G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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wem?« fragte Lieutenant Harris. Er wurde unruhig, denn er wußte, daß sie selbst nach einem Gewaltmarsch unmöglich vor dem Morgen bei der Blue Water Station sein konnten. Und er war sicher, daß Yellow Hand die Station im Morgengrauen überfallen wollte.

      »Sam Clinton!«

      Harris runzelte die Stirn. Wo immer es Ärger, Schmuggel, gesteuerte Grenzüberfälle oder irgendwelchen anderen Verdruß an der Grenze gab, hatte Sam Clinton die Hand im Spiel.

      Der war zum Banditen geworden, nachdem die Skalpjagd keinen Gewinn mehr abgeworfen hatte. Früher hatten die Mexikaner auf jeden Apachenskalp eine Prämie ausgesetzt. Es war eine grausame Methode gegen einen grausamen und unerbittlichen Gegner gewesen, und Sam Clinton hatte mit ein paar Männern unter Führung seines Vaters Apachen wie Wild erlegt, um ihnen die Haare abzuschneiden. Vor Jahren war der alte Clinton mit einem Teil der Skalpjäger von Apachen umgebracht worden, und sein Sohn hatte die Jagd aufgegeben. Zudem war sie verboten worden. Es hieß, er hätte seinen Frieden mit den Apachen gemacht und belieferte sie nun mit allem, was sie an Waffen brauchten.

      »Das hieße, Clinton lebt im Süden?« fragte Harris. »Jenseits der Grenze. Das meinst du doch, oder? Daß man dem Strolch nie etwas beweisen konnte.«

      »Irgendwann wird er sich selbst den Strick um den Hals legen«, gab Joe Lattimer zurück. »Sein Vater hatte zur gleichen Zeit drei Mexikanerfrauen. Dieser Sam besitzt nur eine, aber etliche Freundinnen, hörte ich. Frauen sind nie gut in dem schmutzigen Geschäft. Sein Vater starb, weil eines seiner Weiber ihn unter der Apachenfolter verriet. Sam Clinton hat Logan umgebracht.«

      Harris hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. Al Logan war Händler in Tubac gewesen. Er hatte Warentransporte nach Mexiko durchgeführt, aber eines Tages hatte man ihn und seine Männer vergebens in Tubac erwartet. Man hatte nur ihre Skelette gefunden.

      Geier machten ihre Arbeit nun mal gründlich.

      »Möglich, vielleicht auch nicht, Joe«, murmelte Harris. »Hm, wann könnten wir in der Nähe der Blue Water Station sein?«

      »Nicht vor neun Uhr vormittags«, erwiderte der Chief-Scout. »Der Weg durch die Berge drüben kommt nicht infrage. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wenn man schneller dort sein will: wir müßten einige Männer zurücklassen.«

      »Zurücklassen?« wunderte sich Harris. »Wie stellst du dir das vor, Joe?«

      »Bis in die Berge könnten sie mitreiten, dann müßten sie zu Fuß gehen, während wir ihre Pferde mitnehmen. So hätten wir eine Chance, ständig die ermatteten Tiere zu wechseln. Wir würden dadurch dreieinhalb Stunden gewinnen.«

      »Zu Fuß durch die Berge – zu Fuß?« flüsterte Harris bestürzt. »Das wird die Hölle. Wieviel Mann müßten es sein?«

      »Fünf.«

      »Verdammt!« knurrte Harris. »Wem soll ich das zumuten? Sie sind alle beinahe am Ende ihrer Kräfte. Joe, das ist zuviel verlangt.«

      »Viel gut«, meldete sich der Pima. »Können Yellow Hand fangen, wenn fünf Mann gehen. Viel gut, Joe.«

      Lieutenant Harris überlegte einen Augenblick. Der Gedanke, daß sich ein Mann über dreißig Meilen weit in diesem Gelände zu Fuß bewegen sollte, ließ ihn erschauern; dennoch blieb ihm keine Wahl. Lattimer konnte ihm keine Befehle erteilen, und doch wäre Harris froh gewesen, wenn der Chief-Scout die alleinige Entscheidung gehabt hätte.

      »Was ist, wenn wir sie hierlassen?«

      »Noch besser«, sagte Lattimer und nickte. »Dann könnten wir es bis zum Morgengrauen geschafft haben. Ich glaube, ich kenne Yellow Hands Plan, Howard. Er hat Wasser genug, um sich nach Süden absetzen zu können, sobald er mit der Station fertig ist. Danach ist er auf das Wasserloch nicht mehr angewiesen, im Gegensatz zu seinen Verfolgern. Finden sie nichts oder verdorbenes Wasser, müssen sie umkehren, denn das nächste Wasserloch ist zu weit entfernt. Der Teufel Yellow Hand hat den Weg nach Süden frei. Du mußt entscheiden.«

      Harris winkte First Sergeant Rufus Bullock, einen stämmigen blonden und wüstenerfahrenen Mann. Er befahl ihm, mit vier Mann ein Beerdigungskommando zu bilden und dann den Fußmarsch Richtung Santa Rosa-Berge anzutreten. Als der Name Mattingly fiel, schüttelte Lattimer den Kopf, und Lieutenant Harris bestimmte einen anderen Mann.

      »Warum willst du Mattingly dabei haben?« fragte Harris, nachdem sie bereits über eine halbe Meile von der Ranch entfernt waren.

      »Wenn wir Yellow Hand stellen, kann ich nur an einem Platz sein«, erwiderte Lattimer. »Wir werden uns wahrscheinlich trennen müssen, um den Kerl in die Zange zu nehmen. Flüchtet er dann nach der Seite, wo ich nicht bin, erwischen wir ihn nicht. Er ist der beste Apachenreiter, den ich jemals gesehen habe. Mattingly schießt ihn auf zweihundert Yards vom Pferd, niemand sonst könnte das.«

      Er denkt an alles, ging es Harris durch den Kopf. Er ist jetzt schon dabei, Yellow Hands Horde zu stellen und kalkuliert jede Möglichkeit ein. Und dieser Mann verläßt uns in vier Wochen wegen eines Versprechens, das er seinem sterbenden Vater gab. Was werden wir ohne ihn anfangen?

      Joe Lattimer ritt bereits nach vorn, der Pima fiel zurück, und Lieutenant Harris wußte, daß er sich um die Sicherung seines Kommandos keine Sorgen zu machen brauchte. Es gab nichts, was Lattimer übersah oder dem Pima entging.

      Jedem in Camp Lowell war seit Monanten bekannt, daß Lattimer die Armee verlassen wollte, und doch hofften sie alle, daß er sich diesen Entschluß noch einmal überlegte. Sein Vater hatte ihm das Versprechen abgenommen, der Armee den Rücken zu kehren, ehe er seinen dreißigsten Geburtstag feierte.

      »Du wirst sonst nie zu etwas kommen und niemals dein eigener Herr und ein freier Mensch sein«, hatte der Alte gesagt. »Mit dreißig Jahren bist du ein Greis, wenn du so lange lebst. Versprich mir, daß du aufhörst, Sohn!«

      Der Chief-Scout Lattimer hatte es versprochen, und er war der Mann, der zu seinem Wort stand.

      Und diesmal hatte er versprochen, daß sie im Morgengrauen an der Blue Water Station sein würden.

      *

      Murphy fühlte die Unruhe seines Blutes wie ein Brennen unter der Haut, seitdem die Frau in die Station gekommen war. Es war die schönste Frau, die Murphy jemals gesehen hatte, und er hatte viele gekannt. Er schwärmte für alles, was Busen und ein verführerisches Lächeln zur Schau trug. Und diese Frau hatte ihn angelächelt, und er wollte jede Wette darauf eingehen, daß dieses Lächeln nur eines bedeutet haben konnte.

      Alan Murphy trat leise aus der Tür des Stationsgebäudes in die warme, schwüle Nacht hinaus, deren Sternenhimmel einen silbrigen Schimmer über die Nebengebäude und Stallungen warf. Es war eine Nacht, wie Murphy sie liebte, seitdem er im tiefen Süden war. Und dann wußte Murphy, daß er sich nicht getäuscht hatte: die Lady hatte das Zimmer des Nebengebäudes verlassen. Sie stand am Corral bei den zwei Eselfohlen und fütterte sie mit dem braunen Zucker aus Stationer Wilkins’ Zuckerdose.

      Murphy blickte lauernd in die Runde. Das Licht in Claiborns Zimmer war erloschen, die hölzernen Lamellenblenden waren vorgelegt worden, und wahrscheinlich schlief der reiche Lewis Claiborn längst, obwohl ihm die Hitze genauso wie Murphy zugesetzt haben mußte.

      Am Ende dieses Tages gab es für Murphy nichts mehr zu tun. Lewis Claiborn brauchte ihn nicht mehr. Niemand brauchte einen Revolvermann, wenn er schlief.

      Alan Murphy ging langsam auf den Corral

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