Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Laut war kaum zu beschreiben, so unheimlich, beinern und knackend war er, wie der Schlag eines Fallbeils, dieser Laut also ließ Tony Mulligan zusammenzucken.

      »Lasters hat uns bezahlt«, sagte er schnell, »Herb Lasters...«

      »Ich kann mit diesem Namen nur sehr wenig anfangen«, behauptete Butler Parker.

      »Lasters... das ist der Sekretär von Stonewell!« Tony Mulligans Stimme klang heiser und gepreßt. »Warum er hinter Ihnen und Ihrem Boß her ist, weiß ich nicht. Hat mich auch niemals interessiert. Ich hab mich nur um die Dollars gekümmert!«

      »Herb Lasters also! Wann erhielten Sie den Auftrag?«

      »Vor... vor zwei Monaten!« Tony Mulligan schielte zu den Panzerechsen hinunter, die schweigend und vielleicht auch interessiert zuhörten. Dichter Schweiß stand auf seiner Stirn.

      »Wie war das mit den vier jungen Damen, die ermordet wurden? Sie erinnern sich, sie alle starben nach dem Biß einer Vogelspinne.«

      »Die hat Fortner auf dem Gewissen«, stammelte Mulligan. »Bestimmt, damit hab ich nichts zu tun!«

      »Stimmt das, junger Mann?« Parker wandte sich an Andy, der noch mehr Blut und Wasser schwitzte als sein Partner.

      »Weiß... weiß ich nicht«, stotterte Andy hastig. »Ich bin erst seit zwei Tagen mit dran?«

      »Überlassen wir die Einzelheiten der ausgezeichneten Polizei von Los Angeles«, meinte der Butler in seiner stets verbindlichen Art. »Mr. Orwell, der Inhaber dieser Tierfarm hier, hat mit den Dingen nichts zu tun? Überlegen Sie gründlich, bevor Sie antworten!«

      »Ich weiß nur von Herb Lasters...« Tony Mulligan sah bereits etwas erleichtert aus. Er sehnte sich offensichtlich nach der ausgezeichneten Polizei von Los Angeles, da er mit Sicherheit unterstellen durfte, daß es in den dortigen Amtsräumen keine Krokodile gab.

      »Wann erhielten Sie den Auftrag, mich hier im Wassertank den drei Vogelspinnen auszuliefern?« fragte der Butler.

      »Vor anderthalb Stunden, es können auch zwei gewesen sein!«

      »Sind Sie sicher, Mr. Mulligan, daß Herb Lasters mit Ihnen sprach?«

      »Klar, warum denn nicht!«

      »Erkannten sie seine Stimme?«

      »Sie klang wie immer, vielleicht etwas undeutlicher, aber sie war’s...!«

      »Nun gut, meine Freunde, gehen wir gemeinsam zur Polizei«, schlug der Butler vor. »Bei etwaigen Fluchtversuchen würde ich, wie ich mich kenne, ausgesprochen nervös reagieren. Richten Sie sich bitte danach!«

      »Donnerwetter, Parker, das ist ein Fischzug, der sich gewaschen hat«, sagte Sergeant McCullers eine halbe Stunde später. »Zwei Gangster und drei Spinnen! Mehr kann man nicht verlangen!«

      »Ich verlange noch erheblich mehr, Sergeant«, erwiderte der Butler höflich. »Andy und Mr. Tony Mulligan sind nur kleine Fische, um bei Ihrem bildhaften Vergleich zu bleiben. Mich interessiert die Person, die hinter all diesen Anschlägen steht.«

      »Haben Sie schon einen bestimmten Verdacht, Parker?«

      »Zu Ihrer und meiner Enttäuschung muß ich erklären, daß ich eine wirkliche Spur leider noch nicht finden konnte.

      Aber das wird sich früher oder später mit einiger Sicherheit ändern.«

      »Dieser Mulligan sprach doch von Herb Lasters, dem Sekretär von Art Stonewell.«

      »Wenn ich Mr. Mulligan glaube, und ich möchte annehmen, daß er die Wahrheit gesagt hat, so erhielt er keineswegs von Herb Lasters den Auftrag, mich mit den drei Vogelspinnen zu konfrontieren.«

      »Ach nee!« Sergeant McCullers sah den Butler forschend an.

      »Nun, zu der Zeit, als Mulligan seinen Auftrag von Lasters erhielt, war er bereits von der Vogelspinne getötet worden! Das geht aus einem Zeitvergleich einwandfrei hervor. Nach Lage der Dinge muß also eine andere Person in die Haut von Herb Lasters geschlüpft sein.«

      »Und wer?«

      »Das entzieht sich meiner Kenntnis, Sir«, erwiderte der Butler. »Es gibt leider zu viele Möglichkeiten.«

      Parker und Sergeant McCullers standen in der jetzt erleuchteten Halle des Bürohauses, das zur Tierfarm von Mr. Randy Orwell gehörte. Der von den beiden Gangstern niedergeschlagene Nachtwächter war längst befreit und verarztet worden. Er saß auf einem Besuchersofa im Wartezimmer und labte sich an einem Drink. Er hörte kaum auf das, was Parker und McCullers sich zu sagen hatten.

      Die beiden Gangster Andy und Tony saßen bereits in einem Streifenwagen und hatten Zeit genug, sich ihre Handschellen anzusehen. Sie waren nach einem kurzen Verhör durch den von Parker alarmierten Sergeant McCullers sehr schweigsam und nachdenklich geworden. Sie wußten wohl, daß es ihnen nun an den Kragen ging.

      »Da scheint Orwell zu kommen«, sagte McCullers und deutete nach draußen. In der Dunkelheit waren voll aufgedrehte Scheinwerfer zu sehen, die sich sehr schnell näherten. McCullers hatte den Besitzer der Tierhandlung telefonisch verständigt.

      »Das könnte Mr. Orwell sein«, pflichtete Parker dem Sergeant bei.

      »Eigenartig, daß die beiden Gangster Sie hierher verschleppten«, bemerkte McCullers beiläufig.

      »Man sollte sich in diesem Metier eigentlich über nichts wundern«, stellte der Butler höflich fest. »Doch möchte ich darauf hinweisen, daß auch der ermordete Jeff Fortner, der Partner Mulligans, Angestellter dieser Tierhandlung hier war.«

      »Ziehen Sie daraus bestimmte Schlüsse?« fragte McCullers.

      »Nun, man sollte niemals voreilig urteilen«, bemerkte der Butler gemessen, »man sollte sich auf der anderen Seite aber niemals genieren, gewisse Dinge zu addieren...!«

      »Wo haben Sie denn gesteckt, Parker«, erkundigte sich Mike Rander eine knappe Stunde später. Er hatte in der Halle des Hotels auf seinen Butler gewartet und den immer noch spürbaren Kopfschmerz durch harte Drinks abgedämpft.

      »Ich bitte mein Fernbleiben entschuldigen zu wollen«, antwortete Parker, der seinem jungen Herrn zurück in die Hotelbar folgte. »Es gab da einige Vogelspinnen, die ich erst aus dem Weg räumen mußte.«

      »Verdammt, hatten Sie schon wieder mit den ›Schwarzen Witwern zu tun?«

      Rander und Parker nahmen in einer stillen Nische Platz. Mike Rander bestellte bei der Bedienung weitere Drinks.

      Parker faßte sich kurz, als er von seinen Abenteuern berichtete. Er glaubte wenigstens, daß er sich kurz faßte. In Wirklichkeit brauchte er fast fünfzehn Minuten, bis er seinem jungen Herrn einen ersten pauschalen Überblick geliefert hatte.

      »Scheußlich«, murmelte Rander und trank dann entschlossen sein Glas leer. »Dann war mir der Niederschlag schon lieber.«

      »Sie wurden überfallen, Sir?« Parker sah seinen jungen Herrn sehr besorgt an. Er glich in diesem Augenblick einer Glucke, die ihr schwaches Küken mustert.

      Nun war Mike Rander an der Reihe, von seinen Erlebnissen zu berichten.

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