Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Weg nicht, ahnte nicht, wohin er hier fuhr.

      Die Straße war steinig und führte bergab. Rechts waren Felsbrocken, die von den Menschen in Silverlake die Teufelsblöcke genannt wurden, und links fiel eine Schlucht sechzehn Meter tief ab.

      Der schwere Wagen mit dem Vierergespann preschte holpernd und dröhnend über das Gestein bergab.

      Und plötzlich geschah es, er rutschte, kippte nach links über den steilen Abhang, riß die Pferde und den Kutscher mit in die Tiefe.

      Dave Hickok war nicht sofort tot. Mit gebrochenen Rippen und zertrümmerter Nase lag er stundenlang in der kleinen Schlucht.

      Während im Süden der Stadt der Brand wütete.

      Niemand hatte den Wagen beobachtet.

      Und wer jetzt über das Land schaute, sah ihn ja nicht mehr, da er gut verborgen in der Tiefe der Schlucht lag, wo ihn niemand vermutete.

      Der Bandit Hickok starb erst im Morgengrauen.

      Mit seinem Tod hatte der verräterische Bandenchef gerechnet; allerdings hatte er sich das anders vorgestellt. Er hatte geglaubt, daß Dave niemals heil und ungesehen aus der Stadt kommen würde. Die Leute mußten ihn sehen und würden ihn beim Aufflackern des ersten Feuerstrahls lynchen, weil sie ihn für den gesuchten Brandstifter halten mußten.

      Nun war es so gekommen.

      Und Ceveller sah die Menschen in die Scheunengasse rennen. Mit Eimern, Wasserschläuchen, Sand und Decken.

      Alle stürmten schreiend davon. Denn so, wie der Wind stand, war es nicht ausgeschlossen, daß er auf die anderen Häuser überschlug und die ganze hölzerne Stadt gefährdete. Es war also reiner Selbsterhaltungstrieb, der die verängstigten Menschen zu dem Brandherd trieb.

      Ceveller handelte schnell.

      Er betrat ganz offen das Haus, in dem der Arzt jetzt wohnte, ging mit raschen Schritten durch den Flur und stieß die Zimmertür auf, in der er Forrestier wußte.

      Kid Ceveller prallte zurück.

      Auf dem Bett, in dem er Forrestier wähnte, saß der kaltgesichtige Mann mit dem schwarzen Anzug. Er hatte eine große Zigarre zwischen seinen ebenmäßigen Zähnen, die Arme übereinandergekreuzt und den Kopf gesenkt.

      Ceveller war so sehr überrascht, daß ihm ein Ruf der Verwunderung entfuhr.

      Wyatt blickte ihn fest an.

      »Hallo, Sheriff. Wen suchen Sie denn hier?«

      Ceveller faßte sich unerwartet schnell.

      »Den Doktor. Ich – ich habe etwas mit ihm zu besprechen.«

      Wyatt nickte. »Kann sein.« Er stand auf und deutete in die andere Ecke des Raumes. »Da ist Doktor Collins.«

      Ceveller hüstelte. Sein Glasauge schien aus den Höhlen zu quellen.

      Doc Collins blickte ihn mürrisch an.

      »Was wollen Sie, Billock?«

      »Ich habe da seit gestern Schmerzen im Fuß…«

      »Das hat Sie wohl daran gehindert, auch zu der Brandstelle hinzulaufen«, spöttelte der Arzt.

      Idaho Kid wandte sich um und warf die Tür dröhnend hinter sich zu.

      So sah das also aus. Doc Collins, Careys Sohn und dessen Freund hielten ihn in Schach!

      Diese Gewißheit trieb dem Verbrecher für einen kurzen Augenblick eine Siedehitze in den Schädel. Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn.

      Ganz fern irgendwo in seinem Hirn dämmerte ihm jetzt die Erkenntnis, daß die Gegner, die er hier hatte, stärker waren, als er ahnte.

      Er hatte nur noch eine Chance: Schnell und brutal handeln, wie er es sonst immer getan hatte.

      Heavens, jetzt hätte er Tucker gebraucht. Der war tot. Er selbst hatte ihn niedergeschossen wie einen tollen Hund.

      Und der Stern, den sie ihm hier an die Brust hefteten, hatte ihn blind und taub gemacht. Nicht nur stolz und hochmütig.

      Auf dem Vorbau blieb er stehen, nahm den Hut vom Kopf und wischte sich mit dem karierten Taschentuch über die Stirn und durch den Nacken.

      Als er aufblickte, schrak er erneut zusammen.

      Er sah in ein eiskaltes Augenpaar. In ein Augenpaar, das er schon kannte, aber das er so noch nicht gesehen hatte.

      Devils, es gehörte dem geschniegelten jungen Collins. Er lehnte drüben vor Kellys Bar an einem Vorbaupfeiler, hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Hände tief in die Hosentasche geschoben. Von einer grünschimmernden schwarzbestickten Weste stach die breite goldene Uhrkette blitzend ab.

      Und dann dröhnte es plötzlich wie ein Gongschlag durch den Schädel des Verbrechers. Die Augen des Mannes da drüben hatte er schon gesehen. Yeah, in jenem Spielsalon drüben in Abilene.

      Und der Besitzer dieser Augen hatte gegenüber am Spieltisch gesessen, er hatte kurz nach Mitternacht seinen großen Trick erkannt, ihm mit einem blitzschnellen Griff das As aus dem linken Ärmel gezogen. Dann, als Ceveller zurückspringen und seine Leute die Colts ziehen wollten, war der Mann wie eine Schlange hochgefahren, hatte zwei blitzende Sixguns in den Fäusten gehabt und ihn mit den gleichen Augen angesehen wie jetzt.

      Holliday! Doc John H. Holliday!

      Tonlos hauchte der Mörder den Namen vor sich hin.

      Die Erkenntnis traf ihn wie ein Peitschenschlag. Wild hämmerte es in seinem Schädel.

      Und mit dieser Erkenntnis war ihm eine weitere, eine viel fürchterlichere gekommen:

      Der Mann, der drinnen auf Forrestiers leerem Bett gesessen hatte, konnte niemand anderes als der Marshal Earp sein!

      Yeah, er mußte es sein!?Zounds, wo hatte er seine Augen gehabt? Der große Revolver in der Linken, dieses Gesicht, seine blitzschnellen, geradezu phantastisch schnellen und doch so eiskalten Aktionen…

      Und jetzt, in der Minute, da der Verbrecher Ceveller sich plötzlich verloren und regelrecht umstellt und eingefangen sah, kam ihm noch einmal eine Idee, die seinen Untergang verschieben sollte.

      Er tat nicht das, wozu es ihn in seiner Verzweiflung trieb: Er zog nicht den Colt und beging nicht den Wahnsinn, sich gegen den tödlichen Gunfighter Holliday mit dem Revolver zu stellen.

      Nein. Der Verbrecher Kid Jonathan Ceveller war noch nicht am Ende seines Trails.

      Der Ritt, der vor achtunddreißig Jahren drüben im kleinen Pocatello im Staate Idaho begonnen hatte, erhielt noch einen Aufschub.

      Vielleicht war es die wichtigste Minute im Leben des Banditen. Er tat etwas, das er sich selbst vorher niemals zugetraut hätte. Er handelte denkend, yeah, denkend und überlegend.

      Ganz kalt war sein Hirn plötzlich, kalt wie die Augen des Mannes da drüben.

      Ceveller

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