Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg страница 32

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

Скачать книгу

erklärte Steffi. »Hast es uns versprochen, Papi.«

      Lieber heute als morgen hätte er mit seinen Kindern dieses Haus verlassen, das so viele traurige Erinnerungen für ihn barg. Aber es war nicht so einfach, einen Platz zu finden, der seinen Vorstellungen entsprach.

      Heute hatte er sich wieder einen ganzen Stoß Zeitungen mitgebracht, doch die konnte er erst studieren, als die Kinder schliefen und er mit schlecht verhohlener Ungeduld Frau Griebels Klagen angehört hatte.

      Sie hatte immer etwas zu klagen, aber er musste einlenken, weil er sie brauchte.

      Seufzend legte er eine Zeitung nach der anderen beiseite. Doch endlich blieb sein Blick interessiert an einer Anzeige hängen.

      Villa, acht Zimmer und Nebenräume, großes Parkgrundstück am See, in landschaftlich schöner Lage, zu vermieten. Hauspersonal (3 Personen) müsste übernommen werden. Anfragen sind zu richten an Rechtsanwalt Dr. Rückert, Hohenborn am Sternsee.

      Hauspersonal müsste übernommen werden? Fasziniert starrte Arndt auf die Annonce. Das wäre ja ein Glücksfall. Fragte sich nur, ob man an einem Vater mit drei lebhaften Kindern interessiert sein würde.

      Jedenfalls wollte er sich morgen gleich mit diesem Dr. Rückert in Verbindung setzen.

      *

      Ein paar Tage später fuhr Dr. Rückert zur Villa Hellwege. Er hatte seinen Besuch telefonisch angekündigt und wurde von Veronica mit Spannung erwartet.

      So hielt er sich auch nicht lange bei der Vorrede auf.

      »An Interessenten mangelt es nicht, aber die meisten haben ganz genaue Vorstellungen«, sagte er. »Am sympathischsten ist dieser Dr. Baldung. Allerdings hat er drei Töchter.«

      »Das wäre doch kein Hinderungsgrund. Für Kinder ist der Park ideal«, meinte Veronica. »Womöglich würde ich da ein Betätigungsfeld finden. Ich mag Kinder. Wäre er denn mit dem Mietpreis einverstanden?«

      »Das spielt keine Rolle. Er ist vermögend. Er will eine Forschungsarbeit in aller Ruhe abschließen. Wir haben bisher nur miteinander telefoniert. Morgen will er selbst kommen, wenn er nicht einen abschlägigen Bescheid erhält. Er wäre sogar dankbar, wenn genügend Hauspersonal zur Verfügung stünde, und auch nicht knauserig.«

      »Und seine Frau?«, fragte Veronica.

      »Er scheint keine mehr zu haben.«

      Dr. Rückert sah Veronica forschend an. Vielleicht behagte ihr das nicht. Er hatte auch seine Bedenken gehegt.

      »Dann bräuchte sich Otti nicht herumkommandieren zu lassen«, sagte sie jedoch zuversichtlich. »Das fürchtet sie nämlich. Aber gegen Kinder haben beide gewiss nichts einzuwenden. Wie alt sind sie denn?«

      »Sieben, fünf und zwei Jahre.«

      Und schon keine Mutter mehr, dachte Veronica teilnahmsvoll. Für einen Mann mochte das nicht einfach sein.

      »Dann bringen Sie diesen Dr. Baldung nur her. Aber verraten Sie um Himmels willen nicht, wer ich bin! Ich gedenke, die Nichte von Paul und Otti zu spielen.«

      »Du liebe Güte! Ist das nicht riskant?«

      »Wer kennt mich hier schon«, meinte Veronica. »Die paar Leute, die ich noch von früher her kenne, sehe ich selten, und so schnell wird Dr. Baldung kaum Bekanntschaften schließen. Warten wir es erst mal ab.«

      Zuviel Hoffnungen wollte sie sich nicht machen. Aber sie sah dem nächsten Tag doch mit Spannung entgegen.

      *

      Arndt blieb nichts anderes übrig, als seine Kinder mitzunehmen. Da Frau Griebel ihren freien Tag hatte und keinesfalls darauf verzichten wollte.

      Auf der Fahrt hatte er auch keinerlei Grund, sich über sie zu beklagen, obgleich diese sich länger hinzog, als er erwartet hatte.

      Jill war eingeschlafen, und die beiden Größeren gaben sich Mühe, ihr Plappermäulchen zu halten. Sie blieben auch brav im Wagen sitzen, als Arndt Dr. Rückert aufsuchte.

      Der atmete insgeheim erleichtert auf. Die sympathische Stimme des Mannes hatte nicht getäuscht.

      Dr. Arndt Baldung war auch sonst ein sympathischer Mann, zurückhaltend, wortkarg und eine Persönlichkeit. Mehr als mittelgroß, ziemlich breitschultrig, wirkte er nicht wie ein Schreibtischmensch.

      »Sie können sich das Haus gleich ansehen«, sagte Dr. Rückert. »Ich habe leider noch einen Termin, aber ich habe Ihren Besuch schon angekündigt. Das Ehepaar Muhr wird Ihnen alles zeigen.«

      »Ich habe meine Kinder mitbringen müssen«, erklärte Arndt. »Wird man gegen sie nichts einzuwenden haben? Manche Vermieter sind da eigen, besser gesagt, die Mehrzahl. Ich habe meine Erfahrungen.«

      »In diesem Fall können Sie unbesorgt sein. Man weiß Bescheid. Die Besitzerin selbst hat nichts einzuwenden. Sie möchte nur gar nicht in Erscheinung treten. Sie muss das Haus in einer persönlichen Notlage vermieten. Sie hat mich beauftragt, den Vertrag zu machen. Aber Sie müssen sich erst überzeugen, ob Ihnen die Lage und die Räumlichkeiten zusagen.«

      Das konnte Arndt wenig später. Und wie sehr sagte ihm die Lage zu!

      »Da ist ja nur eine Mauer«, gar kein Haus«, meinte Steffi.

      »Man kann es nur nicht sehen«, sagte er.

      »Dann muss es aber mächtig klein sein. Da haben wir doch keinen Platz, Papi«, mischte sich Martina ein.

      »Wartet doch ab und murrt nicht schon wieder!«, ermahnte er sie und nahm die kleine Jill, die noch schlaftrunken war, auf den Arm.

      Paul öffnete das Tor. Höflich, wenn auch ziemlich gehemmt, grüßte er. Und dann sahen sie das Haus.

      »Das ist ja wie ein Schloss!«, rief Martina und klatschte in die Hände.

      »Schön«, sagte Steffi staunend.

      »Sön«, plapperte Jill.

      So viel Glück kann ich doch gar nicht haben, dachte Arndt. Und als dann die freundliche Ottilie sie im Haus empfing, glaubte er zu träumen.

      Er hatte immer etwas gegen die supermodernen Bauten gehabt, die keine Atmosphäre hatten. Dieses Haus hatte seine eigene.

      Die Kinder sagten kein Wort. Selbst die kleine Jill riss nur die Augen auf.

      »Jetzt braucht nur noch eine Fee zu kommen«, bemerkte Steffi, und gleich darauf schien sie leibhaftig vor ihnen zu stehen. Jedenfalls dachten die Kinder so, als Veronica die Treppe herabkam.

      »Das wäre dann unsere Nichte Veronica«, sagte Paul Muhr mit ein bisschen zittriger Stimme.

      Guter Gott, wie ein Dienstmädchen sieht sie aber nicht aus, dachte Arndt, ohne sich jedoch weiteren Überlegungen hinzugeben. Martina pirschte sich schon an Veronica heran.

      »Bleibst du immer hier?«, fragte sie. »Papi, dann brauchen wir die Griebel doch gar nicht.«

      »Sie würde ohnehin nicht mitkommen«, erwiderte Arndt.

      Jill

Скачать книгу