Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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hörte der Butler das gereizte Fauchen von wilden Großkatzen und die scharfen Befehle und Kommandos eines Dompteurs.

      Parker stieß die Tür zum Rundbau auf.

      Er stand Sekunden später vor einer kreisrunden, vergitterten Manege, in der sich einige Tiger und Löwen tummelten. Beherrscht wurden diese Großkatzen von einem schlanken, drahtig aussehenden Mann, der etwa fünfundvierzig Jahre alt sein mochte. Er trug Breeches, Stiefel und ein leichtes Hemd. In seiner Hand befand sich eine Peitsche.

      Neben dem Laufgang zum Manegenkäfig waren zwei Assistenten zu erkennen, die sich mit Gewehren und Wasserschläuchen bewaffnet hatten. Sie paßten auf ihren Herrn und Meister auf, der seinerseits die Großkatzen nicht aus den Augen ließ. Es war offensichtlich, daß Randy Orwell die Katzen dressierte.

      Noch war davon nicht viel zu sehen. Die lieben Tierchen, wie Parker die Katzen insgeheim nannte, kamen wohl frisch aus dem Dschungel oder aus dem Grasland. Sie fauchten und brüllten sich übelgelaunt an und drückten sich an den Manegegittern herum.

      Aber nur so lange, bis sie den Butler erspäht hatten.

      Als dies der Fall war, trat augenblicklich eine lastende Stille ein. Tiger und Löwen, von jeder Sorte befanden sich drei Tiere in der Manege, starrten den schwarz gekleideten Butler an und ließen ihre Verblüffung deutlich erkennen.

      »He, was tun Sie denn hier?« rief Randy Orwell zu Parker hinüber.

      »Habe ich die Ehre, mit Mr. Orwell zu sprechen?« rief der Butler höflich zurück.

      »Stimmt. Aber ich habe jetzt keine Zeit!« Orwell grinste und fügte dann ironisch hinzu: »Es sei denn, Sie kommen hierher zu mir!«

      Parker lüftete höflich seine schwarze Melone und schritt auf die beiden jungen Männer zu, die am Lauf gang standen. Dort befand sich nämlich die Tür zum Käfig.

      Bevor die beiden völlig verdutzten Assistenten eingreifen konnten, hatte der Butler bereits die Käfigtür geöffnet und ging gemessen auf den völlig erstarrten Orwell zu.

      Die drei Tiger und drei Löwen leisteten sich ein leises Knurren, das irgendwie verlegen klang. Dann verteilten sie sich, um die schwarze Erscheinung besser beobachten zu können.

      »Sind Sie wahnsinnig?« fauchte Orwell den Butler an. »Die Tiere sind noch völlig ungezähmt. Wollen Sie sich unbedingt als Frischfleisch anbieten?«

      »Parker mein Name, Josuah Parker«, stellte der Butler sich vor. Die Wildkatzen übersah er. »Vielleicht wissen Sie mit meinem bescheidenen und durchschnittlichen Namen etwas anzufangen.«

      »Ab sofort ja, Mann, sind Sie ein Selbstmordkandidat? Sofort raus, bevor die Bestien zuschlagen!«

      »Aber verketzern Sie doch nicht die netten Katzen«, gab der Butler zurück. »Ich schlage vor, wir ignorieren sie erst einmal. Ich war übrigens, und das zu Ihrer Information, der Mann, der in Ihrem Jeep befördert wurde.«

      »Sie sind doch niemals von der Polizei. Wie war Ihr Name noch?«

      »Parker, Josuah Parker. Ich habe die Ehre, der Butler von Mr. Mike Rander zu sein!«

      »Los, kommen Sie! Nicht hastig bewegen, ganz schön langsam zur Tür rüber, Parker!«

      Auf der Stirn des drahtigen Dompteurs hatten sich dicke Schweißtropfen gebildet. Orwell schielte angestrengt nach den Großkatzen, die sich noch immer nicht klar darüber geworden waren, was mit dieser schwarzen Gestalt wohl los sein könnte. Vorerst beschränkten sie sich auf ein nach wie vor leises Fauchen.

      »Ich darf wohl unterstellen, daß Leutnant Hastings von der Mordkommission bereits hier war, nicht wahr?«

      »Ja, war hier. Und ich hab’ ihm gesagt, daß mein Jeep gestohlen wurde. Reden wir draußen darüber.«

      »Fürchten Sie sich etwa vor den Katzen?« erkundigte sich Parker erstaunt. »Sie sehen doch recht nett und amüsant aus, würde ich sagen!«

      Er hätte es besser nicht gesagt.

      Ein stämmiger Tiger entschloß sich vorzufühlen und Kontakt aufzunehmen.

      Das Tier pirschte sich an den Butler heran und blieb dann wie erstarrt stehen. Parker, den Regenschirm vom Arm lösend, wartete nicht etwa, bis das Tier ihn erreicht hatte, nein, er ging dem Tiger gesammelt und würdevoll entgegen.

      Der Tiger stutzte.

      Solch eine Reaktion hatte er nicht erwartet. Er war es schließlich gewohnt, daß man vor ihm ausriß und sich in Deckung begab!

      Vorsichtig zog das riesige Tier sich zurück und schielte hilfesuchend zur Seite. Die beiden anderen Tiger waren inzwischen übereingekommen, es mit einem Überraschungsangriff zu versuchen. Fast gleichzeitig fauchten sie auf den Butler los.

      Sie Szene sah nicht nur lebensgefährlich aus, sie war es auch. Während Orwell sich hastig zur Gittertür zurückzog, blieb Parker stehen.

      Dann aber, als die beiden Tiger ihn fast eingekreist hatten, ließ er blitzschnell den Regenschirm aufklappen.

      Die schwarze Seide spannte sich.

      Parker wurde dadurch in den Augen der beiden Angreifer riesengroß und unheimlich.

      Fauchend wichen sie zurück und suchten Schutz an den Gitterstäben. Der dritte Tiger beeilte sich, zu seinen beiden Artgenossen zu kommen. Dann hockten die drei Tiger sich wie brave und eingeschüchterte Kätzchen nieder und kapitulierten.

      Die drei Löwen hatten bisher interessiert und wachsam zugesehen. Jetzt, nach der Blamage der drei Tiger, fühlten sie sich in ihrer Ehre als Raubkatzen angegriffen.

      Sie führten einen wilden Angriff auf den Butler.

      Doch als der schwarze Regenschirm auch sie stoppte, da gaben sie den falsch verstandenen Ehrbegriff auf und hockten sich neben den drei Tigern in den Sand der Manege nieder.

      »Toll, einfach toll!«

      Randy Orwells Stimme klang heiser vor Aufregung.

      Parker nickte dankend und dachte nicht daran, die Manege zu verlassen. Er zündete sich eine seiner spezialgefertigten Zigarren, an und sog den seiner Meinung nach würzigen Rauch ein.

      Die drei Tiger und Löwen husteten zwar nicht gerade, doch sie zeigten sich ungemein beeindruckt. Und das in dem Augenblick, als die Rauchwolken über sie hinwegwehten.

      Sie preschten fast gleichzeitig aus dem Sand hoch und rasten in wilden Sprüngen auf den vergitterten Laufgang zu. Da einer der Assistenten die Gittertür inzwischen geöffnet hatte, konnten die sechs Raubkatzen ungestört ihre Flucht fortsetzen. Innerhalb weniger Sekunden waren sie nicht mehr zu sehen. Nur noch zu hören. Und die Geräusche, die sie produzierten, erinnerten jetzt ungemein an den gequälten Reizhusten eines Kettenrauchers.

      »Mann! Das war ja Sonderklasse!« Orwell war zurück in die Mitte der Manege gekommen und sah den Butler prüfend an. »Wenn Sie einen Job als Dompteur suchen, sind Sie sofort engagiert!«

      »Ich suche eigentlich etwas anderes!«

      »Na und?«

      »Den Lieferanten

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