Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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richtete sich auf und wollte nach dem Fahrer sehen. Bei dieser Gelegenheit stellte er fest, daß die hintere, rechte Wagentür aufgesprungen war. Außerdem, daß der Lauf eines Revolvers auf ihn gerichtet war.

      Hinter der Waffe stand ein mittelgroßer, schlanker Mann, der sich ein Halstuch vor das Gesicht gebunden hatte. Nur seine kalten Augen waren zu sehen.

      »Raus...!« kommandierte der Revolverbesitzer.

      »Ihr freundlicher Wunsch ist mir durchaus Befehl«, gab der Butler höflich zurück. »Darf ich mich erkundigen, was Sie gegen mich vorzubringen haben, zumal ich fremd in dieser reizenden Stadt bin?«

      »Wohl wahnsinnig, wie?« Der Mann mit dem Revolver schnappte nach Luft und starrte den Butler mißtrauisch an.

      Parker ging auf diese Frage nicht näher ein, zumal er sich mit den Augen orientierte und herausfand, daß der Gangster nicht allein war. Seitlich hinter ihm stand ein zweiter Mann, dessen Gesicht ebenfalls von einem hochgeschobenen Halstuch bedeckt wurde. Dieser Mann hielt ebenfalls einen Revolver in der Hand.

      »Aussteigen!« kommandierte der Gangster an der Wagentür, »aber ’n bißchen dalli!«

      Parker stieg aus und wirkte jetzt wie ein verwirrter, älterer Mann, der die Welt und ihre Auswüchse nicht mehr verstand. Neben dem Wagen stehend, entdeckte er jetzt auch das Hindernis auf der Straße. Quer zur Fahrbahn waren zwei Baumstämme gerollt worden. Daher hatte der Fahrer so jäh bremsen müssen.

      Parker erhielt einen wenig freundlichen Stoß in den Rücken und sah sich gezwungen, sich in Bewegung zu setzen. Der Mann hinter ihm dirigierte ihn auf ein Gebüsch zu.

      »Sind Sie sicher, daß Sie mich nicht verwechselt haben?« fragte der Butler.

      »Genau Sie meinen wir, Parker«, sagte der zweite Mann, der irgendwo hinter dem Butler herging. »Genau Sie!«

      »Oh, Sie kennen mich?«

      »Wir kennen Sie, aber Sie werden uns gleich kennenlernen«, sagte die Stimme hinter Parker. »Wir haben’s nämlich nicht gern, wenn man neugierig wird. Hier in Los Angeles haben Sie nichts verloren. Dampfen Sie schleunigst wieder ab!«

      »Ich möchte fast annehmen, daß dies als eine Art Drohung aufzufassen ist.«

      »Wir sagen’s Ihnen gleich ganz gründlich.« Der zweite Mann irgendwo hinter dem Butler lachte leise und amüsiert auf. »Wie hat Ihnen unser Päckchen gefallen, he?«

      »Sie waren also der Absender! Ich muß gestehen, daß ich einigermaßen überrascht war.«

      »Wir haben noch so’n Tierchen für Sie auf Lager, Parker. Los, gehen Sie weiter!«

      Sie hatten das dichte Gebüsch erreicht, umgingen es, stiegen über Steingeröll und erreichten hinter dem Strauchwerk eine Art Lichtung, auf der ein zerschrammter Jeep stand.

      »Weiter, weiter«, drängte der Mann hinter Parker. Ein weiterer Stoß mit dem Revolverlauf, und Parker stand neben dem Jeep. Er sah auf den Rücksitz, auf dem eine Papiertüte lag.

      Die beiden Männer nahmen den Butler in die Mitte.

      »Los, Parker, machen Sie die Tüte auf«, sagte der Mann mit den etwas besseren Umgangsformen. »Wir haben eine Überraschung für sie parat!«

      »Nun mach schon«, forderte ihn der zweite Gangster auf. Er lachte höhnisch und seine Augen verengten sich erwartungsvoll.

      Parker überlegte blitzschnell.

      Natürlich wußte er nicht mit letzter Sicherheit, was sich in dieser Papiertüte befand. Er hatte aber eine vage Vorstellung. Und diese Vorstellung deckte sich mit einer über und über behaarten Vogelspinne.

      Zwei weitere derbe Stöße in den Rücken. Parker wurde gegen den Wagen gepreßt. Die Mündung eines Revolvers bohrte sich gegen seine Hüfte.

      »Los, aufmachen, oder sollen wir schießen?« Wer da redete, konnte Parker nicht unterscheiden. Es war auch völlig belanglos. Er wußte nur, daß man ihm den Tod durch den Biß einer Vogelspinne aufzwingen wollte. Parker wußte dies mit letzter Sicherheit, obwohl ihm jeder Beweis fehlte.

      »Mein... mein Herz!« stöhnte der Butler und rutschte formvollendet in sich zusammen. Selbst ein erfahrener Internist hätte an ihm die Anzeichen einer akuten Herzschwäche festgestellt, so vollendet spielte der Butler seine Rolle.

      »Los, streif ihm die Tüte über die Hand«, hörte Parker über sich sagen.

      Das war der letzte, dafür aber auch endgültige Beweis. Die beiden Gangster wollten sich nicht damit begnügen, ihn nur zu warnen oder zu erschrecken. Nein, sie wollten seinen Tod.

      Parker hielt es für angebracht, endlich aktiv zu werden.

      Da er seinen Universal-Regenschirm noch in der Hand hielt, verfügte er über eine erstklassige Waffe, zumal der Bambusgriff mit Blei ausgegossen war.

      Diesen Bambusgriff ließ der Butler blitzschnell nach oben fahren. Der Griff prallte mit dem Kinn eines Gangsters zusammen, der daraufhin erstickt aufstöhnte, um dann wie ein vom Blitz gefällter Baum zu Boden zu fallen.

      Der zweite Gangster versuchte einen Schuß anzubringen. Er gab sich alle redliche Mühe, doch er kam zu spät. Parker war wieder einmal wesentlich schneller.

      Mit der flachen Handkante schlug er gegen die Kniekehlen des Mannes, der daraufhin verständlicherweise sein Gleichgewicht verlor und zu Boden ging. Der Schuß löste sich zwar, doch er richtete kein Unheil mehr an.

      Und schon war der Butler auf de » Beinen.

      Mit der Spitze seines Stockregenschirms schlug er dem Gangster den Revolver aus der Hand. Dann warf er einen Blick auf den zweiten Gangster, der noch regungslos auf dem steinigen Boden der kleinen Lichtung lag.

      Parker stutzte.

      Seitlich unter dem Oberkörper ragte etwa ein Drittel der Papiertüte hervor. War der Gangster mitsamt der Papiertüte zu Boden gegangen?

      Parker benutzte den Bambusgriff seines Universal-Regenschirms als Haken und drehte den Mann auf den Rücken.

      Genau in diesem Augenblick war die häßliche, behaarte Vogelspinne zu sehen.

      Sie hatte keinen Schaden davongetragen.

      Munter und aktiv, als sei ihr nichts passiert, krabbelte sie auf ihren vier Beinpaaren schleunigst davon.

      Parker schauderte es.

      Er bückte sich nach einem Stein und warf ihn der Vogelspinne nach. Der Stein erreichte zielsicher die Vogelspinne und nagelte sie auf dem Boden fest. In konvulsivischen Zuckungen bewegten sich zwar noch die Beinpaare, doch die Spinne selbst konnte niemals wieder Schaden anrichten.

      Der Mann, unter dem die Spinne hervorgekrochen war, erhob sich plötzlich.

      Er rieb sich den Hals, als habe er dort Schmerzen. Dann stolperte er auf Parker zu.

      Parker war im ersten Moment wie gelähmt.

      Er sah deutlich die kleine Bißstelle am Hals des Mannes. Ein Irrtum war

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