Wyatt Earp Staffel 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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      Über der Gasse spannte sich der tiefgraue Himmel, in dem ein paar winzige Sterne funkelten.

      Der Gambler hatte sich eben eine Zigarette aus der Tasche geholt und wollte ein Zündholz anreißen, als Wyatt ihn anstieß. »Nicht!«

      Sie lauschten beide mit angehaltenem Atem.

      Holliday hob den Kopf, um besser hören zu können. Da drang aus der Ferne dumpfer Hufschlag an sein Ohr.

      »Heavens, da kommt einer. Daß Sie den gehört haben…«

      Es dauerte eine ganze Weile, bis der Reiter heran war.

      Als er nur noch wenige Schritte vor dem Hoftor des Sheriff Offices war, verließ Wyatt seinen Posten und ging auf die Straßenmitte. Gegen den hellen Himmel sah er deutlich, daß der Reiter nach dem Revolver griff.

      »Lassen Sie die Waffe stecken, Billock.«

      »Earp!« entfuhr es dem Banditen.

      Er sah im Dunkeln die Zähne des Marshals blitzen.

      »Freut mich, daß Sie mich kennen, Billock.«

      Der Tramp hätte sich vor Ärger selbst ohrfeigen können.

      »Well, ich bin ein alter Fuchs, Marshal. Mir macht so leicht keiner ein Theater vor, ich habe Sie und auch Doc Holliday sofort erkannt.«

      Der Tramp knirschte mit den Zähnen.

      »Was wollen Sie von mir, Earp?«

      »Ich habe mit Ihnen zu sprechen.«

      »Yeah, das kann sein. Aber ich bin müde. Kommen Sie morgen früh.«

      Earp nickte. »Wie Sie wollen, Billock.« Er wandte sich ab und ging sporenklirrend davon.

      Der Bandit lauschte ihm nach, öffnete das Hoftor des Sheriff Offices weit und geräuschvoll, verschwand dahinter und blieb lauschend im Hof stehen.

      Nach einer halben Stunde überquerte er die Mainstreet und betrat den Cattle Saloon.

      Beim Anblick seiner Leute zog er die Mundwinkel nach unten.

      »Der Satan soll diese Ochsen holen!« zischte er vor sich hin. Da hockten sie herum, betranken sich und johlten den Idaho-Song.

      »Ruhe!« donnerte Ceveller.

      Ernüchtert sahen die Tramps zur Tür. Sie waren übrigens unter sich. Seit sie hier waren, wagte es kein Bürger der Stadt, den Saloon zu betreten.

      Ceveller hatte ihnen nichts von seiner Entdeckung mitgeteilt. Was ging es diese Horde schließlich an, daß Wyatt Earp in Silverlake war? Was hätten sie daran ändern können? Nichts, gar nichts. Im Gegenteil, Ceveller war überzeugt, daß es besser war, wenn die Männer es nicht wußten.

      Jetzt, als er sie so dahocken sah, spielte er dennoch mit dem Gedanken, diesem Pack den gewaltigen Schrecken nicht zu ersparen. Aber er wußte genau, daß er sich selbst damit einen schlechten Dienst erwiesen hätte. Unter den Banditen wäre vielleicht eine Art Panik ausgebrochen. Er wußte genau, daß es keine Helden waren, die er um sich versammelt hatte. Für die meisten von ihnen hätte höchstwahrscheinlich der Name des Marshals schon genügt, um sie in alle Winde zu verjagen.

      »Pack!« zischte er durch die zusammengebissenen Zähne. »Elendes Pack. Mit diesem Haufen kann man ja nichts werden…«

      Er machte auf dem Absatz kehrt und ging ins Office zurück.

      Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schrak er ganz heftig zusammen.

      Aus dem Halbdunkel der Gewehrständer-Ecke ragte ihm ein blankes Stiefelpaar entgegen.

      Ceveller tastete nach dem Revolver.

      »Lassen Sie Ihren Colt in Ruhe, Billock«, schlug ihm Hollidays spöttelnde Stimme entgegen.

      Ceveller schluckte. Der Schreck saß noch wie ein Kloß in seiner Kehle. Dieser Kartenhai hatte eine ganz verdammte Art an sich, einen zu überraschen.

      »Was wollen Sie?«

      »Ich dachte, wir könnten vielleicht ein Spielchen machen.«

      »Ich spiele nicht!«

      »Ach – seit wann denn nicht mehr?«

      »Ich habe nie gespielt.«

      Holliday zog seine langen Beine an sich und stand auf.

      »Wie nennen Sie das denn, was Sie damals in Abilene getrieben haben?«

      Ceveller warf den Kopf zu ihm herum.

      »Hören Sie, Doc – ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen. Was gewesen ist, ist gewesen. Ich interessiere mich wirklich nicht für Ihre Vergangenheit…«

      »Das würde mir auch herzlich wenig Kummer bereiten, Billock.«

      Oh, wie er diese aalglatte ironische Sprache haßte! Am liebsten hätte er das ganze Trommellager auf den Mann abgefeuert.

      »Sie sollen mich in Ruhe lassen! Verstehen Sie! Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen. Der Marshal soll nach Dodge gehen, oder sonst wohin, es gibt überall Banditen…«

      »Das kann man wohl sagen«, unterbrach Holliday ihn trocken.

      Ceveller sackte auf einen Schemel.

      »Ich weiß genau, was er will. Er will mich fertigmachen. Er will mich verjagen. Irgend so ein hinterhältiger Kerl hat ihn hergerufen… Irgendein Bastard, der scharf auf meinen Posten ist.«

      »Machen Sie sich doch nicht lächerlich, Billock…«

      Wie er den Namen betonte. Ceveller hätte aus der Haut fahren können. Die linke Augenhöhle, in der das

      Glasauge saß, schmerzte ihn fürchterlich.

      Es waren die Nerven. Oft fuhr er nachts hoch und sah den Augenblick vor sich, als der Rancher, dessen Sohn er niedergeschossen hatte, ihm den glühenden Holzscheit ins Gesicht geschleudert hatte. Was hatte es geholfen, daß er die Ranch oben im Rolling Plateau westlich von Idaho Falls dem Erdboden gleichgemacht hatte?

      Drüben saßen seine Leute und johlten betrunken weiter. Sie machten sich keine Sorgen. Ihr Boß hatte ihnen eine Stange Bucks versprochen, und darauf verließen sie sich. Und daß er jetzt einen Stern hatte, machte sie nur noch sorgloser. Daß Ceveller mit diesem Stern urplötzlich auch schwere, lastende Sorgen hatte, bemerkten sie nicht. Holliday schlenderte zur Tür.

      »Well, wenn Sie nicht mehr spielen wollen… Schade.«

      Die Tür fiel hinter ihm zu.

      Ceveller fuhr hoch wie von einer Steinschlange gebissen. Er rannte zum Fenster und sah die sehnige Gestalt des Zahnarztes mit federndem, elastischem Schritt über die Straße davongehen.

      »Es ist sinnlos«, sagte er tonlos vor sich hin. »Ich komme nicht gegen sie an. Sie sind zu stark, zu gefährlich, zu schnell,

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