Rondaria. Alisha Mc Shaw

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Rondaria - Alisha Mc Shaw

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und meine Mutter ist es nicht?«

      »Aye.«

      »Was wiederum bedeuten würde, dass ich tatsächlich eine Mischung aus beidem bin?«

      »Genau.«

      »Das ist doch absoluter Blödsinn!«

      Er riss die Augen auf. Wie bitte?

      »Meinst du nicht, dass ich es wüsste, wenn ich irgendein Mischlingsding wäre, so, wie du behauptest, ein Wolf zu sein? Findest du nicht selbst auch, dass deine Geschichte eher nach einer vielversprechenden Karriere in Hollywood klingt?« Sie lehnte sich wieder zurück. »Nur, weil ich als Kind eine Zeitlang glaubte, mit Tieren sprechen zu können, heißt das nicht, dass ich dir deine Story jetzt einfach so abkaufe!«

      Er schloss die Augen und zählte langsam bis zehn, ehe er sie wieder öffnete. Sie war eine harte Nuss, dabei hatte er geglaubt, es würde einfacher werden, da sie ja schon zugegeben hatte, sich an ihre tierischen Kindheitsfreunde zu erinnern. »Weißt du«, setzte er an, erhob sich vom Sofa und trat einen Schritt zur Seite, »vielleicht sollte ich dir all das, von dem ich dir erzählen wollte, einfach zeigen!«

      Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe und sie spannte sich sichtlich an.

      Er hob die Hand und vollführte eine kreiselnde Bewegung. Was er jetzt tat, würde ihn zwar Energie kosten, aber anders konnte er ihr nicht beweisen, dass sie nicht geträumt hatte. Die Luft begann zu flimmern und ein leichter Luftzug war zu spüren, der sich in ihren Haaren verfing.

      Eine im Raum schwebende, ovale Öffnung erschien. Ihr Rand schimmerte regenbogenfarbig und darin sah man wie durch einen Schleier hindurch eine Lichtung, die von großen, dunklen Bäumen gesäumt war. Ein erstickter Laut löste sich von Aleynas Lippen, ihre Augen wurden größer. Mit einem leisen Keuchen wich sie zurück und drängte sich tiefer in den Sessel.

      »Was ist das?«, wisperte sie. Sie schien etwas verängstigt, aber auch neugierig und beide Gefühle machten sich in ihm breit, als sei er es, von dem sie ausgingen.

      »Diese Lichtung liegt in der Nähe des königlichen Horts, wo Palina und ich leben«, erklärte er ruhig. »Ich kann das Portal von überall aus öffnen, aber für die Ankunft muss ich die Punkte kennen, an denen der Übergang möglich ist. Es gibt sowohl in Rondaria als auch auf der Erde nur ein paar Plätze, zwischen denen man als Ankunftsort wählen kann.«

      Ihre Neugier drängte die Angst immer weiter zurück, das konnte er nicht nur spüren, sondern langsam auch sehen, denn ihre verkrampfte Haltung entspannte sich etwas und sie löste die Umarmung ihrer Beine. »Und wie hast du das gemacht?«

      Irritiert runzelte er die Stirn. Sie hatte doch jede seiner Bewegungen gesehen, ihn nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Machte sie das mit Absicht? Seine Miene schien Bände zu sprechen, denn jetzt zeigte sich ein Schmunzeln auf ihrem blassen Gesicht. »Was ich meine, ist: Wie funktioniert das?«, änderte sie ihre Frage.

      »Ähm ...«, war seine erste, wenig geistreiche Antwort. Ein wenig überfordert fuhr er sich mit der Hand durch die Haare und ihr Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen.

      »Der große, böse Wolf weiß nicht, wie sein Reisemittel funktioniert, oder?«

      Mit zusammengekniffenen Augen sah er sie an. Er hatte sich nie damit beschäftigt, wie die Magie, die er nutzte, funktionierte. Für ihn war sie einfach da und er hatte ihre Funktionsweise noch nie hinterfragt. »Nein, ich weiß es nicht«, presste er knurrend hervor. Ernsthaft, sie sollte aufhören, ihn so zu nennen! »Großer, böser Wolf. Von wegen!«, murrte er und schloss das Portal mit einer erneuten Handbewegung.

      »Dafür, dass du mir meine Geschichten nicht glaubst, hängst du dich ganz schön daran auf!« Verzweiflung machte sich in ihm breit. Hatte er sich tatsächlich freiwillig dazu erboten, sie nach Rondaria zu holen? Vielleicht sollte er sie doch Chiron oder der königlichen Garde überlassen. Er stand auf, zog sich das Hemd über den Kopf und schlüpfte aus seiner Hose.

       Aleyna

      Was, um Himmels Willen, tat er denn jetzt? Fassungslos sah sie ihm dabei zu, wie er sich entkleidete und ihr Herzschlag beschleunigte sich schon wieder. Nackt, wie er war, sah er sie an und seine grauen Augen flackerten.

      »Ich präsentiere: Den großen, aber weniger bösen Wolf!«, sagte er und sie schluckte. Er wollte doch nicht etwa ... Doch, so wie es aussah, wollte er genau das.

      Aleyna drückte sich tiefer in den Sessel, als könne dieser sie vor dem schützen, was jetzt kommen würde. Sie wusste nicht, wie sie das Gefühl beschreiben sollte, das sich in ihr anstaute. Auf der einen Seite war es Angst vor dem Tier, obwohl sie es schon einmal gesehen hatte, auf der anderen Seite war da diese tiefe Neugier, und sie wusste nicht, welche Empfindung stärker war.

      Noyan stand in gebückter Haltung vor ihr und sein gesamter Körper begann, sich zu verändern. Seine Fingernägel verfärbten sich, krümmten sich zu Klauen. Die Hände wuchsen zu pelzbedeckten Pfoten, aus seiner Haut spross dunkles Fell, ähnlich seiner Haarfarbe. Arme und Beine wurden zu Läufen, sein Gesicht verzerrte sich, der Mund mutierte zu einem Maul, er riss es weit auf und seine Zähne verformten sich zu Fängen. Er beugte sich nach vorn, und seine Hände – nein, Pfoten! – berührten den Boden.

      Langsam hob der Wolf seinen Kopf und sah sie erneut an. Seine Augen! Sie hatten sich überhaupt nicht verändert. So sehr sein Äußeres sie aus der Nähe im ersten Moment auch schockierte, der Ausdruck in seinen Augen war noch immer gleich - und wirkte seltsam vertraut.

      »Groß ja – böse nein!« Das Tier setzte sich in Bewegung und kam auf sie zu.

      Aleyna widerstand dem Drang, aufzuspringen und laut schreiend wegzulaufen, wie es wahrscheinlich jeder normale Mensch getan hätte. Sie hätte sowieso keine Chance, vor ihm zu fliehen. Das Tier ließ sich zu ihren Füßen vor dem Sessel nieder, ohne den Blick von ihr zu lösen. Wie von allein streckte sich ihre leicht zitternde Hand aus, hielt jedoch kurz vor seinem Fell inne. »Was tue ich hier eigentlich?«, murmelte sie und schüttelte ungläubig den Kopf.

      »Ich beiße nicht und ich stehe auch nicht unter Strom.« So seltsam es anmutete, dass ein sprechender Wolf vor ihr saß, so sanft war seine Stimme. Noyan neigte den Kopf und überwand die letzten Zentimeter, die ihre Hand von seinem Körper trennte.

      Sein Fell war überraschend weich. Nicht struppig, wie sie es erwartet hatte. Sie konnte unter ihrer Hand spüren, wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Allerdings ging ein sonderbarer Geruch von ihm aus und sie rümpfte die Nase. »Puhhhh ...«, stieß sie hervor. »Du stinkst!«

      Der Wolf drehte seinen Kopf so, dass sich ihre Blicke erneut trafen. Sie konnte es kaum glauben, aber - Noyan grinste! Er grinste wirklich und wahrhaftig, auch wenn die hochgezogenen Lefzen und die spitzen Zähne wirklich gewöhnungsbedürftig waren.

      »Kein Stromschlag, stimmt. Aber Baden ist auch nicht so deins, was?«, wisperte sie.

      Sie spürte das Vibrieren seines Körpers, noch bevor das missmutige Grollen aus seinem Maul kam. »Schon mal an einem nassen Hund gerochen? Ich habe eine ganze Weile im Regen gestanden, du erinnerst dich?«

      Schlagartig wurde sie ernst und löste die Hand aus seinem Fell. Ihr Vater war tot und sie saß hier, machte Witze mit ... einem Wolf. Mit einem sprechenden Wolf!

      »Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Ich kann das alles nicht so recht zuordnen. Heute Morgen noch wollte ich einfach nur in Ruhe

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