Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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wir haben ihr alle nicht über den Weg getraut.«

      »War sie so gefährlich?« fragte Mike Rander grinsend.

      »Wahrscheinlich«, sagte Purcel zurückhaltend. »Aber es fiel doch auf, daß Mike alles wußte, was gespielt wurde. Den konnte keiner reinlegen.«

      »Sie meinen, Ann Torca hätte nur für Mike gearbeitet?«

      »Den Eindruck hatte ich stark«, antwortete Purcel.

      »Und Mike kennen Sie natürlich auch nicht?« fragte Mike Rander.

      »Könnte es Lemming sein?«

      »Das ist ja ein Witz«, sagte Purcel auflachend. »Der hat doch gar keinen Mumm. Mit dem springt selbst sein Butler um wie mit einem Schuljungen.«

      »Könnte vielleicht Ann Torca dahinterstecken?«

      »Verdammt, das ist eine Idee«, sagte Purcel begeistert. »Daß ich darauf noch nicht gekommen bin.«

      »Wie war denn der Kontakt von Ann Torca und Lemming?«

      »Er bemühte sich immer sehr um sie«, sagte Purcel und warf einen ängstlichen Blick auf Butler Parker.

      »Und weshalb mußten Snyder und Glubb sterben?«

      »Sie waren dahinterher, wer Mike sein konnte. Das steht für mich völlig fest«, erwiderte Purcel.

      »Dann wollen wir mal.« Mike Rander stand auf. »Die Polizei wird sich mächtig freuen, Sie zu sehen, Purcel.«

      »Man sollte die Polizei doch besser verständigen, damit wir abgeholt werden«, machte sich Butler Parker bemerkbar. »Sie dürfen versichert sein, Mister Rander, daß mein Vorschlag nicht einem Angstgefühl entspricht, aber wenn ich Ihnen sage, daß sich meine Zunge bezieht, dann …«

      »Rufen Sie Handy gleich an«, sagte Mike Rander sofort. »Ihre Alarmzeichen darf man nicht übersehen.«

      »Vielleicht gehen Sie vorsichtig vor«, schlug Butler Parker dem Polizeileutnant ungeniert vor. »Ich habe das Gefühl, Mister Handy, daß im Hochhaus einige Leute warten.«

      »Dann rauchen Sie am besten noch eine Zigarette«, sagte Mike Rander und reichte Purcel eine Zigarette. »Wie ich die Polizei kenne, werden Sie in den nächsten Tagen wenig Gelegenheit dazu haben.«

      »Falls Sie überhaupt noch je einmal rauchen können«, sagte Butler Parker von der Tür her. »Mister Rander, meine Zunge wird wieder frei.«

      »Ein erfreuliches Zeichen.« Mike Rander grinste.

      Leutnant Handy traf nach knapp zehn Minuten mit seinen Leuten ein. Als Mike Rander und Parker auf die Niederschrift des Gespräches hinwiesen, erledigte Handy die Zeugenvernahme sogleich an Ort und Stelle. Er verlas noch einmal das Gespräch, und Eddy Purcel hatte nichts dagegen einzuwenden. Er unterschrieb sein Geständnis und wurde dann von einigen Beamten aus den Geschäftsräumen der Foto-Agentur gebracht.

      »Purcel wird wahrscheinlich die Geständnistour reiten«, sagte Leutnant Handy, als er mit Rander und Parker allein in dem Office war. »Übrigens kann ich Ihnen eine erfreuliche Mitteilung machen: wir haben die Lutch- oder wie sie hieß, die Sol-Gang ausheben können. Ein Mann ist uns entwischt, aber das macht mich nicht heiß.«

      »Haben Sie von der Frau die Namen der Rauschgifthändler bekommen?«

      »Einige schon, aber es handelt sich nur um einige kleine Fische, die nicht so schwer ins Gewicht fallen. Tja, und jetzt beginnt erst die Hauptjagd, Rander. Wir müssen Mike fassen, Onkel Eddy Purcel schaltet nach dem Geständnis voll aus.«

      »Trotzdem würde ich ihn überwachen lassen«, riet Mike Rander. Butler Parker pflichtete ihm durch würdevolles Kopfschütteln lebhaft, aber in Grenzen bei.

      »Keine schlechte Idee«, sagte der Leutnant, der natürlich sofort einverstanden war. »Ich werde das sofort erledigen.«

      Er setzte sich an den Schreibtisch und informierte sein Büro.

      »So, Purcel wird beschattet, und zwar noch stärker als in den letzten Stunden«, erklärte der Polizeioffizier dann. »Ich hatte schon einen Mann von mir auf seine Fersen gesetzt, aber sicher ist sicher.«

      »Bleiben also nur noch Ann Torca und Anthony Lemming, die befragt werden müssen.«

      »Also fahren wir am besten mal in die Tide Street«, schlug Leutnant Handy vor. »Vielleicht haben wir Glück.«

      Sie hatten Glück, sogar sehr großes. Als sie das bewußte Haus in der Tide Street erreicht hatten, wollte Ann Torca gerade einen Wagen besteigen. Sie sah sich erstaunt um, als sie Butler Parker und Mike Rander erkannt hatte.

      »Steigen Sie doch bitte bei uns ein«, bat Mike Rander höflich.

      »Darf ich übrigens vorstellen, das hier ist Leutnant Handy von der Kriminalabteilung. Er freut sich darauf, Sie vernehmen zu können. Mister Eddy Purcel hat schon alles getan, um Sie zu belasten.«

      »Ausgerechnet der Eddy«, sagte Ann Torca nur. Sie machte auf Mike Rander wirklich nicht den Eindruck eines verschüchterten Mädchens.

      Leutnant Handy, Mike Rander und sogar Butler Parker gaben sich redliche Mühe, etwas aus der Frau herauszuholen. Aber sie lächelte auf alle gestellten Fragen und schwieg. Als Handy das Gespräch auf den geheimnisvollen Mike brachte, lächelte sie verstärkt.

      Zudem näherten sie sich bereits der Trent Street.

      »Halten Sie bitte vor der nächsten Wache«, bat Leutnant Handy Butler Parker. »Ich will die Frau loswerden.«

      Kurz vor der Einfahrt in die Straße entdeckte Butler Parker eine Wache. Leutnant Handy brachte Ann Torca dort sicher unter, und schweigend legten sie die letzten hundert Yards bis vor Lemmings Haus zurück.

      »Jetzt bin ich gespannt, ob einer im Haus ist«, sagte Handy. Er klingelte energisch und war sehr erstaunt, als Lemming in der Tür erschien. Leutnant Handy wies sich aus, und Lemming führte Rander, Parker und Handy in den Salon.

      »Nehmen Sie doch bitte Platz.« Lemming war unruhig und ging in kurzen Trippelschritten vor dem Tisch auf und ab.

      »Setzen Sie sich auch«, sagte Rander zu seinem Butler. Aber Parker schüttelte den Kopf. Als alle erstaunt auf ihn sahen, räusperte sich der Butler.

      »Es steht einem Butler nicht an, sich zu setzen«, sagte er betont und mit Würde. Mike Rander schüttelte unmerklich den Kopf. Parker hatte doch den Unsinn endlich aufgegeben. Oder sollte er etwa einen Verdacht haben? Mike Rander beschloß, wachsam auf der Hut zu sein.

      »Mister Lemming«, begann Leutnant Handy. »Von den beiden Herren werden Sie ja schon erfahren haben, um was es sich handelt. Mister, Rander und Parker haben mit meiner Billigung gearbeitet, und mir sind auch die Ergebnisse des Gespräches zwischen Ihnen und den beiden Herren bekannt. Sie müssen zugeben, daß Sie sich in erhebliche Widersprüche verwickelt haben.«

      »Haben Sie einen Haftbefehl gegen mich?« fragte Lemming verstört. »Ich verstehe nicht …«

      »Sie haben Glubb Rauschgift geliefert, und er sollte es Ihnen zurückgeben, weil Sie eine Kontrolle erwarteten«, wurde Mike Rander

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