Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 263
»Stonewell ist mein Ziel«, gab sie ohne weiteres zu. »Und ihn wird es noch treffen, darauf können Sie sich verlassen, Parker! Ich kann warten! Aber ich verzeihe ihm niemals, da er mir meinen Firmenanteil abgeluchst hat!«
Judy Farmser schien sich plötzlich in eine ›Schwarzen Witwe‹ verwandelt zu haben. Im engen, dunklen Hausanzug wirkte sie tödlich und giftig. Sie beugte sich etwas vor und lächelte tückisch. Ihre vollen roten Lippen öffneten sich. Die starken weißen Zähne wurden sichtbar. Sie schienen darauf zu warten, zuschlagen zu können.
»Muß man deswegen zur Mörderin werden?« fragte Parker würdevoll.
»Das verstehen Sie nicht, das werden Sie niemals begreifen! Dafür empfinden Sie nicht genug. Er hat mich gedemütigt, als ich alles aus der Hand gegeben hatte. Er lachte mich aus, als ich ihn an unsere Vereinbarung erinnerte, mich im Film herauszustellen! Da habe ich mich gerächt! Langsam, Stück für Stück. Und ich bekomme ihn dahin, wohin ich ihn haben will! Kriechen soll er vor mir...!«
»Wird Mr. Crown, Ihr Mitwisser, Ihnen keinen Streich spielen?«
»Er sitzt in meinem Netz«, sagte sie auflachend. »Er muß tun, was ich will, wie Herb Lasters... wie Lester Nellen... Und wie Sie...!«
»Sie verwechseln sich mit einer Spinne!«
»Ich, hören Sie, ich bin die ›Schwarze Witwe‹«, schrie sie geifernd. »Sie werden das gleich merken!«
»Oder nie!« sagte in diesem Moment eine heisere Stimme hinter dem Butler.
Judy Farmser zuckte zusammen. Sie schien aus ihrer Trance zu erwachen.
Sie wollte noch auf den Butler schießen, doch Sergeant McCullers, dem die Stimme gehörte, war schneller...
*
»Sie hat ein Geständnis abgelegt«, sagte McCullers am anderen Morgen. Er hatte Mike Rander und Butler Parker hinaus zum Flugplatz gebracht und verabschiedete sich nun von den beiden Männern. »Sie ist reif für eine Psychiatrische Untersuchung und Behandlung. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Sie war und ist die ›Schwarze Witwe‹, hinter der wir her waren.«
»Und Crown?« fragte Rander.
»Ein Mitläufer, der nur am Mord an Lester Nellen beteiligt war. Er ist im Vergleich zu der Farmser harmlos.«
»Gut, daß Sie Parker bis in das Haus der Farmser verfolgten«, sagte Mike Rander.
»Ich ließ ihn nicht mehr aus den Augen, nachdem er sich von mir verabschiedet hatte«, sagte McCullers grinsend. »Ich ahnte gleich, daß er was auf der Pfanne hatte. Und es war verdammt gut so, sonst hätte ich das Geständnis der Farmser nicht mitbekommen.«
»Ich war in der Tat erfreut, als Sie mich verfolgten«, gestand der Butler. »Nicht, daß Sie es ungeschickt anstellten, Sergeant, aber nicht geschickt genug.«
»Sie wußten, daß ich hinter Ihnen her gewesen bin?«
»Selbstverständlich. Daher auch meine innere Ruhe, als Mrs. Farmser mich mit der Waffe bedrohte.«
»Sagte ich nicht schon mal, daß Sie es faustdick hinter den Ohren haben?« fragte McCullers auflachend.
»So ähnlich drückten Sie sich wohl aus«, erwiderte der Butler. »Ich habe noch eine abschließende Frage. Hat Mrs. Farmser gestanden, warum man Mr. Rander und meiner bescheidenen Wenigkeit eine Vogelspinne ins Hotel schickte?«
»Lasters soll angeblich auf diese Idee gekommen sein. Er liebte die Farmser ja abgöttisch und hätte sich für sie vierteilen lassen. Er hörte, daß zwei bekannte Privatdetektive engagiert wurden und wollte sie gleich nach Ihrer Ankunft schockieren.«
»Was mich betrifft, ist ihm das auch verdammt gut gelungen«, antwortete Mike Rander auflachend. »Wie steht’s bei Ihnen, Parker?«
»Ich habe an sich nichts gegen Tracheenatmer«, räumte der Butler gemessen ein, »doch sehe ich sie lieber hinter dicken Glasscheiben. Man wird das nach meinem Erlebnis im Wassertank wohl einigermaßen verstehen.«
Die Unterhaltung der drei Männer wurde durch eine Lautsprecherdurchsage unterbrochen. Die angekündigte Maschine nach Chikago sollte in zehn Minuten starten.
»Ich wünsche Ihnen Hals- und Beinbruch«, sagte McCullers, »es war eine Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
»Herzlichen Dank für Ihre Hilfe«, sagte Rander und schüttelte dem Sergeant die Hand. »Und schöne Grüße an Leutnant Hastings!«
»Er wäre gern rausgekommen, aber er hat genug mit der Farmser zu tun«, erklärte McCullers grinsend. »Hoffentlich sieht man sich mal wieder, Parker?«
»Sollte es in Ihrem Dezernat Schwierigkeiten geben, genügt ein kurzer Anruf«, sagte Parker und lüftete zum Abschied würdevoll seine schwarze Melone. »Im Augenblick aber sind wir ausgebucht, wenn ich mich so ausdrücken darf.«
»Sie stürzen sich in den nächsten Fall?« fragte McCullers überrascht.
»Wir werden gestürzt«, erwiderte der Butler. »Man erwartet uns, Mr. Rander und meine bescheidene Wenigkeit, auf der ›Insel der Haie‹.«
»Wo ist denn das?« fragte McCullers verblüfft.
»Keine Ahnung«, schaltete sich Mike Rander ein. »Dieser Fall geht auf Parkers Konto. Und ich glaube schon jetzt, daß ich mal wieder unangenehme Stunden überstehen muß.«
»Worauf Sie sich, Sir, unbedingt verlassen können«, sagte Parker in seiner würdevollen, trockenen Art. »Ich glaube, Ihnen schon jetzt einige interessante Stunden versprechen zu können, zumal ich den unbedingten Eindruck habe, daß wir es mit fremden Geheimdiensten zu tun haben werden!«
- ENDE -
»Die Lage erinnert mich verteufelt an einen James-Bond-Film«, sagte Stew Criswood. »Ich dachte, so etwas könnten nur Drehbuchautoren ausbrüten.«
Criswood, ein beleibter, gutmütig und durchschnittlich aussehender Mann von etwa fünfzig Jahren wanderte nachdenklich durch das große Hotelzimmer und blieb dann vor dem breiten, niedrigen Fenster stehen. Für einen kurzen Moment sah er hinunter auf den Strand von Miami, auf dem der nachmittägliche Korso der Badegäste bereits begonnen hatte.
»Calderhan wird die Drehbuchautoren noch in den Schatten stellen«, warf Anwalt Mike Rander ein. Er saß in einem tiefen, bequemen Sessel und rauchte eine Zigarette. »Er hat schließlich das ideale Druckmittel in der Hand. Er kann verlangen, was er will!«
»Was er bereits getan hat.« Stew Criswood tippte auf ein Schreiben, das er in der rechten Hand hielt. »Er verlangt vorerst nicht mehr und nicht weniger als eine Million Dollar in großen Scheinen! Was sagen Sie dazu, Rander?«
»Was sagen Sie dazu, Parker?« gab Mike Rander die Frage weiter und wandte sich an seinen Butler, der stocksteif seitlich hinter dem Sessel stand, in dem sein junger Herr saß.
»Eine äußerst bescheidene