Mami Staffel 7 – Familienroman. Lisa Simon

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Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

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wegen einer anderen sitzenlassen«, fauchte sie zornig. »Und du wirst das auch nicht tun. Nicht, wegen einer kleinen, verblödeten Hausfrau, die nichts als ihre Gören und das bißchen Biedermeiersex im Kopf hat, zu dem ihre Phantasie gerade mal ausreicht. Nein, nicht für so eine. Für die gebe ich dich nicht frei.«

      Stephan schüttelte den Kopf. Er fühlte sich plötzlich unglaublich müde. Dieser ganze Streit und alles was diesem vorausgegangen war, erschien ihm auf einmal so lächerlich, daß er sich fragte, weshalb er nicht schon längst den Schlußstrich unter diese Beziehung gesetzt hatte.

      »Es ist nicht wegen Roberta«, murmelte er matt. »Es ist, weil ich dich nicht mehr liebe.« Er seufzte, dann wurde ihm bewußt, daß er Melinda nicht so stehen lassen durfte. »Du und ich, das war doch schon lange vorbei«, raffte er sich deshalb auf, zu erklären. »Wenn du einmal ganz ehrlich bist, haben sich auch deine Gefühle für mich verwandelt. Damals, als wir uns kennenlernten, da hatten wir noch gemeinsame Ziele. Aber jetzt? Jetzt gehen wir getrennte Wege. Ich bin nun mal nicht der Typ, der abends, nachdem ich den ganzen Tag herumgehetzt bin, noch auf irgendwelche Parties rennt oder sich die Nächte in Diskotheken um die Ohren schlägt. Ich träume auch nicht mehr von der großen Karriere. Du liebst deinen Beruf über alles, mußt ständig in Bewegung sein. Brauchst den Erfolg wie eine Droge. Mel, wir haben uns nichts mehr zu sagen, hast du das denn noch nicht gemerkt?«

      Sie wich seinem Blick aus.

      Nein, wollte sie widersprechen, aber dann nickte sie doch. »Ja, natürlich hat sich etwas geändert. Aber das liegt nicht an mir. Ich habe dir immer gesagt, daß ich kein Hausmütterchen sein will. Ich tauge einfach nicht dazu.«

      »Und deshalb müssen wir uns trennen«, sagte er statt dessen. »Such dir einen netten Mann, der ebenso tüchtig ist wie du. Und der deine Ideale akzeptiert, ja, sogar teilt. Damit wirst du auf jeden Fall glücklicher leben als mit mir.«

      Melinda warf den Kopf in den Nacken. Sie glaubte Stephan kein Wort. Oh, sie wußte sehr genau, weshalb er seine Meinung so plötzlich geändert hatte, was ihm im Kopf herumspukte. Aber sie wollte diesen Streit nicht weiterführen.

      Jetzt war es Zeit, nachzugeben und die Sanfte zu spielen. Morgen war noch Zeit genug, die Dinge wieder an die richtige Stelle zu rücken.

      »Ich gehe schlafen«, verkündete sie mit veränderter Stimme. »Laß uns morgen weiterreden. Wenn wir eine Nacht drüber geschlafen haben, sieht die Welt anders aus.«

      »Ja, vielleicht«, murmelte Ste-phan und wandte sich der Treppe zu.

      Er begann, Stufe für Stufe hinaufzusteigen. Melinda sah ihm hinterher, bis er in dem kleinen Gästezimmer verschwunden war, das sie bisher nie benutzt hatten.

      Das Zuschlagen der Tür setzte einen vorläufigen Schlußpunkt unter die Szene. Aber Melinda wußte, daß das letzte Wort nicht gesprochen war.

      Sie würde dafür sorgen, daß Stephan diese verdammte, kleine Hausmutter schnellstens vergaß.

      *

      Die Zwillinge liebten es, ihre Mahlzeiten draußen auf der Terrasse einzunehmen.

      Auch an diesem Morgen stürmten sie mit Freudengeheul die Treppe hinunter und in den Garten hinaus, voller Vorfreude auf das ge-mütliche Frühstück, das Roberta ihnen jeden Morgen liebevoll bereitete.

      Der runde Tisch auf der Terrasse war bereits gedeckt. Im Haus roch es nach Kaffee und frischen Brötchen, der Eierkocher pfiff, gerade in dem Moment, als die beiden ihre Köpfe zur Küchentür hereinsteckten.

      »Guten Morgen, Tante Robbi!« Die fröhlichen Stimmen zauberten augenblicklich ein Lächeln auf Robertas übernächtigt wirkendes Gesicht. Sie hatte eine durchwachte Nacht hinter sich, in der sie die tausend Gedanken, die in ihrem Kopf Karussell gefahren waren, nicht zur Ruhe hatten kommen lassen.

      Der Kuß hatte sie vollkommen durcheinandergebracht. Es war eine Weile her, seit sie ihr Herz verschenkt hatte. Der Typ war wie ein Märchenprinz dahergekommen, auf den Roberta prompt hereingefallen war.

      Dabei gehörte sie eigentlich zu den Frauen, die sich ihre Träume selbst erfüllten. Die nicht auf einen Mann warteten, der ihnen die Kastanien aus dem Feuer holte und sie erst wachküssen mußte. Aber

      Pierre hatte sie im Sturm erobert. Ihr Verstand hatte vollkommen dichtgemacht, und selbst die Warnungen ihrer besten Freunde hatte Robbi nicht davon abhalten können, diesem Mann ihr Vertrauen zu schenken.

      Es war eine stürmische Affäre gewesen, die damit endete, daß sie entdeckte, daß der Prinz noch andere Prinzessinnen küßte. Roberta hatte ihn – sehr ernüchtert – vor die Tür gesetzt und war von da ab allen Prinzen und Fröschen sorgsam aus dem Wege gegangen.

      Sie hatte sich nicht vorstellen können, ihr Herz noch einmal so gründlich verlieren zu können. Aber es war passiert! Sie hatte sich in diesen Stephan Hollrieder verliebt und das bis über beide Oh-ren.

      Dafür hätte sie sich selbst pausenlos vors Schienbein treten mögen. Hatte sie denn nichts dazugelernt? Dieser Mann war doch auch bloß ein netter Blender, ein Tunichtgut, der sie eben mal hatte »vernaschen« wollen.

      Wahrscheinlich hatte er Streß mit seiner anspruchsvollen Verlobten und wollte sich auf diese Art und Weise die entgangenen Urlaubsfreuden zurückholen. Aber nicht mit ihr, Roberta Simonas! Sie war zwar Schriftstellerin, aber deswegen mußte sie nicht an Wunder, Feen und Märchenprinzen glauben!

      »Kriegen wir Cornflakes?« drängelte sich Willys hoffnungsfrohe Stimme in ihre Gedanken.

      Roberta riß sich zusammen und verbannte alle Gedanken an den vergangenen Abend und an Ste-phan Hollrieder aus ihrem Kopf.

      »Ich habe gestern welche aus der Stadt mitgebracht«, erklärte sie den Kindern. »Ihr bekommt Eier, Flakes und diese Schokocreme, die ihr anscheinend pfundweise futtern könnt, okay? Aber zuerst geht ihr hinaus und bringt Herrn Schröder das Frühstück. Tiere haben nämlich auch Hunger.«

      »Wuff« machte Anni, als wollte sie damit auf sich aufmerksam machen.

      »Ja, du auch«, lächelte Roberta und schob die Hündin aus der Küche. »Aber du hast immer Hunger, kleine verfressene Hundedame, du! Mach, daß du hinauskommst und laß den Frühstücks-tisch in Ruhe.«

      Anni warf ihr einen strafenden Hundeblick zu, dann machte sie aber tatsächlich kehrt und folgte den Kindern, die lärmend in den Garten stoben.

      Roberta nahm indessen die Eier aus dem Kocher. Langsam begann sie sich doch auf den Tag zu freuen. Kinder waren was Tolles. Sie rückten die Welt ganz schnell und ohne große Worte zu machen an die rechte Stelle. Sie ließen einem einfach keine Zeit, den kleinen Seelenwehwehchen nachzujammern, mit denen man sich sonst wochenlang herumplagte.

      Leise vor sich hin summend, hielt Roberta das Gestell mit den Eiern unter das kalte Wasser, aber das Arrangement entglitt ihren Fingern, als draußen ein markerschütternder Schrei ertönte.

      Roberta machte sich nicht die Mühe, die Eier wieder aus dem Becken zu fischen. Wie von Furien gehetzt raste sie in den Garten und wäre an der Terrassentür beinahe mit den Zwillingen zusammengestoßen, die heulend ins Wohnzimmer gestürmt kamen.

      »Herr Schröder!« Willy zitterte am ganzen Leibe. »Herr Schröder, Tante Robbi, komm schnell, Herr Schröder bewegt sich nicht mehr.«

      Roberta stopfte die Kinder einfach in den nächstbesten Sessel.

      »Bleibt

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