G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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wieder ausgespien hatte, an einem ganz anderen Platz wieder auf.

      Dies hier war das Ende der Geisterfährte, aber Joe Lattimer fühlte keine Befriedigung und keinen Haß.

      Er hatte seine Pflicht getan – nicht mehr und nicht weniger als das, was man von ihm erwartete.

      *

      Lattimer spürte plötzlich ein Würgen in der Kehle, denn er sah sie nun vor sich wie Lobos, die blitzschnellen Wüstenwölfe, aus den Büschen brechen.

      Es hatte nie bessere Reiter als Apachen gegeben. Sie klebten schon auf den Rücken der Mustangs, als diese aus den Büschen auftauchten.

      Das Tor der Station stand weit offen. Die dunkelbraune Reisekutsche befand sich etwa achtzig Yards vor dem Tor im freien Gelände. Eine Situation, die Lattimer befürchtet hatte. Der Fahrer, ein schnauzbärtiger Mexikaner, sah wohl die Apachen und stieß einen schrillen Schrei aus. Gleichzeitig zog er wie wild an den Leinen und griff nach der Peitsche.

      Niemand vermochte zu ahnen, welche Nervenanspannung Lattimer in den letzten anderthalb Minuten gepeinigt hatte. Er hatte abwarten und zusehen müssen, wie die Kutsche aus dem Tor fuhr. Ihm war klargewesen, daß die Apachen erst angreifen würden, wenn die Reisekutsche weit genug gefahren war. Und als sie nun angriffen, wußte Lattimer, daß die Kutsche verloren war.

      Joe Lattimer stieß den rechten Arm hoch, schwang sein Gewehr und gab seinem Apfelschimmel die Hacken. Das Tier sprang jäh an, dann preschte es den Hang hinauf, gewann die Kuppe und galoppierte an der anderen Seite wieder herunter.

      In diesem Augenblick war die Kutsche noch nicht halb herum. Der Fahrer schrie verzweifelt, während die Apachen wie eine Horde blutgieriger Wölfe aus den Büschen brachen und schon die ersten sechzig Yards zurückgelegt hatten. Mit einem Seitenblick erfaßte Lattimer den Pima. Der Indianer sprang auf das Pferd wie ein Puma und hatte sich im Laufen die Jacke übergezogen, und preschte nun um die Felsen ins Tal.

      Der nächste Blick Lattimers flog nach rechts. Dreihundert Yards von ihm entfernt, die Sonne im Rücken, brach Harris mit seinen Männern aus der Deckung und stob den Hang herab. Beide Gruppen strebten im gestreckten Galopp und mit kaltem Blut die

      Chance nutzend rechts und links hinter den Apachen her.

      Noch hatten die Indsmen die Gefahr nicht erkannt. Ihr gellendes, markerschütterndes Geschrei, das unheimlich anzuhören war, hallte von der Mauer der Station zurück.

      Jemand rannte dort aus dem Tor, verzweifelt mit den Armen rudernd. Er rief dem Fahrer des zweiten Wagens – eines Zweispänners mit Klappverdeck – der mitten im Tor war und nun nicht wenden konnte, etwas zu. Der Wagen mußte erst hinaus, um im freien Gelände gewendet werden zu können.

      Der Chief-Scout sah das Unglück kommen, während Buschzweige sein Pferd streiften und Kakteen an ihm vorbeihuschten. Sein Apfelschimmel raste im vollen Galopp durch den letzten Buschgürtel, und er wußte nun, daß die Indianer das Tor erreichen würden. Der Plan Yellow Hands ging auf, seine Leute hatten den richtigen Zeitpunkt abgewartet.

      Der Fahrer des zweiten Wagens gab der neben ihm sitzenden Frau einen Stoß. Sie fiel hintenüber in den Kasten und verschwand unter dem Klappverdeck. Die Pferde zogen den Wagen herum, als die ersten Schüsse krachten und über das Becken rollten. Lattimer sah das Aufspringen der Staubfontänen neben und vor dem Wagen. Sie tanzten um den Mann am Torflügel, der sich dahinter in Deckung bringen wollte. Ihn schien eine Kugel getroffen zu haben. Der Mann ging plötzlich in die Knie, hielt sich noch am Tor fest, aber seine Hände glitten binnen weniger Sekunden ab, und er stürzte auf das Gesicht. Danach versuchte er kriechend hinter das Tor zu entkommen.

      Hinter Joe Lattimer schrie Keefer irgend etwas. Der Sergeant war mit den anderen Männern zurückgefallen und sah entsetzt, wie der Fahrer des ersten Wagens auf dem Bock schwankte. Die Pferde bäumten sich auf, als das stakkatoähnliche Feuer der angreifenden Indianer die Senke in einen Hexenkessel verwandelte, der vom Brüllen der Abschüsse und Widerhall der Detonationen bebte.

      In diesem Moment rutschte der Fahrer der Reisekutsche schräg vom Sitz und fiel wie eine zerbrochene Puppe neben dem Bock auf das Vorderrad. Er wurde davon erfaßt und ein Stück zur Seite geschleudert, wo er mit ausgebreiteten Armen liegenblieb. Gleichzeitig geschah das, was Lattimer geahnt und befürchtet hatte.

      Die Apachen schossen nur noch auf den Klappverdeckwagen, dessen Plane sich unter den Einschüssen flatternd bewegte. Die ersten Schüsse lagen zu hoch. Der bärtige Fahrer warf sich nach vorn, tauchte in den Kasten und wollte die Pferde zurück hinter das Tor in den Schutz der Mauer bringen, als das eine Pferd sich aufbäumte und dann in den Seilen zusammenbrach.

      Yellow Hands Krieger hatten ein zu großes Ziel gehabt. Sie waren sonst schlechte Schützen, solange sie vom Pferderücken aus schießen mußten, aber sie hatten die Pferde getroffen. Es dauerte keine zwei Sekunden, dann lag auch das zweite Tier am Boden. Der Wagen stand mitten im Tor – ein unbewegliches Hindernis, das die Zufahrt blockierte.

      Das Tor blieb offen. Und genau das war es, was die Apachen beabsichtigt hatten.

      Der Angriff hatte bis dahin kaum fünfzehn Sekunden gedauert, aber schon hatten die Apachen die Reisekutsche erreicht. Einer der heranjagenden Indsmen sprang vom Pferderücken auf den Bock, ein anderer warf sich an die rechte Tür und versuchte sie aufzureißen, als ein Feuerstrahl aus dem Mittelfenster zuckte und ihn eine Kugel im hohen Bogen zurückschleuderte.

      Der Chief-Scout sah, wie sich einige Indianer umblickten. Und in diesem Moment erkannten sie, was in zwei Reihen von beiden Seiten, hinten schwenkend und eine große Sichel bildend, auf sie zukam.

      Yellow Hand, an der Spitze seiner Horde reitend, fuhr bei den gellenden Schreien seiner verdutzt anhaltenden Apachen herum. Er trug die gelbe Hand, das Totemzeichen seiner Sippe, auf dem Stirnband, ein weithin erkennbares Merkmal.

      In diesem Augenblick sprangen der Mann und die Frau vom quer im Tor stehenden Klappverdeckwagen und rannten geduckt in den Schutz der Mauer. Auf dem Hof liefen einige Gestalten dem Tor entgegen, aber was in der Reisekutsche saß, war dem Angriff der Indianer ausgeliefert.

      Joe Lattimer war nun bis auf neunzig Yards an die Mauer herangekommen. Rechts von ihm, gut hundertachtzig Yards entfernt, preschte John Mattingly hinter Lieutenant Harris und Sergeant Raiden her. Der Lange erkannte die Handbewegung Yellow Hands, und dann rissen die Apachen keine zwanzig Yards vom Tor die Mustangs herum und preschten Harris entgegen.

      An der Reisekutsche bildete etwa ein halbes Dutzend Apachen eine Traube. Einer fiel hintenüber, als er die linke Tür aufreißen wollte, aber ein anderer Apache schnellte von unten hoch, hielt seinen Revolver über den Fensterrahmen und schoß in die Kutsche hinein. Zwar traf ihn gleich darauf eine Kugel, doch andere hatten den Schlag an der Gegenseite aufgezogen, und jemand sprang hinein. Es war, als hätte sich diese Gruppe in die Kutsche verbissen. Anscheinend hörten und sahen die Rothäute nichts von ihrem Chief, der bereits dicht an der Mauer entlangritt und sich im gestreckten Galopp Harris und dessen Männern näherte.

      Lattimer richtete sich im Sattel hoch und winkte Keefer, geradewegs zur Mauer und dem Tor zu reiten, um dann Yellow Hand in den Rücken zu fallen, während er seinen Apfelschimmel zur Kutsche trieb.

      Die Apachen drangen unter gellendem Geschrei in die Kutsche ein. Zwei Schüsse krachten, schleuderten einen Apachen wieder hinaus, aber zwei weitere warfen sich nun vorwärts.

      In diesem Augenblick feuerte Lattimer. Er traf den letzten Indianer, der gerade in den Kasten wollte, in den Rücken, und der Ausgestoßene fiel strampelnd über das eiserne Trittbrett herab. Der andere packte einen

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