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»Lassen Sie doch mal sehen!« Mike Rander war völlig überrascht. Parker reichte ihm Karton und Einschlagpapier, und schon auf den ersten Blick konnte er feststellen, daß sich der Butler nicht getäuscht hatte.
»Ich glaube, daß Sie uns eine Menge erzählen müssen«, sagte Mike Rander dann zu Eddy Purcel. »Das hier ist doch Ihr Schreibtisch, oder?«
»Ich weiß gar nicht, um was es sich handelt«, reagierte Purcel und bemühte sich, ein erstauntes Gesicht zu machen. »Irgend jemand muß mir das Zeug in den Schreibtisch geschmuggelt haben.«
»Setzen Sie sich«, sagte Mike Rander. Er zündete sich eine Zigarette an. Er wußte, daß Parker und er im Endspurt waren. Nun kam alles darauf an, taktisch geschickt vorzugehen.
»Um was es geht, haben wir Ihnen schon erklärt«, begann Mike Rander. »Ich will dahingestellt sein lassen, wieviel Sie wissen: das muß die Polizei aus Ihnen herausholen, aber eines steht ja fest, Sie haben mit der Rauschgiftgang zusammengearbeitet.«
»Ich habe nichts damit zu tun«, fuhr Purcel auf. »Ich werde mich verdammt hüten, auch nur ein Wort zu sagen. Ich will Ihnen meine Geschichte erzählen. Und es ist mir jetzt vollkommen gleichgültig, ob Sie mir glauben oder nicht. Meinetwegen schleppen Sie mich doch zu den Cops. Vielleicht wäre das sogar das einzig Richtige. Da ist man wenigstens sicher. Ich …«
»Sie brauchen Mike nicht mehr zu fürchten«, sagte Rander, der zu ahnen glaubte, was Purcel bedrückte. »Hier in diese Räume kann kein Mensch rein. Und wenn Sie sich an uns halten, passiert Ihnen nichts, aber auch gar nichts. Wie sieht Ihre Geschichte aus?«
»Ich habe natürlich eine schwache Ahnung, um was es sich handelt«, begann Eddy Purcel. Er bat um eine Zigarette, und Butler Parker reichte ihm eine, aber unter allen Vorsichtsmaßregeln, die er anwenden zu müssen glaubte.
»Sie haben ja wohl schon herausgefunden, daß ich bei meinem Onkel gewohnt habe. Ich bin dahintergekommen, daß er mit, na, sagen wir mal, komischen Leuten zu tun hat. Als ich ihn mal vor einigen Wochen danach gefragt habe, hat er mich einfach rausgeschmissen. Scheinbar wollte er sich nicht in die Karten sehen lassen.«
»Was für komische Leute waren denn das?«
»Dieser Glubb, von dem Sie sprachen, kam oft zu ihm und auch noch andere Leute, denen man nicht über den Weg trauen durfte.«
»Lernten Sie Ann Torca kennen?«
»Natürlich«, erklärte Purcel. »Sie hat sich ja förmlich aufgedrängt. Glubb und mein Onkel wollten mich mit ihr verkuppeln, aber da habe ich nicht mitgemacht.«
Mike Rander stellte ruhig und konzentriert seine Fragen. Er stellte sie, obwohl er genau wußte, daß Eddy Purcel log. Er war ja schon an Hand des Bildes von seinem Onkel identifiziert worden. Purcel suchte wohl nach der passenden Gelegenheit, entwischen zu können. Wie sehr er in Druck war, das zeigte seine schweißüberströmte Stirn.
»Mir ist heiß geworden«, sagte er nach einer Antwort entschuldigend und griff in seine Brusttasche, um ein Taschentuch herauszuziehen.
Im gleichen Moment warf sich Mike Rander blitzschnell zur Seite. Er konnte gerade noch einer Kugel ausweichen, die Purcel auf ihn abgefeuert hatte. Sie war trotz der Abwehrbewegung noch dicht genug an seinem Körper vorbeigepfiffen.
Butler Parker, den ähnliche Gedanken bewegt hatten, startete sofort aus dem Handgelenk heraus eine Gegenaktion. Eine halb gefüllte Wasserflasche, die neben ihm gestanden hatte, ging auf die Flugreise und schmetterte in das Gesicht des Gangsters.
Eddy Purcel war zwar ein Gangster, und dazu einer von der übelsten Sorte, aber nach dem Wurf des Butlers sah er keine Chancen mehr für sich. Wenige Minuten später erzählte er rückhaltlos, was er wußte, und er wußte nicht wenig. Leider konnte er aber nicht sagen, wer Mike war.
»Wo ist Ihre Wohnung, wo ist Ann Torca?« fragte Mike Rander ungerührt weiter.
»Ich wohne im Hotel«, gestand Purcel zögernd.
»Im Criston?« erkundigte sich Rander gespannt.
»Woher wissen Sie das?« Purcel war erstaunt.
»Na, einer muß doch den Porter umgebracht haben«, erwiderte der Anwalt trocken.
»Ich habe Porter nicht umgebracht!« schrie Purcel laut jammernd auf.
»Na, wer denn?« fragte Rander lächelnd.
»Das war Lutch.«
»Und wo befindet sich Ann Torca?«
»Ich hab’ doch keine Ahnung.«
»Wer verließ die Räume hier, als wir gerade erschienen waren?«
»Weiß ich nicht«, sagte Purcel.
»Wohin wollte Ann Torca von hier gehen?«
»In die T…«
»Warum so mundfaul?« fragte Mike Rander. Er konnte sich an fünf Fingern abzählen, wohin Ann Torca gegangen war. »Sie wollte zur Tide Street, stimmt das?«
»Weiß ich nicht«, erwiderte Purcel.
»Was wissen Sie von Lemming?«
»Glubb arbeitete doch bei ihm«, erklärte Purcel. Seine Stimme klang erleichtert. Er war mit dem Kurs des Gespräches jetzt wohl zufrieden.
»Glubb bestahl Lemming, oder wie war das?«
»Davon weiß ich nichts«, erwiderte Purcel. »Ich glaube aber nicht, daß es so war. Wenigstens ärgerte sich Glubb immer darüber, daß er diese Quelle nicht anzapfen konnte.«
»Und wie steht es mit Ihrem Onkel?«
»Onkel Eddy?« fragte Purcel noch einmal zurück. »Es war gerade umgekehrt, wie ich es Ihnen erzählen wollte. Er hat mich rausgeschmissen, weil Ann und Glubb zu oft kamen. Bestimmt hat er Wind bekommen, daß wir mal hin und wieder geschnupft haben.«
»Welche Stellung hatten Sie in dem Verein?« bohrte Mike Rander weiter Purcel an. Er sah mit Befriedigung, daß Butler Parker das Gespräch Wort für Wort mitstenografierte.
»Glubb bekam das Zeug von Mike. Ich verteilte es zusammen mit Glubb an Snyder und die anderen. Die Lutch-Jungens arbeiteten auch mal damit, aber sie hatten alle Hände voll zu tun, um die Konkurrenz festzulegen.«
»Schöner Ausdruck für Mord.«
»Mit solchen Dingen habe ich nie etwas zu tun gehabt«, sagte Eddy Purcel scharf. »Ich gebe zu, daß ich mit Koks gehandelt habe, aber mit Mord habe ich nichts zu tun.«
»Was war mit Helen Tunney und Maud Elga?«
»Die Ziegen?« fragte Purcel, und sein Gesicht bekam einen arroganten Zug. »Die Tunney zog kleine Parties auf. Dort machten wir die neuen Kundinnen und Kunden fertig und reif fürs Geschäft.«
»Bleibt