G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco страница 22

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

Скачать книгу

fährt oben in seinem Zimmer hoch und hält den Atem an, als der gellende Schrei zu ihm dringt. Dann greift er nach dem Revolver, hört das Splittern und Krachen und dann die Stimme.

      Mit einem Satz ist er aus dem Bett, hat den Revolver in der Hand, streckt die Hand nach dem Vorhang aus und reißt ihn jäh zur Seite.

      In derselben Sekunde sieht er die Macheta auch schon. Es ist nicht mehr als ein Blitz, der von der Seite auf seine rechte Hand herabfährt.

      Die flachgehaltene Klinge schlägt seinen Arm nach unten. Er taumelt gegen das Fenster, kommt mit der linken Schulter hart an die Wand und fühlt sich an der rechten Schulter gepackt.

      Im nächsten Augenblick reißt ihn jemand halb durch das Fenster, ein Schlag trifft die linke Hand und schleudert den Revolver auf die Balustrade.

      Während er, halb benommen noch vom Schlaf auf das Fensterbrett sinkt, spürt er die Kälte im Nacken und hört den Bravado sagen:

      »Nur nicht bewegen, Amigo. Macheta ist scharf.«

      Ein anderer ruft singend:

      »Er hat doch aus dem Fenster wollen, Capitano, dieser unkluge Mensch. Was sagst du? Wir haben ihn, er sagt nichts mehr!«

      »Was – was, habt ihr ihn etwa…?«

      Schritte laufen, Sporen klirren. Dann fliegt hinter ihm die Tür auf.

      Männer stürzen herein. Und der eine Amerikaner sagt grinsend:

      »Sieh einer an, der große Haley liegt auf dem Fensterbrett. Haley, sei bloß kein Narr, wir verstehen keinen Spaß, wenn du was anfängst. Na los, packt ihn, er kann sich anziehen. He, nehmt ihm das Gewehr weg.«

      Er saust an das Bett und reißt den Stuhl mit seinen Sachen um.

      Einer fuchtelt mit der Macheta vor dem Gesicht herum. Er zieht sich an. Einer stößt ihn in die Seite und lacht, als er stolpert. Dann packen sie ihn an jeder Seite und gehen in den Flur mit ihm.

      Jetzt erst sieht er die alte Frau und beißt die Zähne zusammen. Man hat die Lampen alle angesteckt, der Gang ist erleuchtet, die Treppe ist es auch. An der Treppe oben steht grinsend der, den er bei seiner Rast in den Bergen getroffen hat, und hält in der rechten Hand sein Gewehr, aber am Lauf.

      »Haltet meinen Freund mal fest, Amigos!«

      Dann halten sie ihn.

      »Wie geht es dir, Amigo?«

      Er schweigt, weil es besser ist. Dann schleppen sie ihn zur Treppe. Unten kauert schon Carlos Rubiosa am Boden. Und dann bekommt Angus einen Stoß. Er ist noch nie so schnell eine Treppe herabgegangen.

      Unten hebt er den Blick und sieht die Stiefel, die Reittasche und dann den Mann mit den beiden Revolvern in Kreuzgurten.

      Der Mann steht da und hat eine qualmende Zigarre im Mundwinkel. Er grinst breit und bläst den Rauch aus.

      »Na?« fragt Syd Lanson, ohne die Zigarre aus dem Mund zu nehmen. »Jetzt hast du mich gefunden, mein Freund. Bist du nun zufrieden?«

      Angus Haley schweigt, er blickt nur auf das Mädchen in der Ecke und auf die alte Frau, die zwei Mann oben in der Mitte haben.

      Der Mann mit dem prächtigen Hut kommt auf ihn zu und sieht ihn kalt an. Und in dieser Sekunde weiß Angus, daß dies Juan ist, der sechste Mann der Bande, die Rual einmal geführt hat.

      »Si, da bist du, Gringo«, sagt er breit und zu freundlich, als daß es ehrlich klingen könnte. »Du bist klug, nicht wahr? Du bist doch sehr klug, oder?«

      Er gibt keine Antwort. Die Reitpeitsche des Capitanos von eigenen Gnaden wippt.

      »Paß auf«, sagt der Capitano langsam. »Sehr schön, daß du uns hergebracht hast. Sie sieht ihm ähnlich, wie? Ruals schöne Schwester. Er hat einmal von ihr geredet. Er hat gesagt, sie sei schön wie der Morgentau, so klar und schön. Du hast eine Minute, mein Freund, nur eine Minute. Und die auch nur, weil dein Freund Lanson meint, daß du einmal mit ihm zusammen geritten bist. Eine Minute, sonst wird sie – nicht mehr – verstehst du, Amigo? Wo ist Ruals Kiste, wo ist die Kiste?«

      Er holt jäh aus. Das Mädchen stößt einen Schrei aus und hört den Capitano sagen:

      »Was denn, Chiquita, ich hab’ ihm doch noch nichts getan? Oh, hat sie Angst um den Gringo, die Schöne? Gringo, mach den Mund auf, sonst…«

      »Du bist Juan?«

      »Eh? Wie redest du mit mir? Ich bin Capitano – ein Caballero, verstanden? Für dich bin ich Don Juan. Na, wie heiße ich?«

      »Don Juan!«

      »Ah, er lernt, der brave Gringo, er lernt schnell. Siehst du, Sidney, wie schnell dein Freund lernt? Man muß nur richtig unterrichten können. Paß auf, Gringo, ich will ja nur eine Kleinigkeit wissen. Du würdest doch nie hergeritten sein, wenn du nicht etwas ganz Bestimmtes ausrichten solltest, na? Stell dir vor, der tote Rual, was hat er denn, was ist das?«

      Die alte Frau, denkt Angus und zittert vor Zorn. Ich schlage diesem Kerl… Aber die Macheta des Burschen neben mir…

      »Wer ist tot – wer – Rual? Por dios, mein Rual…«

      »Haltet sie schon fest, die alte Señora, ihr Tölpel«, sagt Juan. »Nun ja, er ist tot, dieser kleine Dieb. Er ist es. Und was ist das schon? Na, wäre er doch gestorben, dieser…«

      »Mein Rual – mein Sohn!«

      »Mutter – Mutter!«

      »Es ist schon vorbei, Carlos, es ist schon gut. Er ist also tot?«

      Sie steht oben, kerzengerade und aufrecht.

      »Ja«, sagt Juan achselzuckend. »Ein Bravado we…«

      »Sei ruhig«, sagt Angus scharf und fauchend. »Hast du keine Mutter, Mensch? Señora, er ist an der Lungenkrankheit gestorben. Und er läßt bestellen, daß er bereut und bedauert. Er hat gelächelt, als er gestorben ist. Er war sehr tapfer.«

      »Darum sind Sie hier? Carlos, warum…«

      »Genug, alte Señora«, sagt da Juan und wendet sich dann mit bösem Gesicht an Angus. »He, du Gringo, was hast du mir zu befehlen? Darüber reden wir noch. Gringo, ich werde dir zeigen, wie man reden muß mit mir, dem Capitano Juan Belmontes, ich werde es dir noch zeigen! Die Minute ist um, also, wo ist die Kiste?«

      Der macht keinen Spaß, denkt Angus bitter. Dieser Bursche, weiß der Himmel, was er früher für ein Analphabet und Tagedieb gewesen ist. Kaum hat er ein Dutzend Galgenvogelgesichter um sich, dann wird er größenwahnsinnig, der Strolch.

      »Das Messer«, sagt er langsam, und hört Carlos scharf Luft holen. »Im Messer, das ich mitgebracht habe, ist eine Niete nicht ganz fest. Unter der rechten Griffschale war ein Papier, auf dem Papier steht der Lageplan der vergrabenen Kiste. Das Papier ist jetzt in meinem Revolver. Es steckt in der leeren Patrone, auf der der Hammer liegt.«

      »In der – Patrone«, sagt Juan und sperrt den Mund weit auf. »Im Messer, por dios, der schlaue Rual! Und das Messer hast

Скачать книгу