Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      *

      Er hatte so viel gesetzeswidrige Taten in Silverlake verübt, der Bandit Kid Ceveller. Aber es gab nicht eine, die irgendeiner gesehen hatte.

      Wie war es mit Forrestier?

      Wenn Ceveller gewußt hätte, daß sich der Sheriff an nichts, aber auch an gar nichts erinnerte, wäre ihm leichter um sein schweres Herz gewesen.

      Wyatt hatte in stundenlangen Gesprächen versucht, aus Forrestier doch irgend etwas herauszuholen, aber der Kranke konnte sich an nichts mehr erinnern.

      »Es tut mir leid, Marshal! Ich bin niedergeschossen worden. Ich weiß es nur, weil es Doc Collins und Doc Holliday mir erzählt haben. Aber ich kann mich an nichts erinnern. Ich bin über die Straße gelaufen, und dann habe ich Bud Kelly gefunden. Weiter weiß ich nichts.«

      Und dabei war es geblieben.

      Wyatt Earp war sich also darüber im klaren, daß er Billock, wie sich Ceveller ja hier nannte, regelrecht stellen mußte. Die große Gefahr dabei war, daß der Bandit inzwischen neue Verbrechen verübte. Deshalb mußte er unentwegt überwacht werden.

      Wyatt ritt, nachdem er Kellys Bar durch den Hinterausgang verlassen hatte, die ganze Nacht umher.

      Doc Holliday blieb auf dem Posten.

      Barrymoore leistete ihm Gesellschaft.

      *

      Im Morgengrauen fand Wyatt den abgestürzten Wagen, den toten Kutscher und die Pferde, von denen nur eines den Sturz fast heil überstanden hatte. Wyatt befreite das Tier aus seinem Geschirr und führte es mit sich in die Stadt zurück.

      In Blacks Stall untersuchte er das Planwagenpferd. Es war der Führgaul gewesen, ein kräftiger starkknochiger Brauner.

      Wyatt entdeckte nur einige Schürfwunden. Und auf der linken Hinterhand ein kleines Brandzeichen.

      Einen doppelten Ring mit einer Krone.

      Double Cross King!

      Der Missourier stieß einen leisen Pfiff aus. Sollte dieses Tier vielleicht von Billy Kings Double Cross Ranch stammen? Wyatt kannte die Ranch. Sie lag drüben bei Mink Geek in Idaho. Sollte das Pferd tatsächlich dort gestohlen worden sein?

      Noch in der gleichen Stunde schrieb der Marshal einen kurzen Brief an den Rancher King, den er zufällig kannte.

      »Ich habe ein braunes Pferd aus einem Vierergespann aufgefunden, das Ihr Brandzeichen trägt. Bitte geben Sie mir sofort Nachricht, ob Sie ein Tier vermissen und seit wann…«

      Wenn der abgestürzte Planwagen in irgendeiner Verbindung zu dem verdächtigen Mann stand, der sich Billock nannte, dann hatte Wyatt bisher in der falschen Richtung gesucht. Vier Depeschen hatte er bereits an befreundete Sheriffs in Kansas aufgegeben. Und da Doc Holliday behauptete, den Mann aus Abilene zu kennen, war Wyatt in seiner Vermutung, der Einäugige aus dem nordöstlichen Kansas nur bestärkt worden.

      Holliday wußte den Namen des Mannes nicht mehr. Aber Billock hatte er damals ganz sicher nicht geheißen, das wußte der Gambler genau.

      Und nun war das Pferd mit dem Brandzeichen einer Ranch versehen, die über sechshundert Meilen weit im hohen Nordwesten lag. Es galt nun herauszufinden, ob Billock etwas mit dem Planwagen zu tun hatte. Wenn ja, dann war er in Idaho gewesen, oder er stammte sogar daher.

      Wyatt schickte sofort eine Depesche an den Marshal von Idaho Falls mit einer kurzen aber sicheren Beschreibung Billocks und der Frage, ob ihm zufällig ein solcher Mann bekannt sei.

      Der Missourier konnte nicht ahnen, daß diese Depesche in Idaho Falls wie eine Dynamitladung einschlagen würde.

      Leider war Marshal Kenneth nicht im Office, und der Chief-Deputy getraute sich nicht, die Depesche zu öffnen. So blieb sie denn liegen, bis der Marshal von seinem Ritt zurückkam.

      Inzwischen verstrich kostbare Zeit.

      *

      Wyatt hatte nichts unversucht gelassen, die Karten des Einäugigen aufzudecken.

      Aber anscheinend war das Glück diesmal gegen ihn.

      Yeah, es schien sogar launischerweise auf der Seite des Verbrechers zu sein.

      Cevellers Stunde hatte noch nicht geschlagen. Obgleich er seit dem Augenblick, da er wußte, daß der Marshal Earp in der Stadt war und ihn beobachtete, das Spiel hier verloren gab, hatte ihn das Geschick noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, es sollte ihm in der krummen gichtigen Gestalt des Kuhtreibers Lester Behan im allerletzten Augenblick noch einmal unter die Arme greifen.

      Behan war ein kurzgeratener Mensch mit gelbem, eingetrocknetem Gesicht und langer dünner Nase. Er war ein tückischer Bursche und hatte eine Menge Dreck am Stecken. Und eben dieser Dreck schien ihn aus irgendwelchen Gründen plötzlich zu drücken, als er an einem späten Nachmittag durch das hohe Gras hinter der kleinen Farm Joe Conns vorüberritt.

      Conn war ein riesiger Bursche mit herkulischen Körperformen und einer fast bronzebraunen Haut. Sein Vater war ein englischer Squatter gewesen, der eine hübsche Indianerin zur Frau genommen hatte. Joe war schon hier, als unten in Silverlake erst sieben Häuser standen. Er bewirtschaftete seine kleine Farm völlig allein. Und selbst wenn er Arbeitskräfte gesucht hätte – er würde keine gefunden haben, da niemand für eine »Rothaut« arbeiten wollte.

      Er war ein verbissener wortkarger Geselle, der nur seiner Arbeit lebte. Es hieß, daß er über Bärenkräfte verfüge, aber das Herz eines Kindes habe.

      Der krummbeinige Cowboy Lester Behan war in der Stadt gewesen. Er hatte im Store sieben Rollen Stacheldraht für den Herbst bestellt. Sein Boß, der Rancher Nat Vaugham, brauchte den Draht zum Herbst.

      Behan war ein übler Bursche. Er stammte aus Abilene und hatte von seinen siebenundvierzig Jahren neunzehn hinter Gefängnismauern verbracht. Dennoch hatte er immer wieder Arbeit gefunden, der Dieb Behan.

      Er konnte das Stehlen nicht lassen. Auch den roten Conn hatte er mehrfach bestohlen. Er hatte ihm Zügelleinen von dem Corralgatter weggenommen, als er den Farmer auf der Weide wußte, er hatte ihm Decken und sogar Geld gestohlen. Er war ein ständiger Besucher im Hause des Farmers – wenn der unterwegs war.

      Vor einem Monat hatte Conn ihn erwischt. Es war bei einer kräftigen Tracht Prügel geblieben. Und die verzieh der gallige Cowboy der »verdammten Rothaut« nicht.

      Und was er jetzt durch einen puren Zufall sah, ließ ihm den Mund offenstehen.

      Drüben hinter dem Farmerhaus stand ein Mann und spaltete Holz. Dieser Mann war jedoch nicht der hünenhafte Joe Conn. Es war ein kleinerer Mann.

      Behan erkannte ihn trotz der Entfernung sofort: Es war Ed Cramer, der verschwundene Boß der Cramer Ranch.

      Behan sprang vom Pferd und verkroch sich mit dem Gaul in einem Gebüsch.

      Heavens! Was hatte das zu bedeuten? War Cramer etwa die ganze Zeit über bei dem Indianer? Hatte er etwa ausgerechnet bei ihm Zuflucht gesucht?

      Behan ließ sich Zeit.

      Er blieb über drei Stunden im Gras hocken

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