Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Yards vor Holliday blieb er stehen.

      Er hob den Kopf und sah den Mann fest an.

      »Collins, ich bin ein rauher Bursche. Ich weiß, ich habe Sie etwas grob behandelt, aber Sie werden das vergessen. Drüben brennt das Südende der Stadt. Ich habe vorhin einen großen Wagen da hinunter fahren sehen. Ein langer blonder Bursche führte ein Vierergespann… Plötzlich mußte ich an Forrestier denken. Ich sah nach ihm. Aber Ihr Freund saß auf seinem Bett. Da ist also anscheinend alles in Ordnung.«

      Holliday antwortete nichts. Schweigend lehnte er an dem mit indianischen Schnitzereien bedeckten Pfeiler und bohrte seine scharfen Augen geradewegs in das Gesicht des Banditen.

      Es war die schwerste Minute im Leben des Kid Ceveller.

      Aber er überstand sie.

      Der Marshal konnte ihm nichts beweisen, gar nichts. Glücklicherweise nicht.

      Allerdings hatte er jetzt auch keine Zeit mehr zu verlieren. Das Spiel hier war zu Ende. So bitter ihn der Gedanke auch ankam – sein Leben ging vor.

      Eiskalt und gelassen stand dieser Doktor Holliday da und starrte ihn an. Er wußte, daß er ein Bandit war – aber er konnte es nicht beweisen.

      Und drüben in der Unterkunft des Arztes war der scharfe Earp aus ­Dodge und stand jetzt höchstwahrscheinlich hinter den Gardinen des hochgeschobenen Fensters.

      Wie waren ausgerechnet diese beiden Männer hierhergekommen?

      Jemand mußte sie gerufen haben!

      Teufel auch, daß er nicht gleich über Hollidays Gesicht gefallen war! Wie hatte er es nur vergessen können. Es waren die Augen gewesen, die plötzlich die ganze scheußliche Erinnerung wieder in ihm hellwach hatte werden lassen.

      Dieser verdammte Gambler hatte ihn schon einmal fast vernichtet – es sollte ihm nicht wieder gelingen.

      Wer er wirklich war, der Idaho Kid, das wußten die beiden sicher nicht, sonst hätte Wyatt Earp bestimmt nicht eine Minute gezögert, ihn festzunehmen.

      Wyatt Earp! Heavens, wenn er an diesen Namen dachte, lief es ihm eiskalt über den Rücken. Drüben in Idaho hatten die Boys oft abends an den Campfeuern von ihm und auch von Doc Holliday gesprochen. Er hatte sich wohlweislich gehütet, zu gestehen, daß er schon mit Holliday zusammengeraten war. Die wildesten Storys wußten die Boys von Wyatt Earp zu erzählen. Auch in den Zeitungen wurde von seinen Taten berichtet. Und ausgerechnet diesen Spurenjäger hatte er jetzt auf dem Hals.

      Aber er würde sich herauswinden. Und wenn er Gott weiß was dazu aufbieten müßte!

      Sie konnten ihm ja nichts beweisen.

      Wenn sie auch wie lauernde Wölfe dalagen und ihn beobachteten.

      Ceveller mühte sich, sein trockenes Schlucken vor dem Gambler zu verbergen.

      »Wir müssen zusammenarbeiten, Collins. Es hat doch keinen Sinn, wenn wir hier in der Stadt auch noch gegeneinander stehen. Die Leute haben mich nun mal zum Sheriff gewählt. Well, also werde ich meine Pflicht tun. Und wenn Forrestier wieder auf den Beinen ist, kriegt er den Stern zurück. Das ist doch klar. Schließlich war er nur krank. Irgendein Schweinehund, den ich finden werde, hat ihn niedergeschossen. – Hören Sie, Collins, Sie und ihr Freund Carey, Sie sind Leute, die ich brauche. Wir müssen den großen Wagen finden. Ich habe zufällig gesehen, daß er von dem Corral die Mainstreet überquerte…«

      Er redete wie ein Buch.

      Holliday hätte ihn am liebsten geohrfeigt, aber der Marshal hatte ihn gewarnt: keine Unvorsichtigkeiten. Wir müssen ihn auf frischer Tat ertappen.

      Das war bisher noch nicht möglich. Sie würden ihm weitere Fallen stellen, und in einer würde er sich verfangen.

      Ceveller wandte sich um und ging nach rechts davon. Er wollte offensichtlich zu der Brandstelle hinüber.

      Holliday blickte ihm nach.

      Als der Missourier drüben mit Doc Collins aus dem Haus trat, sank die Sonne eben im Westen hinter dem Horizont. Sie warf ihre letzten blutig-roten Strahlen in die Mainstreet der geplagten kleinen Stadt.

      *

      Spät am Abend saßen der Marshal, Doc Holliday, Barrymoore, Black und der Barbier Winters im dunklen Schankraum von Kellys Bar und beobachteten die Straße.

      Winters, den Holliday nach dem Rasieren heute morgen zu dem Trupp der Verschwörer geworben hatte, meinte: »Wenn ich es richtig überlege, ist das ganze doch glasklar: Billock ist ein Halunke. Ob er ein Mörder ist, müßten wir natürlich beweisen…«

      »Eben«, fiel Holliday ein.

      »Aber genügt es nicht, wenn wir beweisen können, daß er ein zweizüngiger Schuft ist?«

      »Nein«, stellte der Marshal nüchtern fest, »das genügt nicht. Was könnt ihr ihm denn beweisen? Und weshalb ist er verdächtig? Weil er euch nicht gefällt? Das besagt nichts. Es gibt eine Menge Leute, die mir nicht gefallen, die ich deshalb aber doch nicht festnehmen und verdächtigen kann. Beweisen können muß ich eine Tat.«

      »Aber hier sind mehrere Tote, Marshal…«

      »Yeah – und wie wollen Sie Billock denn beweisen, daß er der Mörder ist?«

      »Drüben im Cattle-Saloon sitzen seine Spießgesellen. Das ist doch eine Bande von Landstreichern, von Satteltramps! Man braucht doch keinen allzu großen Scharfsinn, um festzustellen, daß diese Burschen…«

      »Ach«, unterbrach ihn Holliday, »und trotz dieses also vorhandenen Scharfsinns habt ihr den Mann zum Sheriff gemacht?«

      »In unserer Not«, beteuerte der Barbier, »verstehen Sie doch, Doc, es geschah in unserer Verzweiflung. Wir brauchten einen harten Mann.«

      »Und Billock schien euch der richtige zu sein?«

      »Yeah – jedenfalls schien das so.«

      »Es schien nur so«, stellte der Marshal fest.

      »Was geschieht, wenn Sie ihn einfach auf den Verdacht hin, daß er ein Mörder ist, festnehmen?« wollte Black wissen.

      »Ich kann es nicht«, erklärte der Marshal, »ich habe gar kein Recht dazu, wenn ich ihm nichts beweisen kann.«

      »Aber er war doch drüben und hat Forrestier gesucht!«

      »Sicher. Aber er hatte keinen Revolver in der Hand, als er die Tür öffnete…«

      Es war tatsächlich so, daß Ceveller seit der Ankunft des Marshals nichts getan hatte, was diesen dazu hätte veranlassen können, ihn einfach festzunehmen.

      »Plötzlich vermutet ihr alle, daß er ein Verbrecher ist«, fand Barrymoore. »Vielleicht ist es so, ich denke ja auch nichts anderes. Aber weshalb, weshalb ist er noch hier? Was will er eigentlich? Wozu hat er den Stern angenommen. Das bringt ihm doch weiß Gott keine Reichtümer ein.«

      »Vielleicht ist er ein Feuerteufel?« meinte Black.

      »Dazu braucht er keinen Sheriffstern«, gab Holliday

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