Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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war ein ausgezeichneter Spieler. Und als O’Brian plötzlich nach dem fünften verlorenen Spiel meinte: »Ich irre mich wohl nicht, wenn ich annehme, daß Sie da eine Menge von Doc Holliday gelernt haben«, ging zum erstenmal seit langer Zeit ein Lächeln über das dunkle Gesicht des Marshals.

      »Yeah, Sie haben recht, Sam. Man kann eine Menge von dem Doc lernen...«

      Gegen zehn Uhr gesellten sich zwei Männer zu ihnen, die am Mittag mit der hier oben in den Bergen sechsspännigen Overland gekommen waren.

      Gutgekleidete Leute, die fast zu elegant für die primitive Gegend hier oben waren. Beide mochten etwa Ende der Zwanzig sein, hatten längliche Gesichter, graugrüne Augen und trugen gewaltige Schnurrbärte. Überhaupt hatten sie eine frappante Ähnlichkeit miteinander. Es stellte sich heraus, daß es Twins waren, aus Ohio stammten und Jul und Ben Hacett hießen. Sie seien Pelzaufkäufer und wollten nach Montana, hatten sie erklärt.

      Sie hielten mit – und gewannen.

      Der eine lachte dröhnend. »Sehen Sie, mein Bruder wird jetzt nervös. Wenn wir gewinnen, will er dreimal hintereinander gewinnen!«

      Sie gewannen noch zweimal hintereinander.

      Auch das dritte Spiel, vor dem der Einsatz auf zehn Dollar erhöht worden war, schien an Ben Hacett gehen zu wollen.

      Plötzlich schoß Wyatts Rechte vor und spannte sich um Bens linken Unterarm.

      Juls Hände zuckten vom Tisch zu den Hüften.

      Da aber sah er in der Linken des Missouriers den Revolver blinken. Er hielt inne und sah seinen Bruder Ben, der offenbar der gefährlichere der beiden war, fragend an.

      Wyatt forderte O’Brian auf: »Nehmen Sie den beiden Gents die Revolver weg, Sam!«

      Da versuchte Ben sich mit einer Gewaltanstrengung loszureißen.

      Es gelang ihm nicht.

      Wyatt zerrte ihn so hart zu sich heran, daß der Mann schmerzhaft aufstöhnte.

      Jul suchte die Gelegenheit zu nutzen, federte hoch und zog den Colt.

      Da schoß ihm eine fauchende Flamme aus dem großen Revolver des Marshals entgegen, traf ihn im Unterarm und entriß ihm einen gellenden Schrei.

      O’Brian stürzte sich sofort auf ihn, um ihn zu entwaffnen.

      Ben holte mit der Rechten zu einem Uppercut gegen den Marshal aus.

      Wyatt blockte den Schlag mit dem linken Ellenbogen, ließ gleichzeitig die Hand des Banditen los, um dafür einen blitzschnellen Handkantenschlag gegen Bens Halsschlagader hochzureißen.

      Ben Hacett stürzte zurück und blieb zwischen den Stühlen liegen.

      O’Brian hatte den wildtobenden Bruder indes gebändigt.

      Von den anderen Tischen waren die Männer herangekommen.

      Der Schuß hatte den Hotelbesitzer und die anderen Gäste und Männer von draußen hereingelockt.

      Wie aufs Stichwort erschien auch Sheriff Goddard. »Was ist hier los?« brüllte er. Als er Wyatt mitten in dem Kreis erkannte, ging ein Grinsen über sein Gesicht. »Hallo, Marshal, wie geht’s? Ich habe es nie glauben wollen, aber es stimmt. Wo Sie sind, ist was los. Ein Jahr lang ist kein Schuß mehr in der Stadt gefallen. – Was hat’s denn gegeben?«

      Wyatt deutete auf Ben, der immer noch zwischen den Stühlen des unbesetzten Nachbartisches hing. »Er hat falschgespielt – und sein Bruder griff zum Revolver.«

      Goddard sah Ben Hacett an. »Aha, wo hat er denn die Asse?«

      »In der linken Manschette.«

      Goddard zog zwei Karten aus der Manschette Bens.

      Jul wurde aschgrau, als er es sah.

      Da kam auch Ben zu sich. Er sprang sofort auf die Füße und hatte plötzlich ein dolchartiges Messer in der Hand.

      Mit einem heiserem Laut hechtete er auf den Missourier zu.

      Obwohl der blitzartige Angriff aus der Flanke überraschend kam und Sam O’Brian, Goddard und eine Reihe anderer Männer einen Schreckensschrei wie aus einem Mund ausstießen, hatte Ben Hacett wieder Pech. Er war einfach an den falschen Mann geraten.

      Wyatt steppte zur Seite, ließ den Mann fast passieren und wuchtete ihm, als er auf zwanzig Inches herangekommen war, einen steif angewinkelten, aus der Hüfte gerissenen Haken unter der Stoßhand her, die die Klinge umspannt hielt, haargenau aufs Brustbein.

      Wie von einem Hufschlag getroffen sackte der Falschspieler in sich zusammen.

      Im Spielsaloon des Hotels herrschte atemlose Stille.

      Bis Sam O’Brian impulsiv lostrompetete: »Bravo, Wyatt! Heavens, war das ein Schlag. Den schluckt er nicht!«

      »Wyatt –?« fragte ein riesiger rothaariger Mann, der mit im Kreis stand. »He, ist er etwa Wyatt Earp?«

      »Yeah!« brüllte O’Brian.

      Und auch Goddard meinte: »Yeah – er ist Wyatt Earp. Und wer es nicht wußte, der weiß es jetzt ganz genau! – Doc Fulham – sehen Sie doch bitte nach dem anderen Burschen da!«

      »Hm, ein Streifschuß...«

      »Welch ein Zufall!« meinte O’Brian.

      Und auch Sheriff Goddard wußte, daß es kein Zufall war.

      Goddard packte Ben, schleppte ihn zum Tresen und goß ihm eine Kanne Wasser ins Gesicht.

      Da kam der Falschspieler wieder zu sich, schüttelte den Kopf wie ein nasser Hund – und taumelte mit dem Rücken gegen die Theke. Mit noch glasigen Augen musterte er die Männer.

      Als er den Missourier sah, zuckten seine Hände dahin, wo sonst sein Revolver steckte. Als er das leere Halfter fühlte, flog seine Hand zur Innenseite seiner Jacke, aber auch das Messer war verschwunden.

      Der Sheriff hatte beides längst an sich genommen.

      »Pech gehabt, Freund. Das Spiel ist zu Ende. Wie kann man auch so dumm sein, sich ausgerechnet mit Wyatt Earp einzulassen!«

      Ben wischte sich durchs Gesicht. Plötzlich lachte er wie ein Junge. » Wyatt Earp? Er ist Wyatt Earp?«

      »Yeah!« rief O’Brian, »du hast doch hoffentlich nichts dagegen?«

      Mit einem wilden Lachen wandte sich der Falschspieler um. »Damned, ist das ein Ding! Well, so kann es einem gehen. Leider hatte er sich mir nicht vorgestellt.«

      Ben tastete nach seiner Brust.

      Wyatt sah in diesem Augenblick, daß dieser Mann nicht nur ein kleiner Gauner, ein Falschspieler und ein Messerstecher war. Dieser Ben Hacett war ein aalglatter, harter, eiskalter Mann.

      Dennoch – was hatte er gegen den Marshal ausrichten können? Nichts.

      Und

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