Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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ihr alle nicht.«

      Monika versteht zwar den Sinn ihrer Worte nicht, doch sie schaut aus weit geöffneten Augen auf die gütige, sanfte Frau. Und als sie jetzt lächelt, so lieb und gut, da glaubt Monika, die Mutti vor sich zu haben – und sie schlingt die Arme um Marias Hals. Es ist die Stimme des Blutes, die dem Kinde den Weg zum Herzen der Mutter weist.

      Maria offenbart in den folgenden Stunden und Tagen, da man Charlotte Imhoff zur letzten Ruhe bettet, ihre ganze tiefe Herzensgüte. Vor allem nimmt sie sich der vollkommen gebrochenen Frau von Delian an, die immer wieder verzweifelt nach Charlotte ruft und es nicht glauben kann, daß ihre schöne, gute Herrin für immer fort sein soll.

      Meisterhaft versteht Maria es, die alte Dame zu trösten. Zuletzt klammert Frau von Delian sich förmlich an Maria und sucht bei ihr Trost.

      Wenn jemand tiefes Leid erfahren hat, dann ist es Maria. – Aber wer über all dieses tiefe Leid Sieger blieb – das ist ebenfalls Maria.

      Weil sie selber viel gelitten hat, versteht sie es, kranken Herzen Trost zu spenden.

      *

      Wochen sind vergangen. Das neue Jahr hat längst begonnen. Maria waltet nach wie vor als der gute Geist in der »Villa Charlotte« und sorgt dafür, daß wieder Freude in ihre Mauern einzieht.

      Eines Tages bittet sie Bernd um eine Unterredung. Schöner und blühender denn je steht Maria vor ihm.

      »Ich muß nun an den Abschied denken, Bernd. Deshalb wollen wir uns über die Zukunft klar werden. Jetzt brauche ich dir wohl nicht erst die Gründe zu sagen, weshalb ich die Kinder haben will. – Sie sollen meine ganze Liebe haben.«

      »Du willst fort?« stößt Bernd fassungslos hervor.

      »Ja«, erwidert Maria. »Das ist doch ganz natürlich, ich kann doch nicht für immer hierbleiben.«

      »Doch, Maria!«

      Bernd zieht sie an sein Herz. Es drängt ihn dazu, denn eine innere Stimme raunt ihm zu: Laß sie nicht mehr von dir, lange genug hast du auf diesen Augenblick warten müssen. »Du willst die Kinder haben? – Ich muß sie dir leider verweigern.«

      »Bernd!« Maria steht mit blitzenden Augen vor ihm. Jetzt ist sie ganz Mutter, die um ihre Kinder kämpft.

      Ohne sich um ihr Sträuben zu kümmern, zieht er sie wieder an sich. »Bitte, laß mich ausreden, Maria. – Ich muß dir die Kinder verweigern, wenn du nicht auch mich in Kauf nimmst!«

      Ein Zittern läuft über ihre zarte Gestalt – und tief taucht ihr Blick in den seinen.

      Mit erlösendem Aufatmen legt sie ihren Kopf an seine Brust und flüstert: »Ja – Bernd – mit dir zusammen in ein neues Leben!«

Herzen in Flammen

      »Meine Tochter ist verreist?« fragte Iris Mayring erstaunt auf die Mitteilung des Mädchens Gerda.

      »Herr Doktor holte Fräulein Ingrid ab und übergab mir dieser Brief.«

      Gerda händigte Frau Iris das schmale Kuvert aus, das diese überlegend in den Fingern drehte.

      Dann war sie allein. Sie brach den Umschlag auf und las:

      Liebste Muschi-Mutti!

      Ich muß sofort dringend nach Berlin fahren. Ich habe Ingrid mitgenommen. Entschuldige, daß wir Dich vorher nicht benachrichtigt haben. Wir haben reihum telefoniert, Du warst jedoch bei keinem unserer Bekannten zu erreichen.

      Wir hoffen, morgen wieder hier zu sein.

      Dein Michael

      Iris Mayring ließ den Brief sinken. Ihr schönes Gesicht sah müde und bleich aus. Nein, Michael hätte sie nicht finden können. War sie doch stundenlang umhergeirrt, ohne Ziel, bis sie sich matt, an allen Gliedern wie zerschlagen, wieder in ihrem Heim eingefunden hatte.

      Iris Mayrings Hände fuhren nach dem Kopf. Sie fand sich in dem Wirrwarr ihrer Gedanken nicht mehr zurecht. Begonnen hatte dieser Zwiespalt mit einer kurzen Zeitungsnotiz. Eine kleine Zeitungsnotiz war fähig gewesen, in ihren Seelenfrieden einzubrechen wie ein beutegieriger Wolf in eine Herde Schafe.

      Ihre Augen suchten scheu die Zeitung. Dort lag sie, wie achtlos hingeworfen. Ihr Blick wandte sich voller Verzweiflung von diesem unseligen Zeitungsblatt.

      Die Hausglocke schlug an, und sofort fühlte sie, da kam Gefahr. In ihr blasses, ebenmäßiges Gesicht stieg eine unnatürliche Röte. Gespannt war ihr Blick auf die Tür gerichtet.

      Gerda kam mit der Karte.

      »Der Herr wünscht Sie zu sprechen.«

      Iris Mayring griff unwillig nach der Besuchskarte, und noch ehe sie den Namen erfaßt hatte, erschien der Gast in der Tür.

      Betreten blickte Gerda in das plötzlich schneeweiße Gesicht ihrer Herrin, die ihr mit einer herrischen Bewegung bedeutete, das Zimmer zu verlassen.

      Das Mädchen schloß die Tür hinter dem Gast, und Iris Mayring erwachte aus ihrer Lähmung.

      »Doktor Hellberg! Gütiger Himmel, die Toten stehen auf!«

      Die Augen des Mannes ruhten kalt auf dem schreckverzerrten Gesicht der Frau.

      »Ich habe niemals zu den Toten jener Katastrophe gezählt. Sie haben mich wohl nur im Innern totgeschwiegen, um Ihr eigenes Gewissen damit zu beruhigen«, spottete er. » Sie scheinen zu ahnen, was mich zu Ihnen führt.«

      »Ach, nichts von Bedeutung, gnädige Frau, nur die Beantwortung einiger Fragen«, sagte er in fast gleichgültigem Tone, der Iris Mayring jedoch erzittern ließ. »Sie werden doch die Zeitungsnotiz gelesen haben. Oder ist sie Ihnen nicht aufgefallen?«

      Iris Mayring hob furchtsam die Hand.

      »Lassen Sie mich mit diesen Angelegenheiten in Ruhe!« rief sie leidenschaftlich. »Die Vergangenheit ist tot für mich. Ich – ich will damit nichts mehr zu schaffen haben.«

      Doktor Hellberg zog gelassen seine Zigarettendose und fragte verbindlich: »Sie gestatten doch?«

      Iris Mayring brachte nicht die geringste Bewegung zustande.

      Sie starrte nur aus übergroßen Augen auf den Mann, dessen Anblick sie in diesen Zustand grenzenloser Aufregung versetzt hatte.

      »Sie haben eine merkwürdige Art, Unangenehmes von sich abzuschütteln«, begann Doktor Hellberg in leichtem Plauderton, der Iris mahnte, auf der Hut zu sein.

      Oh, sie kannte diesen Mann, der mit seiner eisernen Ruhe ein gefährlicher Gegner war, und der, wenn er ein bestimmtes Ziel verfolgte, nicht eher ruhte, bis er es erreicht hatte.

      War er ihr Gegner?

      »Ich schwöre Ihnen, ich bin nicht schuldig. Ich…«

      Ihre Stimme brach. Stöhnend barg sie das Gesicht in den Händen.

      Doktor Hellberg beachtete den Schmerzensausbruch der Frau nicht.

      Er blickte an der Frau vorbei.

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