Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Breiten die ›Schwarze Witwe‹ genannt wird.«

      »Ist das verflixte Biest tot?« fragte Rander, der nicht daran dachte, das relativ sichere Bett zu verlassen.

      »Ich bin nicht sicher, Sir! Wenn Sie erlauben, werde ich nachsehen!«

      »Das erlaube ich Ihnen in jeder Menge«, gab Rander zurück. »Aber passen Sie auf, Parker, diese Spinnen sind verdammt giftig!«

      »In dieser Hinsicht bin ich im Gegensatz zu meiner eben gemachten Bemerkung vollkommen sicher«, erwiderte Parker gemessen. »Das war wohl auch der Sinn dieses Geschenks!«

      »Geschenk?«

      »Die bewußte Spinne, Sir, befand sich in einem kleinen Päckchen, das von einem Hotelboten überbracht wurde.«

      »Das ist doch die Höhe!«

      Mike Rander wollte noch bedeutend mehr sagen, doch Parker befaßte sich bereits mit dem Kissen.

      Sicherheitshalber nahm er dabei seinen Universal-Regenschirm zu Hilfe. Mit der Spitze des Regenschirms wendete er vorsichtig das dicke Kissen um.

      Und im gleichen Moment wurde die behaarte Spinne wieder sehr aktiv.

      Sie sah die Spitze des Regenschirms, fühlte sich grundlos gereizt und entschloß sich, zum Angriff überzugehen. Die sechs behaarten Beine umklammerten den Schirmstock und fanden guten Halt. Dann stieg das Insekt mit rasanter Geschwindigkeit an der Schirmseide hoch, um Parkers Hand zu attackieren.

      »Parker...! Vorsicht...!«

      Mike Rander stand auf dem Bett und visierte bereits die Tür zum Badezimmer an. Spinnen mochte er nicht. Schon gar nicht behaarte Bestien von dieser ansehnlichen Größe.

      Parker ließ sich nicht irritieren.

      Er schüttelte das lästige und aggressive Insekt von der Schirmseide herunter und stülpte dann geschickt den geöffneten Pappkarton über die Spinne. Sekunden später befand sich die Vogelspinne wieder in sicherem Gewahrsam.

      »Bestellen Sie Whisky, Parker«, sagte Mike Rander, auf dessen Stirn sich einige Schweißperlen gebildet hatten. »Bestellen Sie viel Whisky...! Dieser Zwischenfall hat mir gereicht.«

      »Ihr Wunsch ist mir selbstverständlich Befehl«, erwiderte der Butler.

      »Binden Sie aber vorher die Schachtel zu«, redete Mike Rander weiter und äugte mißtrauisch zur geschlossenen Pappschachtel hinüber. »Sind Sie übrigens sicher, daß nicht noch mehr Spinnen hier im Zimmer herumlaufen?«

      »Im Moment dürfte keine weitere Gefahr bestehen, Sir.«

      »Lachen Sie ruhig, Parker«, gab Rander zurück und stieg vorsichtig auf den Boden. »Diese Spinnen sind giftig wie Schlangen.«

      »Nicht ganz, Sir, wenn ich recht orientiert bin«, antwortete der Butler und schnürte die Pappschachtel sorgfältig zu. »Aber weitere Vorsicht dürfte angeraten sein.«

      »Hat die Schachtel einen Absender?« erkundigte sich der Anwalt.

      »In der Tat, Sir, sie hat einen«, sagte der Butler. Er drehte die Schachtel etwas zur Seite und las dann laut vor: »›Die Schwarze Witwe‹ steht hier. Ich möchte hinzufügen, daß dieser Absender ebenso treffend wie unheimlich und tödlich ist...!«

      *

      »Also doch tödlich«, meinte Anwalt Rander. Er sah sich mißtrauisch im Zimmer um und fügte dann hinzu: »Sind Sie sicher, daß es nur eine einzige Spinne war?«

      »Vollkommen sicher, Sir. Und was die Gefährlichkeit dieser Art von Spinnen angeht, so möchte ich mich korrigieren.«

      »Kennen Sie sich etwa auch in Spinnen aus?« Mike Rander nahm auf einem Stuhl Platz, war aber so vorsichtig, die nackten Füße auf die Sitzfläche hochzuziehen.

      »Spinnentiere oder Arachnoiden«, dozierte der Butler, »gehören zur Klasse der Gliederfüßler und Tracheenatmer. Sie verfügen über sechs sehr fein gegliederte Gliedpaare, die nur am Kopfbruststück sitzen. Diese sechs Gliedpaare unterteilen sich in ein Kiefernpaar, in ein Kiefertasterpaar und in vier Beinpaare. Im vorliegenden Fall, Sir, haben wir es tatsächlich mit einer Riesen- oder Vogelspinne zu tun, die man hier in den südlichen Breiten die ›Schwarze Witwe‹ zu nennen pflegt. Sie gilt in der Regel als tödlich. Nach einem Biß stellen sich unerträglich Körperschmerzen, Schüttelfrost, Atemnot, Kältegefühl und anschließend Krämpfe mit Delirien ein, bis schließlich eine Atemlähmung den Tod herbeiführt.«

      »Herrliche Aussichten...!« Mike Rander schüttelte sich leicht und zog die nackten Füße noch höher. »Haben Sie noch mehr davon auf Lager?«

      »Die ›Schwarze Witwe‹, Sir, liebt den Schatten, eine gewisse, warme und feuchte Umgebung und gilt als Nachttier«, redete der Butler weiter. »Das Zuschicken dieses Kerftieres ist in meinen Augen als eine Art Mordandrohung gedacht gewesen.«

      »Scheint mir auch so«, antwortete Mike Rander und zündete sich eine Zigarette an. »Aber wer fängt solche lieben Tierchen ein und schickt sie uns ins Hotelzimmer?«

      »Das entzieht sich leider meiner Beurteilung, Sir.«

      »Haben wir Feinde hier in Los Angeles?«

      »Im Moment nicht, Sir...!«

      »Zum Henker, wer will uns an den Kragen?« fragte Rander halblaut und suchte den weichen Teppichboden nach weiteren ›Schwarzen Witwern ab. Dann nahm er ruckartig den Kopf hoch: »Ob dieses Geschenkpäckchen mit unserem Gespräch zusammenhängt?«

      »Sie denken an das Gespräch, Sir, was Sie und meine Wenigkeit noch zu führen beabsichtigen?«

      »Richtig...! In einer Stunde treffen wir auf Art Stonewell von der ›Star Pictures‹. Wir wissen, daß er böse Schwierigkeiten hat. Einzelheiten fehlen uns. Am Telefon aber sprach er von einer tödlichen Gefahr.«

      »Wenn Sie erlauben, Sir, würde ich mich gern um jenes Kerftier dort kümmern.«

      »Sie wollen sich freiwillig mit dieser verdammten Spinne abgeben?«

      »Ich möchte herausfinden, Sir, wo man Arachnoiden dieser Spezies bekommen kann. Meiner bescheidenen Ansicht nach laufen sie hier im Stadtgebiet nicht frei herum.«

      »In Ordnung, Parker. Hauptsache, Sie bringen das Biest erst mal weg. Wir sehen uns dann später. Sagen wir, in zwei Stunden wieder hier im Hotel...«

      *

      Nach genau fünfzehn Minuten stand Mike Rander auf und sah sich noch einmal verabschiedend in dem mit satter Vornehmheit eingerichteten Vorzimmer um.

      Hinter einem Tisch aus Glas und Chrom saß eine ungemein attraktiv aussehende Blondine und langweilte sich zurückhaltend. Sie hatte nichts zu tun und bewachte nur die Telefon-Tischvermittlung. Sie saß in der Nähe des breiten und tiefen Fensters, durch das man hinaus auf die Ateliers der ›Star-Pictures‹ sehen konnte. Ihre schlanken Beine und hochhackigen Schuhe standen auf einem Veloursteppich, der wenigstens zehn Zentimeter hoch war. Die tiefen Clubsessel und die kleine Hausbar auf Rollen vervollständigten den Eindruck von Geld, Einfluß und Eleganz.

      Mike Rander drückte die Zigarette

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