G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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über mich hergefallen. Vorher habe ich nicht gewußt, daß es eine Kiste gibt, dieser Jose hat es mir verraten. Da habe ich mir gesagt, daß Rual wohl mit Sicherheit sein Geld seinem Bruder geben wollte und etwas mit dem Messer sein muß. Ich habe es aufgemacht.«

      »Aufgemacht«, sagt Juan und wird dabei blaurot. »Du Schurke, du hast es also aufgemacht und nun den Plan.«

      Angus erwidert ruhig. »Immer ruhig, mein Freund, Don Juan, du irrst dich. Ich habe das Papier herausgenommen, um es nicht in falsche Hände fallen zu lassen. Ich denke, die Transportgesellschaft hat ihr Geld immer noch nicht, wie?«

      »Die Transport – diablo, du Schuft, du…«

      »Meinst du, wenn deine beiden ehemaligen Spießgesellen es bei mir gefunden hätten, du hättest etwas von dem Geld gesehen, Don Juan?«

      Juan zuckt zusammen und starrt vor sich hin.

      Dann hebt er langsam den Blick und sieht seine ehemaligen Spießgesellen an, die unterhalb der Treppe zusammenstehen.

      Auf einmal grinst er und hat einen seiner Revolver in der Hand.

      »Bueno, daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sagt er auf seine freundlich-falsche Art. »Wie kann ich das vergessen? Natürlich würden sie nicht mit mir geteilt haben, natürlich nicht. Sie haben solche Angst vor dir gehabt, daß sie nicht allein hinter dir hergeritten sind. Sie sind zu mir gekommen und haben alles erzählt. Drei von uns leben noch, drei Teile? Warum drei?«

      »Juan«, brüllt der Hagere jammernd und angstvoll. »Juan, das kannst du nicht machen. Wir haben dir erst die Fährte von Haley gezeigt, nur durch uns…«

      »Das ist auch wahr«, sagt Juan nachdenklich und blickt in den Lauf seines Revolvers. »Da hast du recht, mein Freund. Aber ihr habt ihn im Norden suchen wollen, als seine Spur dorthin geführt hat. Und wer hat euch gesagt, daß ein Mann nicht schnurgerade eine Strecke von achtzig Meilen reitet, wenn er nicht in gerader Richtung sein Ziel vor sich weiß? Wer hat euch – ihr hättet ihn in den Bergen doch tausend Jahre gesucht und nie gefunden, aber der schlaue Juan, der hat sich gesagt: Er wird wieder umbiegen und dann in der alten Richtung weiterreiten, wie? Darum habe ich meine Männer überall hingeschickt, und sie haben ihn auch gesehen, an diesem Mittag haben sie ihn gesehen. Und sie arbeiten für mich, denn ich bin ihr Capitano. Drei Teile, das gefällt mir nicht, aber gar nicht gefällt Juan das.«

      »Juan«, schreit Jose zitternd. »Wir sind doch alte Freunde, uns gehört doch ein Teil des Geldes!«

      »Wieviel, Jose, mein lieber Freund?«

      »Zwei Teile, Juan.«

      »Zwei, por dios, der Mensch ist wahnsinnig. Wieviel gehört euch, Jose, Freundchen?«

      »Eh, zehntausend Dollar für uns beide!«

      »Zehn, der Mensch hat den Verstand verloren. Was hast du von dem Geld, Jose, wenn du tot bist? Ich möchte nie viel Geld haben und es nicht verwenden können, weil ich gestorben bin, verstehst du, Jose, Freundchen?«

      »Du willst uns gar nichts – gar nichts? Mensch, du willst uns…«

      »Nichts«, sagt Juan freundlichfalsch. »Du hast es selbst gesagt, Jose, Freundchen. Ich danke dir für deine Großzügigkeit, ich danke dir wirklich sehr. Ricardo – Benito!«

      »Ja, Capitano?«

      »Geht mit ihnen hinaus, mit meinen Freunden. Und jagt sie fort, ganz weit fort, versteht du, Ricardo?«

      »Si, Capitano, ganz weit fort!«

      »Nein, nein«, sagt Jose angstschlotternd. »Juan, das kannst du doch nicht mit alten Freunden machen. Juan, sage nichts, wir verraten nie was, wir schwören…«

      »Bringt sie weg, sie werden hier zu laut«, erwidert Juan lächelnd und grinst breit. »Drei Teile, was bilden sie sich ein? Bring sie weit fort, Ricardo!«

      Und dann wendet er sich um und sieht in die blassen Gesichter seiner Gefangenen. Er stößt Angus an und grinst.

      »Pech«, sagt er. »Sie müßten rechnen können, diese Narren. Würdest du teilen, wenn du alles allein behalten kannst, Gringo? Holt mal seinen Revolver und das Messer her. Na, was ist das für ein Geschrei hier! Gringo, stimmt der Plan nicht, dann hänge ich dich auf, ich verspreche es dir. Du bist solange unser Gefangener und kommst mit. Nehmt euch etwas mit, Leute, ehe wir gehen, Carlos hat sicher nichts dagegen. Du sollst mildtätig sein, und schenken, Carlos, stimmt es?«

      »Ja«, sagt Carlos wütend. »Ich…«

      »Du schmutziger Strolch«, sagt Angus wütend und springt jäh vorwärts auf Juan zu. »Dich sollte man an den höchsten Ast…«

      Und dann flirrt etwas.

      Die Macheta, denkt Angus noch.

      Und dann denkt er nichts mehr.

      *

      Die Hazienda ist verfallen. Aber sie leben hier und trinken, sie lachen und prügeln sich.

      Jetzt sind sie alle froh, denn die Kutsche von Alpine nach Lajitas wird morgen nicht ganz bis nach Lajitas fahren. Vorher wollen sie noch einen Spazierritt zur Sierra Vieja machen. Dort, am Südwesthang der Sierra Vieja, zehn Meilen auf texanischem Ufer, ist eine Quellenansammlung, die sich Mexikan Springs nennt. Dort sind Palmen. Und bei den Palmen, so sagt der Plan es, liegt die Kiste am Hang. Dreißig Schritte nach Norden unter dem Sand an den Felsblöcken. Am mittleren Felsblock, so ist es genau im Plan verzeichnet.

      Don Juan will nicht feilen, er hat nun das Geld für sich ganz allein. Jose und Pedro, nun, Bravados!

      In dem Stall, einem ehemaligen Ziegenstall, der nie seinen Geruch verlieren wird, wenn auch keine Ziege mehr in ihm ist, sondern ein Gringo auf dem nackten Boden kauert und zum vergitterten Fenster hochstarrt, ist es dunkel.

      Draußen kommt die Nacht. Und in jenes leuchtende Abendrot sind sie geritten, um die zwanzig Meilen zur Grenze zurückzulegen, damit es in der Zwischenzeit auch dunkel genug ist, wenn sie über die Grenze huschen.

      Mein Gott, denkt Angus Haley, ich muß hier raus. Wie, das ist gleich. Es sind nur noch drei Mann da. Einer ist krank, dem ist Ricardo gestern bei der Trinkerei vor dem Agavenschnaps mit dem Messerchen zu nahe gekommen. Der hat die Kutsche beobachtet und weiß, was morgen transportiert werden soll. Und nun schläft er aus. Das sind drei. Und die weiblichen…

      Etwas schlürft. Er steht auf. Seine Füße sind nackt und bloß. Seine Hose hat keinen Riemen mehr. Und in der Enge dieses nach Ziegen riechenden Loches gibt es nicht einen festen Gegenstand. Der Boden ist harter Lehm, die Wände auch. Und das Dach nicht besser. Er kommt hier ohne ein Hilfsmittel nicht heraus. Gestern hat er versucht, den Löffel, von dem scharfen Fleischgericht verschwinden zu lassen. Sie haben ihn verprügelt, nun ja, man soll eben nicht einen Caballero ärgern.

      Wenn sie es nicht finden, denkt Angus, dann gute Nacht! Dieser Juan, der kaltblütig seine Freunde fortschickt. Was wird der erst mit mir machen? Auf Lanson zu hoffen? Pfui Teufel, dieser Halunke, mit dem bin ich wirklich geritten? Der hat sich in wenigen Wochen zum Banditen umgekrempelt, trinkt Agaven- und Chollawein wie Wasser, führt laute, wilde Reden, ist hier der schnellste Mann und schon des großen Capitanos Stellvertreter.

      Man müßte ihnen das Handwerk legen, grübelt Angus.

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