Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 243
»Warum ist man eigentlich hinter Ihnen her, wie? Man schickte Ihnen doch die erste Vogelspinne ins Hotel, als Sie mit Mr. Stonewell überhaupt noch nicht gesprochen hatten.«
»Sie drücken in der Tat das aus, Sir, was mich seit einiger Zeit intensiv beschäftigt«, gab der Butler höflich zurück. »Seien Sie aber versichert, daß ich dieses Rätsel früher oder später zur allgemeinen Zufriedenheit lösen werde!«
*
»Und wo wollen Sie ansetzen?« fragte Mike Rander, nachdem Leutnant Hastings gegangen war. »Wir haben doch nicht die geringste Handhabe.«
»Vielleicht kann ich mit einem bescheidenen Hinweis dienen, der sich auf den Besitzer des verbrannten Jeeps bezieht, Sir.«
»Das wäre natürlich prächtig, Parker. Haben Sie sich das Kennzeichen gemerkt?«
»Ich war so frei, Sir. Der Jeep ist hier in Los Angeles zugelassen.«
»Und wahrscheinlich gestohlen worden, wie?«
»Darauf müßte man es allerdings ankommen lassen, Sir. Wenn Sie erlauben, werde ich mich um den Wagenbesitzer kümmern.«
»Soll ich hier im Hotelzimmer bleiben und vielleicht Daumen drehen?«
»Wenn ich mir einen Vorschlag erlauben darf, könnten Sie sich vielleicht mit Mr. Herb Lasters befassen, dem Sekretär dieses Mr. Stonewell.«
»Daran hatte ich auch schon gedacht«, gab Mike Rander nachdenklich zurück. »Ich frage mich immer wieder, woher die Gangster wissen, daß Stonewell uns engagiert hat. In seinem Büro muß es eine undichte Stelle geben.«
»Ich verstehe die Reaktion der Gangster nicht«, erklärte der Butler würdevoll und gemessen. »Warum greift man Sie und meine bescheidene Wenigkeit so scharf an, obwohl doch noch keine Schritte unternommen wurden. Warum diese Aggressivität? Man könnte direkt an die unkontrollierte Handlungsweise eines geisteskranken Menschen denken.«
»Hört sich im ersten Moment gut an, Parker. Aber welcher Geisteskranke engagiert Gangster?«
»Dafür gibt es Beispiele genug, Sir, wenngleich ich jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen möchte. Man sollte aber Erkundigungen über Personen einziehen, die durch die Ermordung der vier jungen Damen materielle Vorteile haben.«
»Oder sich nur rächen wollen, weil man ihnen übel mitgespielt hat. Auch da könnte der Hund begraben liegen, Parker.«
»Bleibt nach wie vor die Tatsache, daß die Gangster aktiv wurden, obwohl das Gespräch mit Mr. Stonewell noch gar nicht stattgefunden hatte. Sie erlauben, daß ich mir darüber Gedanken mache!«
»Und ob ich das erlaube!« Mike Rander sah seinen Butler lächelnd an. »Machen wir uns an die Arbeit, Parker. Jetzt würde ich den Fall auch übernehmen, wenn ich keinen einzigen Cent dafür bekäme!«
Er hatte seinen Satz noch nicht ganz beendet, als das Telefon sich meldete.
Parker hob den Hörer ab, meldete sich und wandte sich zu Mike Rander um.
»Mr. Stonewell möchte Sie sprechen, Sir.«
Rander nahm den Hörer in die Hand und meldete sich. Dann hörte er schweigend und konzentriert zu.
»Sind Sie unter Druck gesetzt worden?« fragte er schließlich. »Vor einer knappen Stunde haben Sie doch noch ganz anders gesprochen.«
Er mußte sich einige Argumente anhören, die ihn nicht voll befriedigten. Parker sah das seinem jungen Herrn an der Nasenspitze an. Randers Stirn runzelte sich.
»Gut«, sagte Rander schließlich höflich. »Ich nehme zur Kenntnis, daß Sie Ihren Auftrag zurückziehen. Ich kann Ihre Haltung sogar verstehen. Wer möchte sich schon von einer ›Schwarzen Witwe‹ belästigen lassen. Okay, Ende!«
Rander legte auf und zündete sich eine Zigarette an.
»Sie werden’s ja mitbekommen haben«, sagte er dann zu Josuah Parker. »Stonewell ist ausgestiegen. Er möchte die Aufklärung der Morde lieber der Polizei allein überlassen. Er ersetzt uns selbstverständlich alle anfallenden Unkosten.«
»Darf ich fragen, ob Mr. Stonewell irgendwelche vagen Andeutungen gemacht hat?«
»Nicht die geringsten, Parker. Aber mir ist klar, wer und was hinter seiner Sinnesänderung steckt. Die Gangster müssen ihn unter Druck gesetzt haben.«
»Wie gut, Sir, daß Sie soeben noch so nachdrücklich feststellten, ohne einen einzigen Cent den Dingen nachgehen zu wollen.«
»Und davon gehe ich auch nicht runter«, erklärte Mike Rander nachdrücklich. »Jetzt will ich es wissen, Parker. Bringen wir die Ermittlungen auf Hochtouren! Die ›Schwarze Witwe‹ soll sich noch wundern!«
*
Josuah Parker mietete sich in der nächsten Stunde einen Wagen. Er suchte lange, bis er das für seinen Geschmack richtige Modell fand. Er entschied sich für eine sehr sportliche Limousine mit den erforderlichen Pferdestärken unter der tiefen Motorhaube.
Dieser Wagen trug ihn hinaus vor die Stadt, in die Nähe des Reservoirs. Parker wollte sich die Unfallstelle des Jeeps aus der Nähe ansehen. Leutnant Hastings hatte für seinen Geschmack zu wenig erzählt.
Die Unfallstelle war inzwischen geräumt worden.
Das ausgebrannte Wrack des Jeeps lag am Fuß eines Steilhangs und war nur noch eine undefinierbare Masse aus geschmolzenem Glas und verbogenem, ausgeglühtem Metall. Die Leiche des Gangsters war selbstverständlich längst abtransportiert worden.
Dennoch verließ der Butler den Buick und stieg hinunter zum Wrack. Natürlich war er sich klar darüber, keine wichtigen Hinweise zu finden. Die Polizei hatte bestimmt schon alles geborgen, was für die Ermittlungen interessant war. In diesen Dingen beging die Polizei keine Fehler. So etwas passierte höchstens noch in Kriminalromanen.
Gemessen und würdevoll, wie es seiner inneren Haltung entsprach, stieg der Butler hinunter zur eigentlichen Unfallstelle und sah sich dort um. Im näheren Umkreis des verbrannten Wagens war das Gras verkohlt.
Parker fragte sich, ob dieser Jeep wirklich gestohlen worden war. Wer stahl wohl schon einen Jeep? Und hatten die Gangster nicht geplant, ihn umzubringen? Mußten sie befürchten, daß ihr Opfer noch etwas über das Kennzeichen des Wagens aussagen konnte? Gewiß nicht! Demnach konnten sie durchaus einen privaten Wagen benutzt haben.
Parker hörte plötzlich hinter sich ein feines Scharren. Natürlich blieb er unbeweglich stehen, als habe er nichts wahrgenommen. Innerlich aber spannte er seine Muskeln. Er fühlte, daß er beobachtet wurde. Von einem Gegner?
»Was machen Sie denn hier?« hörte er Sekunden später eine Stimme. Sie klang etwas heiser, aber nicht unsympathisch.
»Darf ich mir die Gegenfrage erlauben, was Sie hier suchen?« erwiderte Parker, ohne sich umzuwenden. Seine einzige sichtbare Reaktion auf die Frage bestand darin, daß sich seine schwarz behandschuhte Hand fester um den Bambusgriff seines Universal-Regenschirms schloß.
»Ich hab’ zuerst gefragt.« Die heisere Stimme ging in ein leises Lachen über. Und dann entdeckte Parker schräg neben sich einen