Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 258
»Mr. Nellen pflegt noch einen losen Kontakt zu seiner früheren Frau, der jetzigen Mrs. Judy Farmser?«
»Na ja, Kontakt ist wohl übertrieben. Er setzt sie laufend unter Druck und jammert ihr was vor. Er möchte Geld von ihr, sehr viel Geld. Und er spart auch nicht mit Drohungen. Steward Crown ist der Meinung, daß man längst die Polizei hätte einschalten sollen.«
»Steward Crown ist jener Mann, der Sie niedergeschlagen hat?«
»Und der Agent von Mrs. Judy Farmser«, bestätigte Rander und nickte. »Mrs. Farmser ist eine reizende Person, wirklich. Sie ging wieder zurück ins Filmgeschäft, nachdem sie sich von Lester Nellen hatte scheiden lassen. Steward Crown betreut sie jetzt.«
»Ein ungemein energischer Manager«, bemerkte Parker.
»Und ein schlagkräftiger dazu«, gab Rander selbstironisch zurück und fuhr sich mit der Hand vorsichtig über den immer noch schmerzenden Hinterkopf. »Crown glaubt übrigens, daß Lester Nellen hinter den Spinnen steht. Er hält ihn für den Täter. Und er kann auch mit einem handfesten Motiv dienen.«
»Seine Haßgefühle Stonewell gegenüber, nicht wahr?«
»Richtig, Parker. Lester Nellen will seinen früheren Kompagnon um jeden Preis ruinieren. Und er soll es auch schon weit getrieben haben, falls er wirklich der gesuchte Täter ist.«
»Wie darf ich diese Worte auslegen, Sir?«
»Vier geplatzte Filme, daran hat auch ein Stonewell zu knacken. Zudem bleiben die Aufträge aus. Die Gesellschaften wollen kein Risiko eingehen und Zeitverzögerungen in Kauf nehmen. Die Aufträge für die ›Star-Pictures‹ bleiben aus. Crown weiß das aus erster Hand. Er arbeitet ja schließlich in dieser Branche.«
»Und jetzt mußte er sogar noch seinen Sekretär verlieren, Sir. Ungemein peinlich, würde ich sagen.«
»Womit wir bei Herb Lasters wären!« Rander grinste und nickte seinem Butler anerkennend zu. »Diese Überleitung haben Sie raffiniert hinbekommen. Sie denken an Mrs. Farmser, die ganz offensichtlich in Lasters Wohnung war, nicht wahr?«
»In der Tat, Sir, ich bin so frei!«
»Sie war in seiner Wohnung. Das hat Mrs. Farmser offen zugegeben. Und sie fand ihn im Badezimmer, als er bereits tot war. Sie rannte entsetzt davon.«
»Wie gut ich Mrs. Farmser verstehe«, sagte Parker mitleidig. »Was wollte sie übrigens von Herb Lasters?«
»Lasters wollte etwas von ihr«, antwortete Mike Rander. »Er rief sie an und bat sie zu sich in sein Apartment. Es ging um ein Filmvorhaben. Er wollte Judy Farmser lancieren und ihr eine Rolle zuschanzen. Und dann war da noch so eine Andeutung, aus der Judy Farmser aber nicht klug wurde.«
»Und die lautete, Sir, wenn ich neugierig sein darf?«
»Er deutete dem Sinne nach an, er habe eine wichtige Entdeckung gemacht und könne dafür garantieren, daß der Spuk mit den Schwarzen Witwern bald beendet sei.«
»Sehr aufschlußreich, sehr interessant, in der Tat, äußerst vergnüglich«, antwortete der Butler nachdenklich. Dann fügte er rätselhaft hinzu: »Man soll sich eben nie zu sicher fühlen, Sir!«
»Zum Teufel, behandeln Sie mich nicht wie ein Baby«, protestierte Mike Rander, als Parker ihn hinauf ins Zimmer brachte. »Ich komme schon allein zurecht. Oder glauben Sie etwa, ich sei angetrunken?«
Mike Rander stand leicht schwankend neben seinem Bett und grinste seinen Butler vergnügt an. Es war offensichtlich, daß er sich unten in der Hotelbar einen leichten Schwips angetrunken hatte.
»Dann erlaube ich mir, Ihnen eine ruhige, angenehme und entspannende Nacht zu wünschen«, erwiderte der Butler und wollte das Zimmer seines jungen Herrn verlassen.
Er hatte die Tür noch nicht ganz erreicht, als sich das Telefon laut meldete. Es schrillte hartnäckig.
»Ich bin nicht mehr da«, sagte Rander und setzte sich auf den Bettrand. »Kann man denn nicht mal seine Ruhe haben?«
»Parker, der Butler Mr. Mike Randers«, meldete sich der Butler, nachdem er den Hörer abgenommen hatte.
»Parker...!« kam die gedehnte Antwort. »Ich... ich wollte Mr. Rander haben...!«
»Mr. Rander ist im Moment nicht ganz abkömmlich«, antwortete der Butler und warf einen Blick auf Rander, der sich zurückgelegt hatte und mit dem Einschlafen kämpfte. »Kann ich Ihnen vielleicht dienen?«
»Eigentlich nicht«, kam die zögernde Antwort. »Ich wollte mich nur erkundigen, wie es Mr. Rander geht. Er hatte hier einiges Pech, vielleicht wissen Sie schon!«
»Mr. Rander hat die Folgen des Niederschlags gut überstanden, zumal er über eine ausgezeichnete Konstitution und Form verfügt, Madam.«
»Richten Sie ihm meine Grüße aus«, erwiderte Mrs. Judy Farmser lächelnd. »Ich wünsche ihm eine gute Nacht!«
»Ich werde die Grüße weiterleiten, Madam«, gab der Butler gemessen zurück. »Darf ich mir erlauben, Sie zur größten Wachsamkeit zu ermahnen. Ich denke da an Ihren früheren Mann, Mr. Lester Nellen!«
»Malen Sie nur nicht den Teufel an die Wand«, gab Mrs. Farmser erschreckt zurück. »Für weitere Aufregungen bin ich nicht zu haben.«
»Gute Nacht, Madam!«
»Gute Nacht, Parker! Und passen Sie auf Ihren Herrn auf!«
»Parker legte auf und warf einen Blick auf das Bett. Mike Rander war inzwischen eingeschlafen und merkte nicht, daß der Butler ihn behutsam zudeckte. Dann verließ Parker auf Zehenspitzen das Zimmer und schloß es von außen ab.
Dann fuhr er noch einmal hinunter in die Hotelbar, wo er sich herzlich wenig um die erstaunt-amüsierten Nachtschwärmer kümmerte, die ihm spöttische oder erstaunte Blicke zuwarfen. Parker ließ sich einen herzhaften Drink servieren und ging mit sich zu Rate.
Nach zwei weiteren Drinks oder, umgerechnet, nach zehn Minuten, verließ er die Bar und schritt zur Rezeption. Der Nachtportier richtete sich unwillkürlich auf, als Parker näherkam. Parker strahlte stets Würde, Autorität und eine gewisse Kälte aus.
»Mr. Rander ist auf keinen Fall zu wecken«, sagte Parker zum Nachtportier. »Ich rechne mit dringenden Telefonaten. Reagieren Sie nicht darauf! Haben wir uns verstanden? Sagen Sie, Mr. Rander habe zusammen mit seinem Butler das Hotel verlassen. Das Ziel dieser nächtlichen Ausfahrt sei Ihnen leider unbekannt.«
»Gewiß, Sie können sich auf mich verlassen.« Der Nachtportier nickte eifrig.
»Man sieht, daß Sie aus einer äußerst guten Schule kommen«, stellte der Butler fest. »Machen Sie weiter so...!«
Den verblüfften Portier hinter sich lassend, verließ der Butler das Hotel und ging hinüber zum Leihwagen, den Mike Rander am Straßenrand geparkt hatte.
Parker setzte sich ans Steuer und fuhr langsam an. Er schien kein bestimmtes Ziel ansteuern zu wollen. Selbst der Wagen,