hier einfrieren.

       Der nächste Zug dann erst in zwei Wochen!

      Wir haben die offene Gasflamme über Nacht ausgemacht. Es hat draußen die ganze Nacht über geregnet. Geschlafen haben wir gut.

      Jetzt gibt es den Rest Kuchen von gestern abend, während uns die Gasflamme wieder wärmt.

      Habe mir neue Batterien für den Fotoapparat gekauft, umgerechnet sechs Mark. Dann wieder zu unserer neuen Arbeitstelle, das Custom-Haus.

      Der offizielle Brief von Vagha ist nun da. Die richtigen Papiere.

      Mit der Hilfe des überaus netten Beamten von gestern, verfasse ich einen Brief an den Super-Intendenten, der wohl der ganz große Chef hier ist.

      Wir legen dar, daß wir die gesamte Verantwortung für alle Eventualitäten während der Fahrt nach Taftan, dem Grenzübergang zum Iran, auf uns nehmen. Sie sind ja so sehr um unsere Sicherheit besorgt. Das ist auch der offizielle Grund, warum wir nicht allein durch das Land fahren dürfen.

      Vielleicht helfen ja dieses Schreiben und die Fürsprache unseres Betreuers.

      Erst lungern wir auf dem Flur und dem Gelände rum.

      Die Toiletten dieses Bürogebäudes hätte ich filmen müssen, aber wer weiß ob ich dieses Wagnis eingegangen wäre. Es hätte etwas von Spionage gehabt. Tatsächlich schätze ich, daß es richtig Ärger gegeben hätte, wenn ich dort gefilmt hätte. Von vier Buchten jedenfalls war eine benutzbar. Die zweite eigentlich nicht mehr und die andern beiden sahen aus, wie in einem Objekt, welches rohestem Vandalismus zum Opfer gefallen war. Unvorstellbar.

      Auf dem Flur in einem Schaukasten lasen wir von einer Zollaktion hier in Quetta. Fünfzehn Tonnen Marihuana, das sind eben mal fünfzehntausend Kilogramm Rauschgift, die in Masten versteckt und eingeschweißt waren, sind entdeckt und beschlagnahmt worden.

      Wer weiß, wo das Zeug gelandet ist. So ein Kilogramm wird hier sicherlich locker mit einzweihundert gehandelt!

      Das Haus war sicher nicht umsonst mit so vielen schwer bewaffneten Kämpfern gesichert! Die Ruhe täuschte sicher. Für fünfzehn Tonnen Rauschgift könnte bestimmt schnell ein kleiner Krieg ausbrechen.

      Doch wir spürten das nicht und hatten nur Nerven für unsere Belange.

      Kurz tat sich was und dann warten wir eine, und noch eine Stunde in einem unbesetzten Büro auf die Entscheidung.

      Die Rede war von fünf bis zehn Minuten gewesen. Fünf bis zehn Minuten würde es dauern.

      Asiatische Minuten haben wir nun reichlich und zur Genüge kennengelernt.

      Nach diesen zwei Stunden ist es aber dann doch endlich entschieden.

      Weiter geht es nur mit dem Zug. Der nächste Zug nach Taftan ist unser.

      Die Gurkenhälse hier wissen nicht mal, wann einer fährt, wir jedoch wissen es. Alle vierzehn Tage fährt ein Zug nach Taftan.

      Und vor allem: Dieser Zug fährt morgen!

      Auf dem Weg hierher hat Lutz noch mal so nebenbei Geld getauscht, um kleine Dollar Bargeld zu haben. Mit den Travelerchecks und den großen Bundesbanknoten kann man ja nichts Vernünftiges beginnen.

      Wir fahren zurück zum Hotel, es regnet. Im angeschlossenen Restaurant essen wir Chapati mit Gemüse und gehen danach ins I-net Büro.

      Im Osten, der für uns ja der Westen ist, gibt es nichts Neues.

      Ich schreibe gerade eine längere Mehl an Fedo, plötzlich ist Stromausfall und von da an geht drei Stunden lang nichts mehr.

      Es ist kalt. Frustriert gehe ich ins Hotel und ins Bett!

      Mittwoch, 14.Februar 29. Tag

       Natürlich geht es weiter, immer weiter. Was solls?

      An diesem Tag schlafe ich etwas länger. Bis um neun Uhr, und nach dem Frühstück ludern wir wieder mal noch eine Zeit lang herum und diskutieren über Gott und die Welt und einige ganz private Themen.

      Danach kutschen wir wieder zum Customs Office.

      Es hat sich was getan, der Vorgang wurde abgeschlossen.

      Also eigentlich Grund zur Zuversicht. Und die breitet sich auch ein wenig aus. Aufbruchstimmung.

      Am Bahnhof dann, im dortigen Zollbüro, können wir erleben, wie unbeschreibliche Bürokratie zur Comicvorführung mutiert.

      Es

Скачать книгу